Das Beitragsbild  zeigt die Champs-Élysées.

Auch wenn dies eine Fotografie-Webseite ist, kann man manche Dinge nicht ignorieren. Als ich letzten Samstag morgens die Nachrichten hörte, war ich wie jeder zutiefst betroffen von dem Ausmass an Menschenverachtung, das in den Anschlägen von Paris deutlich wird. Dazu kommt, dass ich durchaus eine persönliche Beziehung zu der Stadt aufgebaut habe. Ich bin oft in den Straßen gewandelt, wo letzte Woche so viele Menschen einen sinnlosen Tod sterben mussten.

Wenn man als Tourist dort ist, ist die Atmosphäre leicht und unbeschwert. Das kann man natürlich anders sehen, wenn man dort sein täglich Brot verdienen muss…

Aber ganz sicher assoziiert niemand den Alptraum damit, der letzten Freitag dort stattgefunden hat. In Paris herrscht jetzt die Angst. Sie haben die ganze Stadt, das ganze Lebensgefühl dort ermordet.

Habe ich zu oft Herr der Ringe gelesen, oder ist die Welt dunkler geworden? Ziehen sich über Mordor Wolken zusammen, sammelt Sauron seine Truppen?

Wie böse können Menschen sein?

Oder ist das nur deswegen, weil es plötzlich so nah ist? Von dem Attentat in Beirut wurde bei weitem nicht so viel berichtet, oder welche Gräueltaten der IS täglich in Syrien verrichtet. War die Welt früher besser? Wohl kaum. Wer kann sich vorstellen, was in Srebrenica los war? In Auschwitz?

Aber wie kann man den Tätern begreiflich machen, dass sie im Unrecht sind? Ist nicht irgendwo bei denen ein Funken Mitleid übrig? Muss man all diese Mörder ihrerseits ermorden, und hätte sowas je funktioniert?

Nur Fragen.

Ich weiß keine Antwort, und nicht, wie es weitergehen soll.

Ich weiß nur, dass mir all die Toten und die, die sie geliebt haben, unendlich leid tun.

 

2 Kommentare

  1. Andreas Budavari

    Lieber Herr Dr.Sassenberg,
    erst einmal ein großes Kompliment an Ihre Webseite. Ich habe schon oft Ihre Artikel gelesen und kann von Ihnen immer etwas lernen, Danke. Und Ihr Beitrag “ Pang of Jealousy „, einfach köstlich und man kann die Beziehung, die Sie zu Ihren Leicas haben, förmlich spüren…
    Ich würde mich einfach als enthusiastischen Hobby Fotografen bezeichnen und habe schon als Jugendlicher sehr gerne fotografiert. Bin aber leider soweit von Ihrem Know How entfernt.
    Vor einiger Zeit besaß ich eine Leica D-lux 5, von der ich mich leider getrennt habe. Sie war die erste Kamera, die mich wirklich inspiriert hat. Das habe ich aber erst später bemerkt.
    Ein Traum von mir war natürlich immer eine Leica M, aber…aber…
    Ich glaube und ich werde jetzt 60 Jahre alt, bin noch nie an einem Leicastore vorbei gelaufen ohne eine Leica M wenigstens zu fühlen. Eine wunderschöne Haptik und ich weiss, dass meine Vater auch eine besaß. Man sieht es an meinen Kinderbildern.
    Doch jetzt wurde auch mein Fleisch schwach und ich bekomme nächste Woche meine Leica Q !
    Sie können sich sicher meine Vorfreude vorstellen und umso mehr freue ich mich auf weitere Beiträge von Ihnen.
    Und ich möchte auch noch etwas mit Ihnen teilen, nächsten Monat wird meine Tochter heiraten und ich werde in diesem Spätjahr auch noch Opa, also ein Jahr mit ganz vielen schönen Ereignissen, die auf die Q warten.
    Abschließend, lieber Herr Dr.Sassenberg, hätte ich eine Bitte.
    Meine Tochter hat mich gebeten, Ihre Hochzeit fotografisch fest zuhalten und davor habe ich enormen Respekt…
    Würden Sie mir bitte einige Einstellungen für die Leica Q nennen, die ich unbedingt einstellen sollte und vielleicht haben Sie ja noch den einen oder anderen Tipp für mich.
    Vielen Dank, bleiben Sie und Ihre Familie ganz gesund und schreiben Sie einfach so nett weiter…
    Mit herzlichen Grüßen aus Mannheim
    Andreas Budavari

    • Claus Sassenberg

      Vielen Dank für die netten Worte zu meiner Webseite!

      Sie werden mit der Leica Q sicher gut zurechtkommen! Wenn Sie bis zur Hochzeit noch etwas Zeit haben, ist der beste Tipp, vorher viel zu fotografieren, um sich mit der Kamera vertraut zu machen und sich an die für manche ungewohnten 28mm Brennweite zu gewöhnen. Fotografieren Sie ihre Familie, um ein Gefühl für den richtigen Abstand zu bekommen bei Porträt, Brustbild, Totale. Zu nah kann manchmal verzerren, andererseits neigt man eher dazu, nicht nah genug zu sein. Also ausprobieren.

      Was die Einstellung der Kamera betrifft: Auf jeden Fall DNG+JPG, damit Sie Rohdaten haben (bessere Nachbearbeitungsmöglichkeiten). Auto-ISO, Max. ISO würde ich bei 12800 einstellen, längste Belichtungszeit bei 1/60 sec, aber Vorsicht: Beim Hochzeitstanz mindestens 1/125sec einstellen (einfach manuell am Zeitwahlrad, die ISO auf Auto lassen!). Eigentlich sollte die ISO bei f/1.7 selbst bei wenig Licht kaum über 3200 steigen, darüber müssen Sie allerdings schon mit „Körnung“ rechnen.

      Ich bevorzuge mittenbetonte Belichtungsmessung. Wenn bei der Hochzeit Personen im sehr hellen Scheinwerferlicht stehen, ggf. Belichtungskorrektur nach unten. Bei ausgewogenen Lichtverhältnissen (auch bei Low-Light) neutral lassen.

      Stellen Sie den Autofokus auf einen Punkt in der Mitte ein. Zielen Sie bei fokussieren auf den Bereich, der scharf sein soll, halten den Auslöser halb gedrückt, rekomponieren (damit das Motiv nicht immer in der Bildmitte ist, meist eher schlechte Komposition), und lösen aus.
      Lassen Sie die Blende bei Low-Light auf f/1.7, wenn Sie aber bei Tageslicht Gruppen fotografieren, gehen Sie auf f/5.6 oder besser f/8, damit Sie genug Tiefenschärfe haben (nicht nur die Personen in der ersten Reihe scharf sind).

      Probieren Sie auch das manuelle Fokussieren, besonders bei Porträts bevorzuge ich das, um sicher auf die Augen scharf zu stellen.

      Die Bildstabilisierung ausstellen, wenn Bewegung im Bild zu erwarten ist! Ich lasse Sie immer aus.
      Alle Töne abstellen! Die besten Fotos macht man, wenn keiner merkt, dass er fotografiert wird. Ausserdem ist das Gepiepe nervig.

      So, ich hoffe, das war das Wesentliche, aber nochmals: Üben, die Kamera kennenlernen. Besonders bei nicht idealen Bedingungen fotografieren, denn dann lernt man aus seinen Fehlern (vor der Hochzeit).

      Ich drücke die Daumen, viele Grüsse aus Ostwestfalen,

      Claus Sassenberg

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