Die Alternative aus dem Hause Leica: Leica CL mit 40/2 and 90/4
Ein Artikel von Jörg-Peter Rau
Mit dieser sechsten Kamera, die im Rahmen der „M-Files“ vorgestellt wird, kommen wir so nahe ans M-System heran wie an keiner anderen Stelle. Denn die Leica CL war vom Leitz selbst als Ergänzung zum M-Programm entwickelt worden, um auch im etwas günstigeren Segment etwas anbieten zu können. So wurde die CL dann auch bei Minolta in Japan gefertigt. In mancher Hinsicht ist sie gegenüber den M-Modellen vereinfacht, in anderer aber auch fortschrittlicher. Ich konnte die CL mit den beiden damals eigens für die Kamera konstruieren M-Bajonett-Objektiven nutzen, dem Summicron-C 40 und dem Elmar-C 90.

In der Original-Systemtasche und mit zeitgenössischer Anleitung. Was die Leica CL auf jeden Fall aufweisen kann, ist Retro-Chic. Steht jedem Hipster gut, aber mich interessierte dann noch eher die fotografische Seite.
Über die Leica CL wurde in den vergangenen 48 Jahren schon so viel geschrieben, dass ich mich hier kurz fassen kann. Es war so, dass die Photosparte der Firma Leitz in den 60er Jahren massiv unter Druck geraten war. Aus Japan kamen zunehmend Kameras, die nicht nur billiger, sondern auch technisch fortgeschritten waren (ein paar Meilensteine: Nikon F 1959 und F2 1971; Canon F-1 1970 und die gegenüber einer M-Leica nicht größere oder schwerere Olympus OM-1 ). Zugleich vollzog sich auf dem Massenmarkt der Übergang zur Spiegelreflexkamera. Leicas M 4 war bei ihrer Markteinführung 1967 schon nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Die Qualität dagegen war makellos, was auch seinen Anteil am schon damals sehr hohen Preis hatte.
Die “Compact-Leica” und ihr kurzes Leben

Im gleichen Marktsegment unterwegs: Als die Leica CL erschien, war die Rollei 35 schon sieben Jahre auf dem Markt. Die Standards für eine extrem kleine, hochwertige Kleinbildkamera waren gesetzt. Doch dann brachte die Leica noch einen TTL-Belichtungsmesser, Objektive zum Wechseln und einen Messsucher.
Bei Leitz entstand also, gemeinsam mit dem aus der R-Serie vertrauten Kooperationspartner Minolta, die CL. CL sollte für „Compact-Leica“ stehen, wie es in meiner Bedienungsanleitung in schönstem 70er-Jahre-Sprech heißt. Die CL sollte deutlich günstiger sein, aber zugleich nicht ganz den Anschluss (pun intended) ans M-System verlieren.
Herausgekommen ist eine Kamera mit eingebautem Belichtungsmesser, der ähnlich funktionierte wie der der zwei Jahre zuvor eingeführten, glücklosen, M5. In der Bedienung sollte sie einfacher sein, besonders beim Filmeinlegen. Entwickelt wurde auch ein schöner heller Messsucher. Dazu kamen zwei eigens entwickelte Objektive (ein drittes, das 40/2.8 schaffte es nicht in die Serienproduktion). Nur drei Jahre nach Markteinführung, 1976, wurde die CL wieder eingestellt. Es kursiert die durchaus beeindruckende Zahl von 65.000 hergestellten Kameras.
2021 würde man sagen: cooles Retro-Design

Die Belichtungszeit an dieser vollständig mechanischen Kamera wird an dem Rad auf der Vorderseite eingestellt, was auch an die legendäre Rollei 35 erinnert. Erst mal ungewohnt, aber eigentlichen ergonomischer als das sonst übliche Einstellrad oben.
Die CL, die ich für die „M-Files“ benutzt habe, kam im kompletten Kit, verpackt in die original 70er-Jahre-Kunstledertasche, die im Jahr 2021 wirklich cool aussieht. Innen hat sie Fächer für die Kamera mit angesetztem 40er, für das zusätzliche 90er und ein paar Filter. Ohne etwas vorwegzunehmen, mit dieser Ausrüstung kann man echt was anfangen.
Auch ungewöhnlich: Die Kamera wird seitlich hochkant in die Tasche gestellt, denn die Laschen für den Tragegurt sind oben und unten an der Kamera. Das ist ungewöhnlich, aber durchaus ergonomisch. An der M5 hat es die Leica-Kundschaft dermaßen nicht goutiert, dass Leitz spätere Modelle mit drei Laschen auslieferte.
Ein Blick durch den Sucher sorgt für Überraschungen

Ohne Batterie keine Belichtungsmessung. Normalerweise müsste eine 1,35-Volt-Quecksilberbatterie in die CL, aber die gibt es seit Jahren nicht mehr. Ich habe die CL auf 1,5 Volt umrüsten lassen, so dass jetzt normale Batterien vom Typ PX625A benutzt werden können.
Nimmt man die die Leica CL zum ersten Mal in die Hand, fühlt sie sich überraschend leicht an. Und das ist sie auch. Auch das Filmeinlegen nach komplettem Abnehmen der Rückwand kommt einem zunächst etwas fragil vor, aber tatsächlich ist alles recht robust. Und dann der erste Blick durch den Sucher – er zeigt ja oben sogar die eingestellte Belichtungszeit an (und ist damit dem einer M6 oder der aktuellen MP noch immer voraus)!
Die Belichtungszeit selbst wird an dem Rad unterhalb des Auslösers eingestellt. An diesem Rad erfolgt zugleich der ISO-Einstellung. Im Sucher zeigt dann eine Messnadel durch waagerechte Stellung, ob bei der eingestellten Blende die Belichtung auf der Basis von 18 Prozent grau korrekt ist. Achtung, Voraussetzung dafür ist, dass der Filmtransporthebel etwas abgeklappt ist, denn er fungiert auch als Hauptschalter. Ist eine Überbelichtung zu erwarten, wandert die Nadel nach unten (!).
Die Sache mit der Quecksilber-Batterie und was man da machen kann
Die Belichtungsmessung erfolgt durch einen wegschwenkbaren Arm, auf dem ein CdS-Element sitzt. Angeblich funktioniert dieser schon 1973 vollkommen antiquierte Mechanismus nur im Querformat. Bei mir hat es auch bei Hochformat-Aufnahmen geklappt. Allerdings musste der Belichtungsmesser insgesamt neu justiert werden, und im Rahmen einer Überholung habe ich ihn gleich auf 1,5 Volt umbauen lassen.

Hier sieht man den Schwenkarm mit der CdS-Messzelle vor dem Verschlussvorhang der CL. Drückt man auf den Auslöser, wird dieser zunächst mechanisch weggeschwenkt. Olympus hat das bei der zur gleichen Zeit entwickelten OM-1 schon sehr viel eleganter gelöst.
Bei der Einstellgenauigkeit sollte man keine Wunder erwarten

Ein Eindruck aus dem Appenzellerland. Ich finde, das kleine Summicron macht da eine sehr gute Figur. Summicron-C 40/2 an Leica CL. Fujifilm C200
Wer mit der Messsucher-Fotografie etwas Erfahrung hat, wird sich mit dem Fokussieren nicht schwer tun. Der Sucher der CL ist ziemlich groß und recht unempfindlich gegen Streulicht. Allerdings ist die Messbasis nur 31 Millimeter kurz (es sollte ja eine kleine Kamera sein…), und die Vergrößerung von 0,6 ergibt dann eine effektive Messbasis von gerade einmal 18,6 Millimetern. Das ist der geringste Wert aller Kameras, die ich für die „M-Files“ benutzt und untersucht habe.
Grundsätzlich ist es ja so, dass je länger die Brennweite und größer die Blendenöffnung ist, das Fokussieren immer schwieriger wird bei einer Messsucherkamera (das unlösbare Paradox dieses Kameratyps). Blende 2 am 40er und Blende 4 am 90er als Ausgangswerte der beiden zur CL erzeugten Objektiven waren gut zu bewältigen, wobei Film da vielleicht auch ein wenig gutmütiger ist als ein Sensor.
Mit einer alten Kamera kann man immer was erleben…

Hier zeigt sich ein Problem, das ich mit dem (vertikal ablaufenden) Verschluss meiner CL hatte: Der obere Teil des Films blieb unbelichtet. Merkt man in der Analogfotografie meist zu spät. Es kann dann übrigens beim zweiten Film zu einer Art Spontanheilung.
Ich habe es früher schon mal so beschrieben: Die Arbeit für die „M-Files“ waren eine Art Abenteuerreise. Manche Kameras habe ich sehr großzügig ausgeliehen bekommen. Andere haben mir ihre Vorbesitzer günstig überlassen, weil sie von dem Projekt einfach begeistert waren und wollten, dass ihre Kamera benutzt wird.
Von der CL wusste ich, dass sie vielleicht ein Problem mit dem Verschluss haben könnte (damit muss man bei einer so alten Kamera ohnehin immer rechnen). Ich habe es bewusst darauf ankommen lassen und ein paar Bilder von einem ziemlich einmaligen Tag (Ausflug in die Schweiz im kurzen Zeitfenster, als das ging) verloren. Trotzdem, zur Erinnerung: Wenn es darauf ankommt, jede Kamera (ob alt oder neu, frisch repariert oder lange nicht benutzt, bestens vertraut oder eher ungewohnt) vorab ausprobieren und den entwickelten Film beurteilen.
Ich habe einige der beschädigten Bilder hier mit aufgenommen, weil ich unbedingt der Meinung, dass zu so einem Projekt wie den „M-Files“ genau so etwas dazugehört. Das sind hier keine Lifestyle-Reviews, sondern praktische, authentische Erfahrungen. Dazu gehört auch ein Lob an Jörg Bergs und sein Team von MeinFilmLab. Als sie den Download-Link zu den Scans mailten, lieferten sie gleich eine Fehlerbeschreibung der Kamera mit. Das finde ich einen richtig tollen, partnerschaftlichen Umgang mit den Kunden!
Das Summicron-C 40, ein unterschätztes Objektiv

So klein und schon ein Summicron: Leicas 40er zur CL wurde anders als das Kameragehäuse in Deutschland hergestellt.

Für das 40er Summicron-C braucht man die Gegenlichtblende ziemlich dringend. Auch, weil sie so ziemlich die einzige Möglichkeit bietet, die bei Schwarzweiß so wichtigen Filter zu benutzen.
An der CL habe ich überwiegend das 40-Millimeter-Summcron benutzt. An die CL angesetzt, bringt es die 40er Rahmenlinien zum Vorschein (an anderen Ms leider die 50er). Im Sucher der CL sind die Rahmenlinien mit 40 und 50 eindeutig beschriftet (finde ich klasse). Das Objektiv ist winzig und sehr leicht (nur 148 Gramm mit beiden Deckeln und Gegenlichtblende), was für die Lichtstärke von 2,0 überaus beachtlich ist.
Ich mochte das Objektiv und die Bilder, die damit entstanden. Ganz geöffnet und auf Nahdistanz (80 Zentimeter) ist es ein wenig reich, aber ab Blende 4 bleiben keine Wünsche offen. Ich habe es an einem Frühwintertag in den Schweizer Alpen benutzt, als der Himmel ziemlich bewölkt war und das Licht von überall her zu kommen schien. Als dann die Sonne rauskam, habe ich das historische Stück ziemlich herausgefordert. Es ging viel besser, als ich von einer 70er-Jahre-Einfachvergügung erwartet hätte.

Für die Leica-Objektive zur CL braucht man Serienfilter der Größe 5.5. Sie sind schwer zu bekommen, und überdies braucht man die originale Gegenlichtblende, um sie zu montieren. Denn Serienfilter haben kein keines Schraubgewinde, sondern werden nur eingelegt.
Gegenlichtblende, Einlegefilter und ein sehr spezielles Gewinde
Wer sich in das 40er Summicron verguckt hat (geht leicht), sollte dringend darauf achten, dass eine ordentlich erhaltene Gegenlichtblende dabei ist. Sie hat das exotische Filtergewinde 39×0,75. Mit normalen 39er Filtern macht man sich das Gewinde am Objektiv kaputt, also muss man die vorgesehenen Serie-5,5-Filter in die Gegenlichtblende einlegen und dann das ganze aufsetzen.
Serienfilter sind zunehmend schwer zu bekommen. B+W hat sie komplett aus dem Programm geworfen, zuletzt sogar die Modelle der Serien VII und VIII, die man immerhin für die modernen Summiluxe 21 und 24 braucht. Heliopan stellte Anfang 2021 noch verschiedene Serienfilter her, zu beziehen über Fachhändler. Ganz ohne macht die Schwarzweiß-Fotografie keinen Spaß, und für so einen Tri-X ist die Leica CL doch fast wie gebaut.
Wehe, man hat Wurstfinger

Ganz präzise in die Nähe scharfzustellen, ist mit dem 40er Summicron-C via Messsucher nicht immer ganz einfach. Bei Live-View kein Problem wie hier an der SL. Man beachte auch das Bokeh.
Zurück zum Summicron-C. Man kann bisweilen lesen, dass das Fokussieren an M-Kameras wegen eines konstruktiven Details nicht zuverlässig funktioniere. Ich habe derlei an der M10 nicht erlebt, auch nicht auf kurze Distanz und bei weit geöffneter Blende. Und das ebenso oft kritisierte Bokeh? Ich fand es ganz gut, aber das ist Geschmackssache, und ich habe ein Herz für Objektive mit Charakter.
Wenn es also einen echten Nachteil am Summicron-C gibt, dann ist es das Handling. Alles ist so klein und zierlich, dass man Blenden- und Einstellring präzise ertasten muss. Mit Handschuhen unmöglich, aber bereits mit Wurstfingern schon schwierig. Nun denn, Leitz hat die CL ja auch ganz bewusst als die Kamera für die Dame vermarktet.
Leider ist das schöne 40er an anderen Kameras nur begrenzt nutzbar

Wenn die Welt enger wird: Winter in den Wäldern um Konstanz. Summicron-C 40/2 an Leica CL. Fujifilm C200
Und dann gibt es noch einen Punkt. Will man dieses wunderbare kleine Objektiv an einer Messsucherkamera ohne 40-Millimeter-Rahmenlinien verwendet (also: an irgendeiner M-Leica), wird man im Sucher die Begrenzung fürs 50er sehen. Ich tue mich schwer damit, weil es für mich einfacher ist, sich den Ausschnitt innerhalb eines gegebenen Rahmens enger vorzustellen, als in den leeren Raum drumherum hineinzudenken.
Mit Live-View an einer digitalen Kamera ist das alles natürlich keinerlei Problem, aber zum Beispiel beim Fotografieren auf Diafilm (wo man hinterher nichts mehr machen kann) funktioniert es in meinen Augen nicht. Wenn die verwendete Kamera einen hat, kann man den Bildfeldwähler von Hand auf 35/135 stellen und sich dann den Ausschnitt knapp enger denken. Man kann auch ein Stück Papier drunterklemmen. Das Rollei-40er zeigt übrigens auch nur die 50er Rahmenlinien – aber da das ja eigentlich ein Schraubgewinde-Objektiv ist, kann man da einfach den M-Adapter auswechseln gegen einen, der besser geeigneten 35er Rahmenlinien aufscheinen lässt.
Bilder auf Film, gemacht mit dem Summicron-C 40/2
Bilder aus der Digitalkamera, gemacht mit dem Summicron-C 40/2
Ein kleines Tele, das sich besser machte als ich dachte

Das ist das andere Objektiv, das für die CL gebaut wurde: Das Elmar-C 1:4/90mm ist ein sehr handliches Tele, und die Ausgangsöffnung verzeiht kleine Fokussierfehler, wie sie mit dem Messsucher der CL nie ganz auszuschließen sind.
Das Elmar-C 90/4 ist in der Handhabung deutlich unkomplizierter als das Summicron-C 40/2. Es ist zwar auch kompakt, aber nicht zu zierlich. Und das Gewicht passt: Schön leicht, aber eine gewisse Solidität strahlt es dennoch aus. Das kleine Tele zur CL hat das gleiche ungewöhnliche Filtergewinde wie das Normalobjektiv, und auch sind hier alle anderen Möglichkeiten der Filternutzung als das Einlegen in die Gegenlichtblende nur Notbehelfe.
Beim 90er kommt es dabei – auf jeden Fall bei der Schwarzweiß-Fotografie –sogar noch mehr auf Filter an als beim 40er. Denn die Kontrastleistung dieser nun schon etwa 50 Jahre alten Konstruktion ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Da wirkt ein Orangefilter schon mal Wunder.
Ansonsten schlägt sich das Elmar-C wacker, auch bei Gegenlicht. Gerade gemessen an seinem oft sehr günstigen Preis ist es für den Hausgebrauch ein durchaus empfehlenswertes Objektiv, wenn man ein Gefühl für seine Stärken und Schwächen entwickelt hat. Ich musste beim Benutzen immer wieder an diese unfassbare Marketing-Idee denken, längerbrennweitige Objektive, die mehr auf Lichtstärke als auf Schärfe konstruiert wurden, als „Portraitobjektive“ zu verkaufen und aus der Not eine angebliche Tugend zu machen. In digitalen Zeiten ist das natürlich nur noch Quatsch, weil man heute sehr einfach Schärfe wegnehmen, sie aber kaum wirklich steigern kann.
Bilder auf Film, gemacht mit der Leica CL und dem Elmar-C 90/4
Bilder aus der Digitalkamera, gemacht mit dem Elmar-C 90/4
An der SL ist die Vignettierung extrem

Das Elmar-C zeichnet wirklich schön, aber die Vignettierung ist schon enorm. Elmar-C 90/4 an Leica SL, voll geöffnet.
Bei voller Öffnung vignettierte das Elmar-C enorm, wenn ich es an die SL ansetzte. Nein, die Gegenlichtblende war es nicht, es muss etwas mit der Kombination von Objektiv und Sensor zu tun haben. An der M10 war der Effekt geringer. Auf Film und etwas abgeblendet abgeblendet ist das Bild dann bis in die Ecken recht gleichmäßig ausgeleuchtet.
Sind so viele Neunziger…
Alles in allem bleibt bei mir aber das Fazit, dass das Elmar-C 90/4 aus dem ganzen CL-Kit der am wenigsten überzeugende Teil war. Es hat die Schwächen der C-Objektive (Filtergewinde, komischer Frontdeckel, optische Begrenztheit), ohne die Stärken dieses kleinen Systems (sehr geringes Gewicht, sehr kleine Bauform) voll zur Geltung zu bringen. Unschlagbar bleibt freilich der Preis. Mit etwas Glück kann man aber immer noch recht günstig ein Objektiv der beiden letzten Versionen des Leica-90/2.8 bekommen und hat dann eine sehr viel bessere Optik. Und wenn es wirklich ganz klein und leicht sein muss: Das Macro-Elmar 90/4 ist noch leichter als das Elmar-C und spielt optisch einer vollkommen anderen Liga.
Zusammenfassung: Eine ziemlich beste Leica

Praktisches Fotografieren mit der CL macht Spaß, wenn man das Filmeinlegen einmal beherrscht. Rückwand entfernen und dann unbedingt der Anleitung folgen!
Alles in allem ist die CL eine klasse kleine Kamera, und, obwohl bei Minolta in Japan gebaut, eine ziemlich echte Leica. Sie hat viele der klassischen Leica-Charakterzüge: Klein, leicht, einfach zu bedienen und hochwertig gefertigt. Zugleich hat sie ein paar Einschränkungen, insbesondere, wenn es auf extreme Präzision beim Scharfstellen ankommt. Mit den beiden C-Objektiven kommt es aber gut hin.
Interessant ist auch das Nachfolgemodell der CL, die dann von Minolta in Eigenregie weiterentwickelte und -produzierte CLE und die zugehörigen Objektive. Ungewöhnliche Umstände haben es möglich gemacht, dass ich diese in vielerlei Hinsicht interessante Kamera nun auch noch den „M-Files“ hinzufügen kann.
Die CL wiederum ist und bleibt wohl auf lange Zeit der vielleicht günstigste Weg in die Messsucherwelt, wenn man M-Bajonett und Wechselobjektive haben will. Deren Nutzung ist zwar ein wenig eingeschränkt (sowohl was Brennweiten als auch was das Scharfstellen angeht), aber wenn man das akzeptiert, macht die CL großen Spaß. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass vor allem die Verschleißteile in gutem Zustand sind und notfalls noch einen Service investieren. Wer sich darauf einlässt, erhält in Gestalt der Leica CL eine ungewöhnlich charmante Kamera.
Meine Arbeit an den „M-Files“ mache ich in jeder Hinsicht unabhängig. In Sachen CL haben mich das Fotofachgeschäft Lichtblick und der Leica Store in Konstanz mit Rat und Tat unterstützt, insbesondere hinsichtlich der Filter und Gegenlichtblenden.
- In der nächsten Folge der „M-Files“ geht es dann um die Minolta CLE und ihre drei originalen Objektive.
- Eine große, abschließende Zusammenfassung wird dann noch folgen.
- Hier geht es zur Einleitung, in der das „M-Files“-Projekt vorgestellt wird.
- „M-Files“, Teil 2: Voigtländer Bessa R4M mit Voigtländer 21/4 und 35/1.4
- „M-Files“, Teil 3: Konica Hexar RF mit M-Hexanon 50/2
- „M-Files“, Teil 4: Rollei 35 RF mit Sonnar 40/2.8
- „M-Files“, Teil 5: Zeiss Ikon mit ZM-Objektiven 25/2.8, 35/2.8 und 50/2
- “M-Files”, Teil 6: Voigtländer Bessa T mit dem 15/4.5 und 35/2.5 zum Thema.
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