Leica 35mm Summicron ASPH.
Beim Theater: Ein Gaunerstück. Leica M6 TTL mit 35mm Summicron bei f/4 1/250s, Kodak TMax 400, Orange-Filter

Das moderne Leica 35mm Summicron ASPH. ist wie das 35mm Summilux ein universell einsetzbares „immer dabei“-Objektiv. Die optische Leistung beider Objektive ist absolut vergleichbar. Erwin Puts stellt heraus (Quelle: „Leica M Objektive, Ihre Seele und ihre Geheimnisse“), dass das Summilux bei f/2 dem Summicron in den Randzonen leicht überlegen ist, aber das Summicron dafür einen höheren Mikrokontrast und eine bessere Dämpfung des Streulichtes bietet, was zu einem klareren Gesamtbild führt. Weiter abgeblendet spielt das schon keine Rolle mehr, beide Objektive erreichen bis f/8 ihre Höchstleistung.

Leica 35mm Summicron ASPH.
Aquädukt bei Arles, Leica M4 mit 35mm Summicron bei f/5.6 1/500s, Kodak TMax 400, Orange-Filter

In der Realität spielen diese minimalen Unterschiede definitiv keine Rolle. Erst recht sehe ich keine Notwendigkeit, bis f/8 abzublenden, wenn ich es nicht muss. Bereits weit offen bleibt nichts zu wünschen übrig. Wir sehen ein Bild schliesslich nicht in MFT-Kurven.

Leica 35mm Summicron ASPH.
Oratorium. Leica M10 mit 35mm Summicron bei f/2.0 1/125s ISO 3200. Bei der M10 übrigens wäre es der Dynamik des Bildes zuträglich gewesen, die ISO auf 400 oder 800 zu reduzieren (also bewusst unterzubelichten) und später in LR auf 2 oder 3 EV „hochzuziehen“, wegen der Invarianz des Sensors empfehlenswert.
Leica 35mm Summicron ASPH.
Aperol in Siena. Leica M10 mit 35mm Summicron bei f/2.8 1/500s ISO 200

Wenn man nicht unbedingt auf die eine Blende mehr beim Summilux angewiesen ist (und in Zeiten einer M10 spielt das kaum noch eine Rolle), hat man mit dem Leica 35mm Summicron ASPH. ein High-End-Objektiv für alle Gelegenheiten. Selbst, wenn es mal schummrig ist, denn f/2 ist auch nicht gerade Lichtschwach. Ein Pluspunkt gegenüber dem Summilux ist die kompaktere Bauweise, das Summicron hat z.B. den 39mm Filternanschluss (gegenüber 46mm beim Summilux), also eine geringeren Durchmesser, geringeres Gewicht.  Auch in seiner modernen Form hat es die gewohnt hohe Fertigungsqualität, die stabile Gegenlichtblende aus Metall wird mit einem hochpräzisen Gewinde genau auf die richtige Position aufgeschraubt.

Man kann ruhig konstatieren, dass man nur entweder das 35er Summilux oder das 35er Summicron braucht, sie machen identisch (gute) Bilder. Ich habe mir das Summicron vor ein paar Jahren nur deshalb zusätzlich zum Summilux (das ich schon viele Jahre habe) angeschafft, weil ich es fast ausschliesslich für meine analogen M-Kameras gebrauchen wollte. Ich war das ständige wechseln der Objektive zwischen analog und digital mit dem damit verbundenen Filterwechsel (Farbfilter für S/W-Fotografie) leid. Ausserdem ist so eine analoge M mit dem Summicron sehr schön proportioniert und ausbalanciert. So sitzt das 35er Summicron fast routinemässig auf der M6 TTL oder der M4, ein Gelb- oder Orangefilter davor.

Leica 35mm Summicron ASPH.
Leitz-Park in Wetzlar. Leica M6 TTL mit 35mm Summicron bei f/5.6 1/500s Kodak TMax 400, Orange-Filter

In der folgenden Galerie kunterbunte (trotz Schwarzweiss) Bildbeispiele, alles mit dem 35mm Summicron ASPH. entstanden.