Das Beitragsbild zeigt die Leica M3 mit versenkbarem 50mm Elmar, aufgenommen mit Leica M2 und 90mm Summarit bei f/16  8sec auf Kodak TMax 400

Dies soll keine Geschichtsstunde werden, wenn sich das auch nicht ganz vermeiden lässt. Andere sind da kompetenter als ich, die Firmengeschichte zu erzählen, die durchaus spannend ist. Ziel dieser Seite ist, einen groben Überblick über die analogen Modelle mit integriertem Messsucher von Leica zu geben. Aber auch dabei ist jeder Anspruch auf Vollständigkeit vergebens, es würde episch, alle Varianten innerhalb der Modelle zu erwähnen (und ungefähr so interessant zu lesen wie ein Telefonbuch). Stattdessen schreibe ich über die Modelle, die ich benutze und aus eigener Erfahrung kenne.

Gleich vorweg: Wem eine der anlogen Varianten von M-Leicas in die Hände fällt oder angeboten bekommt, kann  anhand der Seriennummern schon mal schnell herausfinden, aus welchem Baujahr sie stammt (das kann z.B. insofern interessant sein, wenn man ein schwarzes Gehäuse angeboten bekommt, aber in der Baureihe gar keine schwarzen Kameras hergestellt wurden… halt nachträglich lackiert).

M-Leicas
Panorama von Auray, Bretagne. Leica M4 mit 35mm Summilux und Orange-Filter auf Kodak Tri-X. Der Vorteil des hybriden Workflows: Hier wurden zwei Negative in LR zusammengesetzt.

Die Leica M3

Der Klassiker. Das Konzept war schon vor dem Krieg als Leica IV angedacht, wurde dann aber erst 1954 nach jahrelanger Entwicklung und (firmeninterner) Erprobung diverser Prototypen vorgestellt. Die Kamera stellt einen radikalen Paradigmenwechsel im Vergleich zu den bis dahin hergestellten „Schraub-Leicas“ dar. Einige alte Zöpfe wurden abgeschnitten.

Leica M3, Bj. 1955 mit „Doppelschwung“-Filmtransporthebel und Vorlaufwerk (Selbstauslöser)

Der Messsucher war nun im Sucher integriert. Das war übrigens nichts bahnbrechendes, bei Contax gab’s das schon seit 1932. Die Suchervergrößerung von 0,91 ist so riesig wie nie wieder danach, weil damals 50mm Brennweite das Mass aller Dinge war. Dafür war nämlich der größte Sucherrahmen, es gab zwei weitere, die je nach Objektiv automatisch eingespiegelt wurden, nämlich für 90 und 135mm. Drei Rahmen (mit Parallaxenausgleich), daher der Name M3. Der Bildfeldwähler war bei den frühen Modellen noch nicht vorhanden, erst ab 1955.

Anders als bisher gab es für die Kamera minutiöse Konstruktionspläne, Fertigungstoleranzen für jedes Teil waren festgelegt. Verschluss und Filmtransport völlig neu konstruiert, ein automatisches Zählwerk eingebaut. Der Filmtransporthebel der frühen Modelle musste zweimal betätigt werden (Doppelschwung/ Double Stroke = DS), weil die konservativen Konstrukteure das Schreckgespenst des Filmrisses vor Augen hatten. Diese Problem könnte einigen von uns in ganz anderem Zusammenhang bekannt sein…

M-Leicas
Porträt, Leica M3 mit 50mm Summilux und Gelb-Filter auf Kodak TMax 400

Auch das Film einlegen war einfacher geworden, die Rückwand hatte eine Klappe zur Kontrolle der Filmlage bekommen. Die Filmaufnahmespule muss entnommen werden, um den Film einzufädeln. Bei gebrauchten Modellen sollte man tunlichst darauf achten, dass die auch im Gehäuse vorhanden ist!

Ein großer Wurf ist auf jeden Fall die Einführung des M-Bajonetts mit dieser Kamera. Ein kurzer Dreh, und es rastet ein, sicher und zuverlässig. Sehr viel einfacher, exakter und weniger anfällig als die bis dahin gebräuchlichen Schraubgewinde (daher „Schraub-Leicas). Das Auflagenmass war so gewählt, dass mit Adapter auch die Schraubobjektive weiter verwendet werden konnten (auch die von Fremdherstellern wie z.B. Zeiss-Ikon).

Meine eigene M3 ist Baujahr 1955 und eine DS-Version mit Vorlaufwerk (VLW), das ist ein Selbstauslöser. Obwohl sie offenbar länger eingelagert war, bevor ich sie vor einigen Jahren erwarb, funktionierte sie von Anfang an tadellos, bis der Messsucher den grauen Star entwickelte. Soll heissen, durch einen sogenannten „Kittschaden“ vergilbte das Sucherbild immer mehr. Das habe ich beheben lassen und berichte darüber hier im Blog.

M-Leicas
Tanz der Vampire. Leica M3 mit 35mm Summilux auf Kodak Tri-X

Es ist ganz klar, dass man bei alten Kameras damit rechnen muss, dass von offensichtlichen Schäden und Fehlfunktionen abgesehen auch Verschluss und Aufzugmechanik einem Verschleiss unterliegen sowie die Belichtungszeiten durch verharzen der Schmiermittel tendenziell immer langsamer werden. Es gibt Smartphone-Apps, das anhand des Auslösegeräusches zu messen. Prinzipiell ist das kein no-go für die Benutzung der Kamera, erstens ist Film im allgemeinen gutmütig bei Belichtungsabweichung, zweitens kann man für sich eine Art Belichtungskorrektur bedenken, wenn man z.B. gemessen hat, dass die eingestellte 1/1000 Sekunde real nur 1/750 Sekunde ist. Wem das zu nervig ist, hat bei Leica den Vorteil, dass die Firma noch existiert und für jedes noch so „antike“ Modell einen CLA-Job durchführt (CLA=clean, lubricate, adjust).

Da ich das schon häufig gefragt wurde: Für diese festumschriebene Arbeit berechnet Leica Customer Care bei allen analogen Modellen zur Zeit die Summe von 695,23 Euro. Nicht wenig, aber dafür kann man davon ausgehen, eine voll funktionierende Kamera zurück zu bekommen. Und es hängt eine Menge Aufwand daran, nur mal zur Ansicht die Auflistung der damit verbundenen Leistungen: Eingangsprüfung, Verschlussmechanik instandsetzen, Aufzugsmechanik instandsetzen, Verschluss überholen, Hemmwerk reinigen, Verschlussbremse erneuern, Verschlusszeiten regulieren, Rückspulung instandsetzen, Aufzugwiderstand /Friktion justieren, Autokollimation justieren, Sucheroptik reinigen, E-Messer justieren, E-Messer reinigen, Sucheroptik wird soweit wie möglich gereinigt, Gesamtabstimmung.

Die M3, einmal instand gesetzt, ist eine absolut zuverlässige und robuste Kamera. Für eine ganze Generation von Reportern war sie das Handwerkszeug schlechthin, mit ihr wurde Weltgeschichte abgelichtet. Leica hatte in den 60er Jahren eine marktbeherrschende Stellung, die sie allerdings in den nächsten dreissig Jahren systematisch verspielten.

M-Leicas
Mindener Messe. Leica M2 mit 50mm Summilux bei f/8 16sec auf Kodak Portra 160, Drahtauslöser + Stativ

Die Leica M2

Leica M2 Bj. 1958

Als meine M3 noch ihren Original-Sucher hatte, bevorzugte ich die M2, die einen Sucher mit geringerer Vergrößerung hat (0,72), aber den Vorteil, Rahmen für 35, 50 und 90mm einzublenden. Da ich eher zu Weitwinkel neige, ist das für mich praktischer. Für die M3 muss man nämlich bei 35mm entweder einen Aufstecksucher oder Objektive mit „Brille“ benutzen. Wobei ich sagen würde, 35mm bei der M3 geht noch so gerade, wenn man einfach den ganzen Sucher als Bildfeld annimmt, aber bei noch kürzeren Brennweiten ist Ende im Gelände. Das Gefühl und „handling“ bei der Benutzung von M3 oder M2 ist identisch.

M-Leicas
Leica M2 mit 35mm Summilux bei f/4 1/500sec Gelbfilter, Kodak TMax 400

Ein kurzer Exkurs zur nicht ganz offensichtlichen Leica-Nomenklatur der Kameras: Die M3 war also das ursprüngliche Modell, drei, wegen der drei Sucherrahmen. Hatte die M2 auch, aber andere Brennweiten wegen des Suchers mit geringerer Vergrößerung. Die M2 ist eine vereinfachte (und 4 Jahre spätere!) Version der M3. Sie verzichtet auf ein automatisches Zählwerk, hat stattdessen eine Bildzählscheibe, die man selbst zurückstellen muss. Es gibt auch eine M1, und das ist nicht eine Vorversion von M2 und M3, sondern eine noch einmal vereinfachte Variante der M2, nämlich ohne Entfernungsmesser. Sie war für Laborzwecke gedacht. Nach der M3 kam die M4 (siehe unten), der Name steht für vier Sucherrahmen und passt auch in die numerische Abfolge, denn ab jetzt wurden die Kameras durchgezählt (obwohl die M6 auch sechs Sucherrahmen bekam). So gesehen gab es nur eine einzige Unterbrecheung bei der Leica M (Typ240), die die M10 sein müsste. Nachdem diese Laune der Marketing-Abteilung überwunden ist, ist das aktuelle Modell wieder die M10 (und wäre nach klassischer Zählung eigentlich die M11).

Meine eigene M2 ist ein Modell von 1958, also aus der ersten Baureihe. Sie hat aber schon einen „single stroke“ Filmtransporthebel und ein Vorlaufwerk (Selbstauslöser). Im Sommer 2016 habe ich sie eingeschickt und komplett überholen lassen, darüber wird hier berichtet. Die M2 ist zwar „einfacher“, aber keine „Billig“-Ausführung, sie ist ebenso robust und „built like a tank“ wie die M3.

M-Leicas
Thank you very Matsch! Leica M2 mit 50mm Summicron bei f/5.6 1/1000sec Kodak Portra 160

Die Leica M4

Leica M4 Bj. 1975 mit aufgesetztem Leicameter MR

Die M4 wurde 1967 vorgestellt und vereinigt den Vorzug des Messsuchers der M2 (0,72 plus einem zusätzlichen Rahmen, jetzt also: 35/50/90/135mm) mit den Eigenschaften der M3. Zusätzlich gibt es  Detailverbesserungen aus der Erfahrung des Gebrauchs beider Kameras. Das Wichtigste: Das Film-Einlegen wird gegenüber der M2 und M3 noch einmal vereinfacht. Anstelle der herausnehmbaren Aufnahmespule, in die der Anfang des Films unter eine Metalllasche geklemmt wird, tritt eine „Schnellladespule“, die im Gehäuse bleibt (kann einem also auch nicht wegfallen). Der Filmanfang wird einfach aus der Patrone auf der anderen Seite gezogen und kommt zwischen den Aussparungen der Spule zu liegen. Ein Distanzstück am Bodendeckel orientiert den Film in der richtigen Lage zwischen Verschluss und Andruckplatte (dies kann man zur Sicherheit durch das unverändert mögliche abklappen der Hinterwand vorher sicherstellen). Beim ersten Transport fassen die relativ scharfen Kanten den Film und er wickelt sich um die Spule auf.

M-Leicas
Wedding-Shoot am Louvre. Leica M4 mit 35mm Summilux bei f/1.4 1/60sec Kodak TMax 400
Am Hafen von Vannes. Leica M4 mit 35mm Summilux bei f/5.6 1/000sec, Kodak Tri-X 400, Orange-Filter

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies eine enorme Erleichterung darstellt. Es gab häufiger Gelegenheiten, wo ich schnell den Film wechseln musste, ggf. sogar dabei in Bewegung war. Das geht bei einer M4 (und den späteren Modellen) ohne weiteres, während das mit einer losen Aufwickelspule zum Jonglage-Akt wird. Das zurückspulen des Films ist ebenfalls entscheidend erleichtert, denn erstens gibt jetzt statt Rückspul-Knopf eine sehr viel leichter und schneller zu bedienende Rückspul-Kurbel, zweitens ist letztere schräg am Gehäuse angebracht und lässt sich so effizienter drehen.

Die ursprüngliche M4 wurde in Deutschland bis 1975 produziert. Meine M4 in schwarzem Chrom ist eine der letzten davon, Teil einer Sonderserie zum 50. Jahrestag der Leica Kameras. Ab 1977 bis 1980 wurde eine M4-2 in Kanada produziert, ohne Selbstauslöser und mit hier und da günstigeren Bauteilen. Die Wiederaufnahme der Produktion der M4 hängt mit den wirtschaftlichen Schwierigkeiten zusammen, in die der Misserfolg der M5 das Unternehmen gebracht hatte.  1980 bis 87 wurde eine M4-P in Deutschland gebaut, die praktisch eine M6 mit den entsprechenden Sucherrahmen, aber ohne TTL-Belichtungsmessung darstellt.

Blick auf die Seine. Leica M4 mit 35mm Summilux bei f/4.0 2sec Kodak Portra 160

Die Leica M5

Der Abstieg… im altenWasserturm von Lüneburg. Leica M6 mit 21mm Super-Elmar bei f/3.4 1/4sec Kodak TMax 400

Zu ihr kann ich nicht viel aus erster Hand sagen, da ich sie nicht besitze und nie benutzt habe. In der Firmengeschichte ist sie ein Trauma. Sie kam 1971 heraus und keiner wollte sie haben. Zu groß, zu klobig für den konservativen Geschmack der Käufer. Dabei hatte sie eine TTL-Belichtungsmessung bekommen. Heute wird sie anders bewertet, aber damals verstaubte sie in den Regalen. Ein anderer Grund war, dass inzwischen die Spiegelreflexkameras für den Verbraucher viel interessanter waren als die Messsuchersysteme. Ich hätte damals vermutlich auch eine Nikon F2 bevorzugt (in der Tat hatte ich als Teenie in den 70ern einen Nachbau davon). Es sollte noch über 10 Jahre dauern, bis 1984 mit der M6 wieder eine Leica-Messsucherkamera mit Belichtungsmessung zu erhalten war!

Exkurs: Die Leicameter

Die M3, M2 und M4 ohne Belichtungsmesser können mit einem „Leicameter“ der Firma Metrawatt ausgestattet werden, das in den Blitzschuh eingesteckt wird und in eine Nut des Zeitenrades fasst. Gegenüber einem separaten Belichtungsmesser hat das den Vorteil, dass man bei gegebener Blende die Belichtungszeit schon beim Ablesen direkt an der Kamera übertragen kann.

Leicameter MR

Die ersten Leicameter waren mit Selen-Zelle ausgerüstet, die heute i.d.R. nicht mehr funktioniert. Benutzbar sind die Leicameter MR und MR-4, die eine CdS-Zelle enthalten. Leider ist die originale Stromversorgung eine Quecksilber-Batterie PX13 (PX625), die in Deutschland verboten ist. Sie halten sehr lange, meine zwei Leicameter funktionieren noch tadellos mit den Dingern, aber wenn nötig, werde ich sie zu einer Spezialfirma senden, die die Betriebs-Spannung so regelt, dass man eine moderne Knopfzelle verwenden kann.

Leinewebermarkt in Bielefeld. Leica M6 mit 90mm Summarit bei f/4 1/1000sec Kodak Tri-X 400 Gelbfilter, Pull-Entwicklung wie 200ASA

Die Leicameter werden oft als „zu ungenau“ abgetan, aber das scheint nach meiner Wahrnehmung eher die sklavenhafte Übertragung von Messwerten ohne nachdenken zu sein. Man muss wissen: Es handelt sich um ein Messfeld, dass etwa dem Bildwinkel der 90mm-Brennweite entspricht, bei Objektiven wie dem 35 oder 50mm also eher eine Art „Spotmessung“. Wer also Mehrfeld-oder Matrixmessung erwartet, wird natürlich Fehlbelichtungen haben, denn er muss schon mal bedenken, wo er im Motiv misst. Des weiteren  (das gilt für Belichtungsmessung überhaupt) sollte man sich mal kurz Gedanken machen, wieviel Anteil reflektierender Flächen oder sehr dunkler oder gar schwarzer Bereiche im angestrebten Motiv sind. Die Belichtungsmessung wird erheblich nach oben oder unten verschoben.

Wenn ich nicht bei normalem Tageslicht sowieso ohne Belichtungsmesser auskomme (und das ist nicht schwer), ist das Leicameter durchaus praktischer als ein Seconic oder Gossen zu schwenken. Natürlich tun’s inzwischen auch entsprechende Smartphone-Apps.

Les Ponts Couverts, Strasbourg. Leica M6 mit 35mm Summilux bei f/4.0 4sec Kodak Portra 160

Die Leica M6

Leica M6 TTL schwarz verchromt Bj. 2000 und Leica M6 in Chrom hell Bj. 1995

…entspricht also der M4-P mit allen ihren Vorzügen. Sechs Sucherrahmen (28, 35, 50, 75, 90, 135mm) sind bei der Suchervergrößerung von 0,72 möglich. Endlich eine TTL-Belichtungsmessung (also bei jeder M6!), eine Knopfzelle, ein wenig Elektronik, aber ansonsten ist es immer noch eine rein mechanische Kamera. Fällt der Belichtungsmesser aus oder fehlt die Knopfzelle dafür, funktioniert die Kamera weiterhin ohne Probleme (das hatte ich schon). Ich gebe ehrlich zu, dass die M6 meine favorisierte analoge Messsucherkamera ist, weil ich mit der Kamera am Auge relativ schnell die Belichtung einstellen kann, natürlich muss man immer bedenken, dass es sich um eine mittenbetonte Messung handelt. Am Gardasee, in Paris und der Bretagne hatte ich ausschliesslich die M4 dabei und die Belichtung nach „Sunny-Sixteen-Regel“ eingestellt, aber bei zweifelhaften Lichtbedingungen ist es mit Messung einfach sicherer. Das Leicameter, das die Kamera etwas „aufbläht“, entfällt (wenn ich auch an dieser Stelle sagen muss, dass es durchaus zum Stil der Kameras passt). Nach Strassbourg und Schottland kam die M6 mit (nachdem der Wackelkontakt im Belichtungsmesser beseitigt war).

On Stage. Leica M6 mit 35mm Summilux bei f/4 1/125sec Kodak Tri-X 400 Gelbfilter

1998 kam ein verbessertes Modell der M6 heraus, die M6 TTL. Bei ihr ist die Belichtungsmesser-Anzeige im Sucher etwas anders, vor allem ist das Zeitenrad größer, lässt sich leichter mit dem Zeigefinger bedienen und dreht sich in die „richtige“ Richtung. Ausserdem ist im Blitzschuh ein Kontakt für den damals neuen SF20. Suchervergrößerung kann je nach Ausführung 0,52 oder 0,72 oder 0,85 sein. Durch Zufall stiess ich auf eine schwarz verchromte, original verpackte M6 TTL aus dem Jahr 2000 mit Sucher 0,85. Das ist ideal für mich, weil  ich sehr gern mit 35mm fotografiere. Zur Not ist 28mm durchaus eine Option, man nimmt einfach das gesamte Sucherbild an. Seit Ende 2022 kann man die M6, wie sie 1984 konzipiert wurde, aber mit einigen subtilen Verbesserungen, wieder neu erwerben. Leica hatte die Werkzeuge und das know-how, die Kamera erneut aufzulegen.

 

Anzumerken bleibt noch, dass man, will man ganz sicher gehen und sich nicht auf etwas Gebrauchtes einlassen, auch eine neue analoge M kaufen kann. Leica ist vermutlich die einzige Firma, die noch (hochwertige) analoge Kameras fertigt. Zur Auswahl stehen die M7 (mit Belichtungsautomatik, wie bei den digitalen Modellen, Update Ende 2018: Leider wird die M7 nicht mehr gefertigt), die Leica MP (die einer M6 TTL mit Optik der M3 entspricht) und die Leica M-A, die einer Leica M3 entspricht, allerdings mit Suchervergrößerung 0,72. Update 2022: Leica hat die M6 neu aufgelegt, eine Reaktion auf die starke Nachfrage des gebrauchten Modells. Ein Review findet sich hier.

Forth-Bridge bei Edinburgh. Leica M6 mit 35mm Summilux bei f/4.0 4sec Kodak Portra 160