Leica M9 – Rückblick auf einen Wendepunkt…

…sowohl für Leica als auch persönlich.

Als ich das erste Mal eine Leica M9 abgebildet sah (ich denke, das war auf Luminous Landscape), konnte ich nicht fassen, dass dies ein zeitgenössisches digitales Gerät war. Sie passte zu dem gängigen Designkonzept der fernöstlichen Konkurrenz wie ein Jaguar E-Type zu einem VW Golf. Ich konnte überhaupt nichts mit dem Ding anfangen, und als ich mal nachsah, was sie kosten sollte (5.495€), fragte ich mich stirnrunzelnd, wie durchgeknallt man sein muss, um das für eine Kamera (nur den Body) auszugeben. Ausserdem hatten die Objektive so lustige Namen. Wie sollte man das ernst nehmen?

Leica M9
An der Ardèche. Leica M9 mit 75mm Apo-Summicron 1/750s f/4 ISO 160

Zweifel

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Freunde. Leica M9 mit 50mm Summicron 1/500s f/2 ISO 160

Naja, irgendwas muss ja noch passiert sein, sonst würden wir uns heute nicht auf dieser Webseite begegnen. Die Leica M9 war im September 2009 (wann schon, am 09.09. natürlich) vorgestellt worden und von den Kennern enthusiastisch empfangen worden. Ich war ahnungslos, weil sowieso schon immer Spiegelreflex-sozialisiert. Als Teenie in den siebziger Jahren bekam ich von meinem Großvater (der Bäcker war, aber auch Hobby-Fotograf seit den dreißiger Jahren) eine Cosina CSM geschenkt, mit der ich bis Anfang der 90er zufrieden war, um dann auf eine Minolta Dynax umzusteigen. Diese wiederum reichte mir bis nach der Jahrtausendwende. Ich gab sie (wie blöd kann man sein?) für meine erste Digital-Kamera in Zahlung (eine echt „crappy“ Rollei. Sie war sch… da nützt auch der gute Name nichts). Ich sah ein, dass ich auch digital eine Spiegelreflex brauchte und drängte fortan im Canon-Gefüge nach oben. Bis 2010 hatte ich mich durch die drei- und zweistelligen Eos-Bodys bis zur 5D Mark II vorgearbeitet.

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In Berlin. Wer zwei funktionierende Augen hat, sollte eigentlich die 3D-Wirkung dieses Bildes wahrnehmen. Leica M9 mit 35mm Summilux 1/45s f/1.4 ISO 400
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Das Flötenkonzert. Leica M9 mit 50mm Summilux 1/60s f/1.4 ISO 640

Völlig schwachsinnig (trotz der Gegebenheiten des Moore’schen Gesetzes), eine derartige Anzahl an Bodys zu verbrennen, nachdem ich durch fast dreißig analoge Jahre mit zwei Kameras gekommen war. Darüber hinaus hatte ich inzwischen die einschlägigen Webseiten eines DSLR-Benutzers besucht und hielt mich schon für richtig schlau. Damit schrammte ich bereits hart an den Dunning-Kruger Effekt. Was ich zu der Zeit über Fotografie nicht wusste, hätte Bibliotheken füllen können. Heute vermutlich auch noch, aber ein paar Regale kann man sich vielleicht sparen.

Ich kehrte fast zwanghaft zu dieser ulkigen, archaisch wirkenden Kamera zurück. Wenn jemand wie Michael Reichmann sich damit beschäftigte, musste doch irgendwas dran sein. Durch seinen Bericht über eine Reise nach Solms im August 2009 lernte ich ein paar andere wichtige Persönlichkeiten in der Szene kennen: Sean Reid, David Farkas und Phil Askey (von DPReview). Sie durften die P864 testen (der Codename der Leica M9, „P“ für Projekt und 864 ist das Produkt von 24×36). Ich stiess auch relativ schnell auf Jono Slack, der bis heute für mich eine der wichtigsten Tester für Leica-Produkte ist. Ich saugte alles auf, was sie über die M9 zu sagen hatten und war fasziniert. Alles, was die mir unbekannte Messsucherfotografie darstellte und das (fast) voll manuelle Konzept der Leica M9 weckten ein Verlangen in mir, das ich seit den analogen Zeiten verdrängt hatte. Vor allem die Rückkehr zu mehr Einfachheit und Kontrolle über den Prozess der Bilderstellung.

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Mit Rennrad über den Mont Ventoux, am Thomas Simpson-Memorial. Leica M9 mit 28mm Summicron 1/2000s f/4 ISO 160

Wer sich 2010 (Leica-bezogen) im Web so tummelte

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Notre Dame de Beauregard bei Orgon. Leica M9 mit 21mm Super-Elmar 3s f/3.4 ISO 160

Was so 2010 im Netz los war, ist ja schon eigentlich Internet-Neolithikum, aber einige Player sind bis heute vertreten. Damals fand man über die Suche nach Inhalten über die M9 schnell auch skurrile Persönlichkeiten wie Ken Rockwell (der damals voll auf dem Leica-Trip war). Seine Reviews liessen keinen Zweifel über seine Meinung offen und vor allem keinen Spielraum für Dinge, die vielleicht Ansichtssache sind. Von Fotos dubiosen Geschmacks ganz abgesehen. Heutzutage ist das eine Ansammlung von ungefähr einer Million Verkaufs-Links.

Steve Huff hatte mit der M9 eine Seal-Tournee begleitet, wirklich atmosphärische Aufnahmen. Er hat auch so eine Neigung zu „over the top“-Ansichten über Kameras („best camera ever! I’m falling in love with photography all over again! …amazing! …love it! … adore it!“), aber zu M9-Zeiten waren auf seiner Webseite durchaus viele interessante Berichte von Gastautoren, oft zu M9-Themen.

Im Slider: Bilder mit ausgeprägter Tiefenwirkung

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So kann man natürlich auch 3D sehen. 2010 an der Ardéche hatte ein Freund die 3D-Kamera von Fuji dabei. Leica M9 mit 50mm Summicron 1/60s f/2.8 ISO 640

Sehr schnell stolperte ich über Thorsten Overgaard (damals noch ohne „von“, seine Blaublütigkeit entdeckte er erst später), der viel über die Leica M9 zu sagen hatte. Nicht unmittelbar, aber noch rechtzeitig bemerkte ich, dass „etwas faul ist im Staate Dänemark“, nämlich dass er Scientologe ist und den Lockvogel für Leica Enthusiasten macht. Wer sich mal über seinen wahren Hintergrund und heftig editierten Lebenslauf schlau machen will, sollte bei Tim Vanderveert diesen erhellenden Artikel lesen. Ich zitiere seine Kurzrezension zu Overgaards Webseite: „Scientology meets Leica mania, or the Leica world’s particular version of “alternative facts.” There’s something weirdly fascinating about the site, as if it were an infomercial written by a Leica engineered Bot. I always feel slightly dirty after going there, like I need a shower.“

Leicaphilia war für viele Jahre ein Referenzpunkt, um mich vom übertriebenen Leica-Hype zu erden. Leider verstarb Timothy Vanderveert im Juli 2023, aber seine Webseite ist noch da und lesenswert. Er war eine unglaublich vielschichtige und gebildete Persönlichkeit, was mir den höchsten Respekt abverlangt.

Bei Erwin Puts (er verstarb 2021) fand sich viel Wissenswertes über Leica-Glas und Kameras. Ohne Zweifel eine Fundgrube. Aber wieder Timothy Vanderveert: “ The perfect site for Leica techno geeks. Puts is obviously a bright, knowledgeable man who loves his Leicas and knows a ton about them. Reading the site, however, is about as interesting as reading the manual that comes along with your Canon Rebel.“

Fotografen wie Nick Rains, Mark Dubovoy, Erik Kim, Paul Ripke oder Ming Thein beschäftigten sich mit Leica und trugen viel zu dem Bild bei, das sich mir von der Marke und der M9 speziell präsentierte.

Was war so besonders an der Leica M9?

Vor kurzem las ich ein Interview mit Stefan Daniel, in dem er darlegte, wie die Leica Q für viele als eine Art „Einstiegsdroge“ in das M- oder L-System funktioniert. So war das damals nicht. Es gab überhaupt keine andere „spiegellose“ Vollformat-Kamera auf dem Markt, alle anderen hatten kleinere Sensoren. Dass Leica es geschafft hatte, einen Sensor dieser Größe in ein so kompaktes Gehäuse zu setzen und dabei auch noch eine 1a-Bildqualität zu erzeugen, war eine Top-Ingenieurleistung und ein Weckruf für die Konkurrenz. Leicas winziger Marktanteil zu der Zeit stand in keinem Verhältnis zum Einfluss auf die Industrie. Das Erscheinen der Leica M9 und bald darauf die Sony A7 leiteten die langsame Verdrängung der DSLR’s ein, die wir heute sehen. Evolution, „survival of the fittest“. Die großen Spiegelreflex-Boliden die Dinosaurier, die spiegellosen Kameras hingegen die kleinen Säugetiere mit dem Selektionsvorteil.

Leica M9
Bei strömendem Regen in der Breitach-Klamm. So nass ist die M9 nie wieder geworden… Leica M9 mit 50mm Super-Elmar 1/4s f/3.4 ISO 160

Der Vorgänger, die M8, war und ist für viele nach wie vor eine brauchbare Kamera. Aber sie litt unter diversen, unheilbaren Kinderkrankheiten. Die Leica M9 räumte mit den meisten davon auf. Das Wichtigste: Die UV-Sperrfilter vor den Objektiven (die vor der M8 wegen des zu schwachen Filters vor dem Sensor nötig waren) konnten entsorgt werden. Und da der neue Sensor Kleinbildformat hatte, gab es keine Crop-Faktoren mehr. Alle Objektive zeigten wieder den gewohnten Bildwinkel der analogen M-Kameras und nutzten die gesamte Fläche der Optik aus. Erreicht wurde das durch ein Mikro-Linsensystem vor dem Sensor, der auch die im Randbereich extrem schräg einfallenden Strahlen in die Pixel-Wells lenkte. Darum ist es bis heute stark kompromiss-behaftet, Messsucherobjektive mit Brennweiten, sagen wir unter 40mm vor Nicht-Leica-Volllformat-Bodys zu setzen. Warum sollten schliesslich Fremdhersteller ihre Ware für Leica optimieren? (Anm. d. Verf.: Die Ricoh GXR mit Mount A12 war für M-Anschluss optimiert, aber kein FF)

Leica M9
Starkes Licht auf Sylt. Leica M9 mit 50mm Summilux 1/2000s f/2.8 ISO 160

Andere Dinge machten dem Benutzer das Leben leichter: Nicht-codierte Objektive konnten jetzt manuell eingegeben werden. Das Display war besser (naja, noch ein weiter Weg, bis es endlich bei der M10 brauchbar war…), ein ISO-Knopf beschleunigte den Zugang zur Einstellung und die ISO-Empfindlichkeit war besser als bei der M8, wenn auch kein Vergleich zur Konkurrenz.

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Frei nach Caspar David Friedrich: Der Wanderer über dem Nebelmeer. Leica M9 mit 35mm Summilux 1/3000s f/4.0 ISO 160

Des weiteren erklärten die Leica-Ingenieure den AA- oder Moiré-Filter zum überflüssigen Accessoire (schon bei der M8). Und da ein solcher (Tiefpass-, oder Moiré-) Filter nichts anderes macht, als eine leichte Unschärfe zu erzeugen, war es bei der M9, als hätte man die Gardinen vor dem Fenster weggezogen. Klare Sicht mit höchstmöglicher Auflösung. Dieser Filter fand sich gewohnheitsmässig 2010 in allen gängigen DSLR’s. Autoren wie Sean Reid (hier sein Artikel „The Naked Sensor“ von 2012) votierten stark für das Verschwinden dieses Bauteils. Auch da sehen wir heute, welche Entwicklung durch Leica eingeleitet wurde.

Leica M9
Camping in der Provence. Leica M9 mit 28mm Summicron 2s f/4 ISO 1250
Fuji X100
Leica Look-alike und doch was eigenes: Die Fuji X100. Leica M9 mit 75mm Apo-Summicron 16s f/4 ISO 160

September 2010 stellte Fujifilm auf der Photokina die „Fujifilm FinePix X100 vor, die allen anderen die Schau stahl. Fujifilm hatte ebenfalls beschlossen, den Moiré-Filter zu sparen, ausserdem braucht man nicht lange zu überlegen, wer beim Design der Kamera Pate stand. Irgendein Vorstandsmitglied von Leica sagte damals (sinngemäss) „Sie kopieren uns wieder, das ist ein gutes Zeichen“. Aber damit soll nicht die Leistung der Fuji-Ingenieure geschmälert werden. Vor allem der Hybrid-Sucher war bahnbrechende neue Technologie. Die X100 (und ihre Nachfolgemodelle) waren meine 1. Wahl, wenn ich etwas kompaktes mit Autofokus brauchte, z.B. beim Skifahren oder Familienfeiern (wuselige Kinder!). Später übernahm die Leica Q den Job, aber noch heute würde ich sofort zur X100IV greifen, wenn es die Q3 nicht gäbe (die in einer anderen Liga spielt).

Ultimativ war die Leica M9 die erste Kamera, die ohne Abstriche eine wirkliche digitale Nachfolge der analogen M7 möglich machte und wurde in der Leica-Welt entsprechend gefeiert. Mit Michael Reichmanns Worten: „Simply put, the Leica M9 is the smallest and lightest full-frame 35mm camera available. Combine Leica’s unquestionably world-class lenses with a next-generation Kodak CCD sensor featuring large pixels and no AA filter, and you end up with a camera capable of producing exceptional image quality along with shooting style discretion and mobility.“ (Sept.2009)

Die Leica M9 war ein Nischenprodukt, aber verkaufte sich so gut, dass der Bestand von Leica als Firma gesichert war (und das war zuvor mehr als einmal eine Gratwanderung). Der wirtschaftliche Erfolg machte den Bau des Leitz-Park möglich und scheint bis heute anzuhalten, im Gegensatz zu Verlusten bei einem großen Teil der Kameraindustrie.

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Oktober in Ostwestfalen. Leica M9 mit 90mm Summarit 1/500s f/2.5 ISO 160

Jenseits der Vernunft

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Der Heldentenor, Hagen von Tronje in voller Rüstung. Leica M9 mit 75mm Apo-Summicron 1/1000s f/2 ISO 160

Ich weiss bis heute nicht, ob es vielleicht klüger gewesen wäre, kalte Umschläge und den einen oder anderen Elektroschock zu applizieren. Der akute Anfall von GAS, in den mich meine Messsucher-Recherche versetzte, war vermutlich eh nur mit einer Zyankalikapsel zu beherrschen, und das war mir zu final. Ich hatte ausserdem alle Kapseln, die ich noch hatte, in Agentenzähne eingebaut. Douglas Adams beschreibt die Wirkung des „Pangalaktischen Donnergurglers“ (aka „Pangalactic Gargle Blaster“, des angesagten Cocktails im Weltall) wie einen Raubüberfall: Teuer und schlecht für den Kopf. Oder, als wenn man mit einem mit Zitronenscheiben belegten Goldbarren das Gehirn aus dem Schädel gedroschen bekommt. So ähnlich war auch die Wirkung des Pakets, das bald darauf aus Berlin eintraf. Absender war ein kleiner Laden in der Fasanenstrasse.

Alles, was ich über die Leica M9 vorher in Erfahrung gebracht hatte, konnte mich nicht auf den Kulturschock vorbereiten, der darin schlummerte. Ich war mir meiner Sache so sicher gewesen, dass ich die Kamera bestellt hatte, ohne sie je in der Hand gehabt zu haben. Unboxing war da noch etwas sehr privates. Als ich den Body herausnahm und begutachtete, gingen davon geradezu „Vibrations“ der Fertigungsqualität aus, auf die ich so nicht vorbereitet war. Hätte ich je zuvor schon mal mit einer analogen M Bekanntschaft gemacht, wäre der Effekt dieser ersten Begegnung mit der M9 vielleicht nicht so groß gewesen, aber so versetzte mich das in eine paroxysmale Aphasie. Auf Deutsch gesagt, mir fehlten die Worte.

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In Avignon. Leica M9 mit 28mm Summicron 1/750s f/3.4 ISO 160
Leica M9
Die Siegerehrung. Leica M9 mit 28mm Summicron 1/750s f/5.6 ISO 160

Ich hatte ein 50mm Summicron aus kanadischer Produktion dazu bestellt (das ich heute noch gern benutze, selbst auf der M11 ist es messerscharf). Ein kurzer Dreh, und es klickte satt ins M-Bajonett. Das definierte Rasten des Blendenrings, die Dämpfung des Distanzrings, Knöpfe, Kreuzwippe und Daumenrad an der Kamera ergaben zusammen ein haptisches Feedback vom Feinsten. Der Sucher war groß und viel heller, als ich das von SLR’s kannte. Meine Euphorie erreichte einen vorläufigen Höhepunkt, als ich die DNG’s der ersten Probeaufnahmen in Lightroom öffnete. Die Leistung des CCD-Sensors der M9 wurde später oft geschmäht und belächelt, aber in Kombination mit Leica-Glas lieferte er eine Bildqualität, die eindeutig das übertraf, was ich von Canon L- Glas und der Mark II kannte. Zudem begegnete mir zum ersten Mal das Phänomen, dass eine Kamera mit kleinerem Pixel-Count eine höhere Auflösung erzielen kann als eine mit nominell mehr Pixeln. Das sowas möglich war, überstieg zu der Zeit mein Begriffsvermögen.

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Abendsonne am Strand von Sylt. Leica M9 mit 50mm Summicron 1/250s f/5.6 ISO 160

Einen Mythos über den CCD-Sensor kann ich nicht bestätigen: Nämlich dass er schon von sich aus einen filmähnlichen Look erzeugt. Das liegt eher an den Objektiven, und damit können Bilddateien aus der M240, M10 oder M11 ebenso wirken. Was aber die DNG’s der M9 betrifft, so sind die schon „out of camera“ ziemlich kontrastreich, sie haben „punch“, und das muss man aus „flacheren“ DNG’s der Nachfolgemodelle erst mal rausholen. Obwohl das „flache“ mehr Spielraum beim bearbeiten lässt.

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Besuch aus Korea in unserer Kirche. Leica M9 mit 50mm Summilux bei f/1.4 1/180s ISO 160

Obwohl ich heute von der Dynamik der M11-DNG’s (und schon die der M10 sind exzellent) verwöhnt bin, konnte man enorm viel mit der M9 erreichen, wenn man wusste, was man tat. Sprich, mit Histogramm und Belichtungskorrektur entsprechend flexibel umgehen konnte.

Bye, bye, DSLR

Behauptungen, dass man mit einer Leica bessere Bilder mache, werden zu recht ungnädig aufgenommen. Ist ja auch Quatsch. Aber die M9 brachte mich nach Jahren, in denen ich in eine Art digitaler Apathie verfallen war, wieder dazu, mehr über den kreativen Prozess nachzudenken. Bildkomposition in Sucherrahmen und fokussieren mit dem Messfeld verinnerlichte ich in kürzester Zeit. Es war lange her, dass ich ein Objektiv mit Blendenring hatte und ich nutzte das begeistert, vor allem, es weit aufzumachen. Die Qualität der lichtstarken Objektive glich die moderaten High-ISO Fähigkeiten der Kamera mehr als aus. Ab ISO 2000 musste man deutliche Abstriche machen. Später lernte ich, einfach nicht über ISO 640 hinauszugehen und die DNG’s in LR hochzuziehen. Es ergab weniger Rauschen. Die Low-light Eigenschaften der M9 waren trotz schlechteren ISO-Vermögens besser als die der Mark II, weil ohne Spiegelschlag längere handgehaltene Belichtungszeiten möglich waren.

Leica M9
Gebet für einen toten Vogel. Leica M9 mit 75mm Apo-Summicron 1/2000s f/2 ISO 160

Die „antiquierte“ Belichtungs-Messmethode der M9 mit der Messzelle im Gehäuse und den reflektierenden Verschlusslamellen (wie bei M6 und M7) funktionierte wunderbar, wenn man sich die Mühe machte, mal mitzudenken und je nach Dynamik des Motivs an der richtigen Stelle zu messen, die Belichtung mit halbem Druck auf Auslöser zu speichern, zu rekomponieren und auszulösen. Wobei ich an der Stelle nicht umhin kann, wieder mal zu betonen, was für eine gigantische Fehlentscheidung es war, darauf bei der M11 zu verzichten.

Leica M9
Während einer Wanderung. Leica M9 mit 50mm Summilux 1/180s f/1.4 ISO 160

Der Verschluss… war leise, leider nicht das nachfolgende Aufzug-Geräusch. Das klang wie ein Roboter mit Verdauungsbeschwerden. Zum Glück konnte man es bei Bedarf hinaus zögern, indem man den Auslöser gedrückt hielt und die Kamera z.B. unter die Jacke steckte. Damit war sie in leisen Umgebungen (klassische Konzerte) besser zu gebrauchen als die kontemporären DSLR’s. Ich erinnere mich, mal so ein Musik-Event fotografiert zu haben und ein Reporter der Tageszeitung war auch da. Die Canon, die er hatte, war schon laut genug, aber obendrein piepte der Autofokus jedesmal triumphierend, wenn er was gefunden hatte. Ich sprach ihn darauf an und er war durchaus einsichtig, gab aber kleinlaut zu, er wisse nicht, wo man den Ton abstelle. Konnte ich ihm sagen (kannte Canon ja gut), aber das bringt mich zu einer weitern Errungenschaft der M9. Im Gegensatz zu den labyrinthischen Verzweigungen in diverse Untermenüs bei fernöstlichen Mitbewerbern ist das bei der M9 „straightforward“. Man scrollt einmal runter und hat alles gesehen.

Leica M9
In Südtirol. Leica M9 mit 50mm Summilux 1/500s f/1.4 ISO 160, ND-Filter

Es gab auch Rückschritte. Kein Live-View mehr, das gibt ein CCD-Sensor nicht her. Der Monitor war so lala, zur Überprüfung der Bildkomposition taugte er, aber ob der Fokus wirklich sass, konnte man damit nicht feststellen. Immerhin konnte man ein RGB-Histogramm aufrufen, das hat Leica bei den Nachfolgern bis heute nicht mehr hinbekommen (trotz Sean Reid’s dauernder Ermahnungen). Ab und zu fror die Kamera mal ein, liess sich aber lösen, wenn man kurz die Batterie herausnahm. Das mit dem Einfrieren ist bei wie ein running Gag selbst bis zur M11 geblieben. Hatte ich erst gestern mal wieder. Batterie raus, Batterie wieder rein… tief Luft holen…

Leica M9
Die Wasserfälle von Krimml. Leica M9 mit 21mm Elmarit 1/2000s f/2.8 ISO 160

Und trotz der Limitationen, die mir die Kamera auferlegte (kein Live View, vergiß lange Brennweiten oder einen vernünftigen Makro-Modus, die Sucherrahmen nicht auf den Pixel akkurat) gab mir das Arbeiten mit der M9 einen Kreativschub. Sie bettelte förmlich, immer mitgenommen zu werden, vermutlich setzte das betätigen des Auslösers Serotonin frei. Anders ist nicht zu erklären, warum ich der Messsucherfotografie mit Haut und Haaren verfiel. Die M9 musste überall mit hin und hatte auch einiges auszuhalten. Wandern, Bergsteigen, Kanu fahren, Skiurlaub, Rennrad fahren. Zumindest mein Apparat machte alles mit und brauchte keinen Service, nicht mal der Entfernungsmesser musste nachjustiert werden. Den Sensor reinigte ich bei Bedarf selbst (ein Zahnarzt hat das ideale Equipment dafür in der Praxis). Ich verkaufte ein paar Monate später meine Canon-Ausrüstung, weil ich sie nicht einmal angefasst hatte, seit die M9 da war.

Im Slider: Bilder von der Ardéche

Korrosion

Leica M9
Ferienmusikwerkstatt, Barockoper: Hexerei. Leica M9 mit 35mm Summilux 1/45s f/1.4 ISO 1250

Im Jahr 2013 machte sich auch bei meiner Kamera die berüchtigte Sensorkorrosion bemerkbar. Eigentlich war es das Deckglas über dem Sensor, das korrodierte. Das Ergebnis blieb dasselbe: Die DNG’s sahen aus wie die Oberfläche des Mondes. Das war eine ziemliche Katastrophe für Leica und gerade bei dem Qualitätsanspruch sorgte das für Schadenfreude bei denen, die Leica schon immer für überteuerten Schrott hielten. Leica wand sich nicht aus der Affäre, sondern rief ein kostenloses Sensor-Austauschprogramm ins Leben, das bis 2020 lief. Nämlich so lange, wie Kodak noch den CCD-Sensor herstellte. Es existiert allerdings eine Spezialfirma „Kolari„, die das Glas vor dem Sensor (welches das eigentliche Korrosionsproblem hat, nicht der Sensor selbst) tauschen kann, natürlich kostet das. So gesehen kann man nicht sagen „Finger weg von der M9“, zumal die Sensoren der späten Produktion das Problem gar nicht mehr aufwiesen. Kaufen kann man alle M9’s, deren Sensor nach September 2015 ausgetauscht wurde.

Mit gekauft: Die Vorurteile und Klischees

Mir war nicht klar, dass ich als Zahnarzt, der eine Leica kauft, ein fatales Klischee erfüllte. Mehr als einmal las ich, dass jemand voller Hohn anmerkte „it’s a dentist’s camera“. Damit gemeint: Das überteuerte Spielzeug eines überbezahlten Dilettanten, eines „richtigen“ Fotografen nicht würdig. Dann fragte ich mich im Stillen: „Und? Was hast du so gelernt, ausser einen kleinen schwarzen Kasten festzuhalten?“ Im Lauf der Jahre begegnete ich vielen, die auch einen anspruchsvollen Beruf haben und leidenschaftliche (Hobby-) Fotografen sind, ohne dass sie jemand dafür niedermacht. Ausser vielleicht, wenn sie ’ne Leica benutzen…

Leica M9
Happy Birthday! Leica M9 mit 35mm Summilux 1/30s f/1.4 ISO 200

Es gibt ein paar kleinkarierte Markenfetischisten, die es weder ertragen noch begreifen, dass es Leute gibt. die nicht mit funktionsüberladenen, bilderzeugenden Computern arbeiten wollen, sondern entschleunigt und handwerklich. Eine Mischung aus Intoleranz, Besserwisserei („kann meine Kamera viel besser, für den halben Preis“) und Ignoranz. Denn die, die den Mund am vollsten nehmen, haben oft noch nie eine Leica in der Hand gehabt. Ein Spritzer Sozialneid ist auch nicht selten. Einer mit ’ner Leica ist ein „Vitrinenfotograf“ und hängt sich das Ding nur zum angeben um.

Leica M9
Das Spiel von der Knopf-Fabrik. Bei manchen Fotos ist Schärfe absolut sekundär. Leica M9 mit 50mm Summilux 1/180s f/2 ISO 160

Und diese Snobs gibt’s ja auch wirklich, wie bei jedem Klischee sind da immer welche, die es erfüllen. Leica selbst fördert dieses Bild mit Sondermodellen, die als Luxus-Segment eine bestimmte Zielgruppe bedienen. In einem Interview mit Stefan Daniel nannte Kevin Raber Leica eine „Luxusmarke“ und bekam Kontra: Leica sei keine Luxus-, sondern eine Premium-Marke und der feine Unterschied sei, dass die Preise der Produkte entsprechend ihrer Fertigungskosten kalkuliert seien. Solange er das selbst glaubt…

Im realen Leben hat die Leica M (welche auch immer) für mich als Statussymbol total versagt. Die meisten wissen nicht um den Wert der Kamera, sie sehen nur ein antiquarisch wirkendes Gerät, das bei ihnen gefühlsmässig eher positive Reaktionen erzeugt. Kein Wunder, die „Gestalt“ ist ja wie der Archetyp einer Kamera. Jedes Ikon für „Kamera“ sieht so aus.

Leica M9
Der alte Fritz sagte: „Ein jeder soll nach seiner Façon selig werden“, warum also sollte ich nicht die Kamera nehmen, die mir am meisten zusagt? Leica M9 mit 35mm Summilux 1/125s f/1.4 ISO 160

Die Erschaffung der Messsucherwelt

Kurz bevor ich dem Leica-Wahn verfiel, hatte ich eine Webseite ins Leben gerufen, die rein lokalen Zwecken diente. Ich hatte nämlich einen Landschaftskalender für Vlotho mit meinen Bildern im Sortiment des örtlichen Buchhandels, der sich prima verkaufte. Der Erlös ging zugunsten eines Fördervereins für Kirchenmusik (dessen Vorsitz ich seit mehr als 20 Jahren innehabe).

Leica M9
September an der Weser bei der alten Eisenbahnbrücke. Leica M9 mit 50mm Summilux 1/250s f/5.6 ISO 160

Für Bilder und den Verein brauchte ich eine Online-Plattform und bastelte mir damals mit iWeb eine Homepage. Kurz, nachdem ich mit der M9 warm geworden war, erschien mir der Geist von Oskar Barnack im Traum… okay, oder nicht, jedenfalls fühlte ich mich berufen, meinen neu gewonnenen Erkenntnissen eine Plattform zu geben. Ein neuer Reiter für einen Blog auf der Homepage nannte sich fürderhin „Messsucherwelt“. Dort zeigte ich alles, was die M9 so drauf hatte und schrieb jeweils das „making of“ dazu.

2012 begann ich, wieder analog zu fotografieren, mit einer M2 und M3. Ohne die M9 wäre ich auf die Idee nie gekommen.

2015 musste ich die „alte Webseite“ leider abwürgen, weil Apple iWeb schon länger nicht mehr unterstützte. Die Messsucherwelt bekam eine eigene Domain. Die Kooperation mit Mike’s Macfilos wurde ins Leben gerufen und ich fand Gastautoren, deren Input den Horizont der Seite erheblich erweitert. Meine größte Stütze ist natürlich Jörg-Peter, dicht gefolgt von Dirk, Volker, Kai, Jörg, Claudia, etc., etc.

Ohne die Leica M9 gäbe es diese Webseite nicht.

Leica M9
Der Maler bei Les Baux. Leica M9 mit 50mm Summilux 1/4000s f/2 ISO 160

Fazit

Es gibt das Science-Fiction Konzept vom Multiverse, das sich jedesmal aufspaltet, wenn ein Ereignis eintrifft oder nicht. Ich würde es hassen, in dem zu landen, in dem ich nie auf die M9 aufmerksam geworden wäre. Zum einen wegen der Bilder, die mir damit möglich wurden, zum anderen, weil ich durch die Messsucherfotografie und die Webseite so viele interessante und tolle Begegnungen hatte und dabei viele Gleichgesinnte und Freunde kennengelernt habe.

Danke, M9.

Dieser Artikel wurde in Maussane les Alpilles geschrieben und fertig gestellt, Mai 2024

8 Kommentare

  1. Achim Dederichs

    Lieber Claus,
    ich hoffe doch, dass dieser Beitrag keinen Abgesang einleitet. ;-).
    Hast du wieder mal sehr schön beschrieben, wie man über Leica zum eigentlichen Fotografieren zurück finden kann. Es geht nicht um die Quantität, sondern um die bewusste Auseinandersetzung mit dem, was man da vor der Linse hat. Das gelingt mit einer Leica halt besonders gut.
    Liebe Grüße und Danke!
    Achim

    • Claus Sassenberg

      Lieber Achim,

      stimmt, mit einer Leica kommt man nicht so schnell auf „spray and pray“. Ich hatte an Aussichtspunkten schon Leute neben mir stehen, die Landschaftsaufnahmen mit Serienbild-Funktion machten.

      Und keine Sorge: Ich habe zur Zeit nicht vor, das Leica-Gefüge zu verlassen. Nur ab und zu bin ich mal angefressen von Firmenpolitik, Luxusgehabe oder „screw-up’s“ im allgemeinen.

      Viele Grüße,

      Claus

  2. Andy Diehl

    Hallo Claus!

    Ein spannender Rückblick auf mittlerweile ein Stück Leica Geschichte. Vor allem interessant, wie sich so manche Leica Vita doch sehr ähnelt. Ich kann mich noch erinnern, wie glücklich mich mein damaliger Fotohändler ansah, als ich ihm verkündete, dass ich auf eine Vollformat Kamera umsteigen möchte. Freudestrahlend stellte er mir eine M9 auf den Tisch, mit der Frage, ob ich mir auch eine Leica vorstellen könnte?

    Wohlgemerkt, eine Canon 5D MK2 kostete damals 2249 Euro. Für eine Leica Kamera die „nichts konnte“, wollte ich nicht den 2 1/2 fachen Preis zahlen, das erschien mir völlig absurd, gerade weil ja auch noch ein hoher vierstelliger Betrag für das passende Objektiv fällig wurde.

    Na ja, irgendwann kriegen wir sie ja alle. Der Einstieg wurde verschoben, aber nicht aufgehoben. Auch wenn die Video Funktion der M240 oft verschmäht wurde, machte sie doch die rationelle Entscheidung zum Umstieg von einer japanischen zeitgemäßen DSLR einfacher.

    Mittlerweile sind mir einige M9 über den Weg gelaufen, der Funke ist nie so richtig übergesprungen, obwohl es optisch eine schöne Kamera ist, gerade als M-P mit Schwarzlack in Serie. Der derzeitige Marktpreis wird natürlich von der Tatsache bestimmt, dass es sich um die erste digitale Vollformat M handelt und natürlich die Letzte mit CCD Sensor. Sowas ist natürlich sammlungswürdig. An den Mythos des besonderen CCD Farben glaube ich nicht, etwas ketzerisch könnte man sogar sagen, die Verschiebung der Brauntöne Richtung Magenta kann man als Charakter oder auch als Farbfehler sehen. Alles wie immer Geschmacksache. Allerdings finde ich schon, dass die M9 die digitale M ist, die ihren analogen Gegenstücken M6 & M7 am ähnlichsten ist. Wer jetzt ein wenig vom analogen Gefühl ohne Film haben möchte, ist sicher mit der M9 gut bedient, wobei man natürlich bereit sein muss, den Hype mitzufinanzieren. Immerhin ist die Kamera schon 15 Jahre alt, ein Stück Geschichte eben.

    Lieben Gruß,

    Andy

    • Claus Sassenberg

      Hallo Andy,

      ja, das mit dem Analog-Charakter des CCD-Sensors ist nur eine Frage, wie stark man sich das einreden möchte. Die DNG’s aus der M9 sind zwar immer noch echt gut zu gebrauchen (vor allem mit dem heutigen LR), aber nur deswegen würde ich mir jetzt keine M9 anschaffen. Für mich ist die Kamera Geschichte, aber mit guten Erinnerungen verbunden und mit Dankbarkeit, dass ich sie hatte. Wer ins digitale M-Lager einsteigen möchte, sollte eher mit einer M240 einsteigen, besser noch (wenn es preislich geht) mit einer M10.
      Tatsächlich habe ich die Video-Funktion der M240 auch genutzt, und dabei sind (Leica-)glasklare Aufnahmen z.B. an der Ardèche entstanden. Trotzdem bin ich nicht böse, dass bei der M10 darauf verzichtet wurde. Jetzt hätte ich die Q3 bei Bedarf, obwohl es blöd ist, wenn man separat Ton aufnehmen muss. Das Mikro an der Kamera ist wirklich nicht akzeptabel. Bleibt zu hoffen, dass mit einem FW-Update der USB-C Anschluss für ein ext. Mikro konfiguriert wird.

      Viele Grüße,

      Claus

  3. Lieber Claus.
    Ich glaube, ich gehöre zu den Lesern der ersten Stunde. Spannend, die Entwicklung der Messsucherwelt mit zu erleben und immer wieder neue Sichtweisen zu entdecken. Die M9 habe ich ausgelassen, bei mir war die M7 der Einstieg in die Messsucherwelt. Wenngleich ich schon seit über 25 Jahren mit Leica fotografiere. Aber wie sagte Jim Rakete einmal: Für ihn sei die M die höflichste aller Kameras und diese Erfahrung mache ich immer wieder persönlich. Heute ist im digitalen Bereich die M10 meine Konzentration auf das Wesentliche zusammen mit modernen 28 – 75mm. Die analoge M mit einem klassischen 35er lässt mich ganz andere Geschichten erzählen. Ich glaube die M9 hat die digitale und analoge Leica-Welt miteinander verbunden. Irgendwie fotografiert man digital doch auch wie analog. Aber egal wie, eine Messsucherkamera aus Wetzlar in die Hand zu nehmen und dazu eines der gängigen Objektive, das fühlt sich einfach gut an, macht mich ein Stück glücklich.
    Ich hoffe, dass sich Leica mit Neuentwicklungen viel Zeit lässt und es auf Deiner Seite noch viele unerwartete Berichte und Geschichten gibt. Vielen Dank für die wahnsinnige Arbeit und die Kosten, die Du da auf Dich nimmst.

    • Claus Sassenberg

      Moin Kai,

      Vielen Dank ebenso für deine unermüdliche Begleitung und die Artikel, die du mir zur Verfügung stellst! Immer eine Bereicherung für die Seite!

      Liebe Grüße aus den Alpilles,

      Claus

  4. Besten Dank für diesen tollen Blog über eine legendäre Kamera. Vergleicht man heutzutage aufgerufene Preise in der „Bucht“ für die betagte Vollformaterin mit dem damaligen Kaufpreis, dann stellt man schnell fest, daß sich Nachhaltigkeit langfristig auch bezahlt macht. Wer billig kauft, kauft zweimal, wie der Volksmund weiß. Viele der oben geschilderten Erfahrungen habe ich auch gemacht, den Wechsel auf Spiegellos nie bereut.

    Man kann Dr. Kaufmann nicht genug danken, das Ruder in letzter Sekunde herumgerissen zu haben, sonst wäre die Manufaktur entweder noch in der ollen Möbelkiste in Solms beheimatet oder nach den Gesetzten des Markes von ebendiesem verschwunden, das wissen nicht nur Märchenonkel.

    • Claus Sassenberg

      Hallo Norbert,

      ich habe mal nachgesehen, was eine gut erhaltene M9 kostet. Das liegt so zwischen 2500 und 3500 (für eine M9-P). Da war ich selbst überrascht. Den Werterhalt kann man bei Leica immer zu den hohen Preisen gegen rechnen.
      Und stimmt: Ohne Dr. Kaufmann gäbe es den Leitz-Park nicht. Nur der Name wäre geblieben, den hätte sich bestimmt einer aus Fernost gesichert (nichts gegen Cosina!).
      Viele Grüße, Claus

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