Von der Laterna Magica bis zum computational imaging – die Geschichte der Fototechnik ist so faszinierend wie die Geschichte der Fotografie selbst. Eine bemerkenswerte historische Kamerasammlung gibt es zum Beispiel in Berlin, München und Wetzlar. 

Eigentlich schaue ich mir ja lieber Bilder als Kameras an. Seit Jahren versuche ich, so viele Fotoausstellungen wie möglich zu besuchen ­– vor allem die von weniger bekannten Künstlern. Ich bin bis heute der Meinung, dass einer der sichersten Wege zum besseren eigenen Bild über die Beschäftigung mit dem führt, was andere machen. Und in dieser Hinsicht ziehe ich den Besuch von Ausstellungen dem Studium von Büchern vor. Ich finde es, um mal ein buzzword rauszuhauen, einfach immersiver.

Sich die Arbeit großer Fotografen anzueignen, ist auf vielfache Weise möglich (hier: Lee Friedlander bei C/O Berlin).

Und doch zieht es mich zunehmend auch in Museen, wo alte Kameras und all ihr Drumherum gesammelt, ausgestellt und erklärt werden. Das Medium Fotografie hat ja zweifellos auch seine technische Seite, und ohne diese Technik wäre es nie zu dem geworden, was es heute ist. Und wenn man sich mit Leica beschäftigt, kommt man um die (Technik-) Geschichte ja auch gar nicht herum. Drei Orte mit bedeutenden historischen Kamerasammlungen, die ich in den letzten zwölf Monaten besuchen konnte, sind das Ernst Leitz Museum und die Leica Welt in Wetzlar, das Deutsche Technikmuseum Berlin und das Deutsche Museum München.

Ursprünglich hatte ich gar nicht die Absicht, über diese Besuche überhaupt etwas zu schreiben, also habe ich zumeist keine Kamera mitgenommen. Daher müssen einige Bilder von meinem sehr alten, aber immer noch tipptopp funktionierenden iPhone 6S genügen. Und, ach so: Nein, diese Bilder raunen mir nicht ständig zu: „Kauf Dir ein neues Handy.“ Vielmehr erinnern sich mich daran, dass ich meine kaum über handygroße Ricoh GRIIIx wirklich überall hin mitnehmen sollte.


Historische Kamerasammlung, Nr. 1: München

Wir fangen in Süden an. Über das Deutsche Museum in München muss man wohl nicht viele Worte verlieren. Es ist vielleicht sogar weltweit das größte Museum für Wissenschaft und Technik (laut Wikipedia). Und obwohl es derzeit umgebaut wird, könnte man sich mit den 19 Abteilungen, die momentan zugänglich sind, eine Woche lang beschäftigen. Seit seiner Gründung im Jahr 1903 ist das Deutsche Museum ein Vorbild für viele ähnliche Museen in der ganzen Welt. Von Anfang an war es darauf ausgerichtet, gleichzeitig zu bilden und zu unterhalten, dieser Ansatz war revolutionär.

Das Deutsche Museum liegt auf einer Insel in der Isar im Herzen Münchens. Bild von Alexander Goettert | Deutsches Museum, mit freundlicher Genehmigung

Das Deutsche Museum zeigt: Alles

Die fotografische Sammlung ist Teil der Abteilung Film, Fotografie und Medien, aber die Kamera- und Objektivabteilung ist eigentlich ein veritables Museum für sich (ausführliche Informationen hier) mit mehr als 1200 Exponaten auf 500 Quadratmetern. Zu sehen sind Geräte aus den Anfängen, riesige Holzkameras, alle späteren Entwicklungsstufen bis hin zu modernen Digitalkameras, einschließlich der Lichtfeldfotografie (erinnert sich jemand an die Lytro? Sie ist bereits ein Museumsstück, approved by Deutsches Museum). Hinzu kommen Projektoren aus mehreren Jahrhunderten.

Historische Kamerasammlungen: Bild zeigt Exponate im Deutschen Museum München
Viel Platz zum Staunen: Überblick über einen Teil der fotografischen Sammlung des Deutschen Museums. Bild von Reinhard Krause | Deutsches Museum, mit freundlicher Genehmigung

Der Bereich Objektive ist besonders interessant

Der Bereich über die Objektive verdient ein ganz besonderes Lob. Alle wichtigen Objektivtypen werden umfassend mit standardisierten Beispielfotos (!) erklärt, vom Cooke-Triplet bis zum ersten kommerziell erhältlichen fotografischen Zoomobjektiv der Welt (von Voigtländer). Wer schon immer einmal den genauen Unterschied zwischen einem Tessar und einem Sonnar wissen wollte, findet hier die Antwort. Einige exotische Objektive sorgen für die nötige Würze.

Historische Kamerasammlungen: Bild zeigt Ausstellung im Deutschen Museum München
Äußerst lehrreich: Objektivtypen, standardisierte Beispielfotos, Querschnitte und historische Anmerkungen zu Tessar, Sonnar, Planar und dergleichen.

In der Münchener historischen Kamerasammlung macht das Lernen Spaß

Der andere Aspekt, der mich fasziniert hat, ist die von Grund auf didaktische Herangehensweise an die Grundlagen der Fotografie. Aspekte wie Belichtungszeit, die Funktion einer Blende, die technischen Grundlagen des Fokussierens sowohl bei Messsucher- als auch bei Spiegelreflexkameras, das Prinzip des Autofokus und vieles mehr werden erklärt, und es gibt auch ein paar kleine Experimente, die man selbst machen kann. 

Auf der Isarinsel gibt für jeden etwas zu entdecken

Der Idee des Hauses gerecht werdend, umfasst die Sammlung des Deutschen Museums Kameras, Objektive und Zubehör aller Marken und aus allen Ländern. Man erkennt einen Schwerpunkt auf deutschen Marken, aber die Sammlung vermittelt den Besuchern ein vollständiges Bild. Das herausragende Merkmal ist der enorm breite Ansatz, der jedem etwas Neues über Fotografie vermittelt, Anfängern und Profis, Jung und Alt.

Wer nun also in die historische Kamerasammlung nach München will…

Allein für die Fotoabteilung des Deutschen Museums sollte man mindestens zwei Stunden einplanen. Wer den Rest der Abteilung dazunimmt, kann einen ganzen Tag inmitten der interessantesten Dinge verbringen. Entspannung gibt’s dann anschließend je nach Vorliebe im Biergarten, Konzert oder Theater. Öffnungszeiten, Eintrittspreise und alles mehr zum Deutschen Museum sind hier zu finden.


Historische Kamerasammlung Nr. 2: Wetzlar

Wetzlar – allein der Name löst bei vielen Fotofans ja körperliche Reaktionen aus. Immerhin ist es die Heimat der Leica, und Leica bekennt sich ja auch ganz offensiv zu dem Standort. Das war freilich nicht immer eine Selbstverständlichkeit, man erinnert sich ja noch in die Episode in Solms. Mir scheint, irgendwann musste die Leica einfach wieder an ihren Geburtsort zurückkommen. Und davon haben die Firma und der Standort gleichermaßen profitiert, da bin ich mir durch meine Beobachtungen der letzten Jahre ziemlich sicher.

Historische Kamerasammlungen: Bild zeigt Leica Welt Wetzlar
Im Zerrspiegel: Die Leica Welt mit dem Ernst-Leitz-Museum, im Hintergrund die Leica- Konzernzentrale. Es ist sicher kein Zufall, dass ausgerechnet in diesem Teil von Wetzlar so etwas wie ein fotografisches Experimentierfeld entstanden ist.

Understatement made in Wetzlar: Der ganze Komplex heißt Leica Welt 

Die Leica Welt liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums auf einer Anhöhe südlich der Lahn, auf dem Gelände einer ehemaligen Bundeswehrkaserne. In den letzten Jahren wurden dort mehrere neue Gebäude errichtet. Besucher können sowohl die Leica-Zentrale mit einer kostenlosen Ausstellung als auch das kostenpflichtige Ernst Leitz Museum (die Bindestriche hat Leica leider ebenso eingespart wie die Lightroom-Lizenz beim Kamerakauf) erkunden.

Historische Kamerasammlungen: Bild zeigt Leica Welt Wetzlar
Dies war der Beginn des neuen Leica-Ensembles in Wetzlar: Der Hauptsitz des Unternehmens ist zumindest in Teilbereichen öffentlich zugänglich und beherbergt eine kostenlose Ausstellung, einen Store und die Abteilung Customer Care. Es kann durchaus passieren, dass einem hier Dr. Kaufmann oder Stefan Daniel über den Weg laufen.

Klar, Leica hat den historischen Kameras eine Geschichte zu erzählen

In der Leica-Zentrale gibt es eine Sammlung wichtiger Kameras aus der Leica-Geschichte sowie eine Ausstellung mit epochalen Bildern, die im Laufe von 100 Jahren mit einer Leica aufgenommen wurden („36 aus 100“). In einem langen Korridor gibt es außerdem rechts eine Vitrine mit so ziemlich jedem Leica-Produkt, das jemals hergestellt wurde, und links eine Art Schaufenster in die Produktion. Hier bekommt man zumindest einen Eindruck davon, wie Leica Produkte hergestellt werden. Die Leica Galerie rundet diesen Teil ab.

Das Ernst Leitz Museum ist lehrreich und unterhaltsam zugleich

Gegenüber liegt das Ernst Leitz Museum. Es zeigt die Geschichte der Marke Leica viel ausführlicher und präsentiert nicht nur die Produkte, sondern auch deren historischen Kontext und die Menschen dahinter. Im Ernst Leitz Museum werden zudem auch die Grundlagen der Fotografie vermittelt, etwa das Belichtungsdreieck aus ISO-Empfindlichkeit, Belichtungszeit und Blende. Dies geschieht mit verblüffend einfachen Experimenten, die allein schon einen Besuch wert sind (auch wenn erfahrene Fotografen das natürlich alles wissen).

Historische Kamerasammlungen: Bild zeigt Exponat im Ernst Leitz Museum Wetzlar
Sehen, gestalten, erleben – und die heiligen Hallen von Wetzlar betreten. Die Strahlen der Leica Sonne zeigen übrigens, wie Anamorphose funktioniert. Von der richtigen Stelle aus betrachtet, sieht der Heiligensch… pardon: Strahlenkranz perfekt rund aus.

Generell merkt man, dass das Ernst Leitz Museum als Mitmachmuseum nach modernsten Gesichtspunkten konzipiert wurde. Es gibt verschiedene Stationen, an denen man mit Kamera oder Handy Fotos machen oder ein Gefühl für die Dunkelkammertechnik entwickeln kann. Das alles macht großen Spaß und ist für alle Niveaus von Vorkenntnissen und Altersgruppen geeignet. Es gibt auch einen großen Bereich für Wechselausstellungen. Als ich dort war, wurden gerade Arbeiten von Andy Summers (von The Police) gezeigt. 

Wer nun also in die historische Kamerasammlung nach Wetzlar will…

Zusätzlich zu den Ausstellungen gibt es in jedem der beiden Gebäudekomplexe auch einen Leica Store (weiß der Himmel, warum es zwei Läden braucht). Zusammen mit einem Besuch im Café Leitz, das in einem sehr schönen Bauhaus-inspirierten Pavillon untergebracht ist, oder im recht eleganten Betriebsrestaurant/Kantine kann man gut und gerne einen Tag im Leitz-Park verbringen. Aber auch ein Besuch in der ausgesprochen schönen Altstadt von Wetzlar, in der es abermals einen Leica Store gibt, sollte nicht fehlen. An Möglichkeiten, Geld auszugeben, mangelt es auf jeden Fall nicht. Alle praktischen Infos und aktuellen Angebote, auch Führungen und besondere Aktivitäten, im Leitz-Park stehen auf der Website.

Historische Kamerasammlung Nr. 3: Berlin

Weiter geht’s nach Berlin. Und die erste Herausforderung im dortigen Deutschen Technikmuseum besteht schon mal darin, überhaupt in die Kamerasammlung zu gelangen. Dieses riesige Museum wirkt fast so groß wie das Deutsche Museum in München. Die Kameraabteilung befindet sich in einem Nebengebäude, und auf dem Weg dorthin man muss den wunderschönen Ringlokschuppen mit den Dampflokomotiven durchqueren. Wer, wie ich, eine Schwäche dafür hat, schaue nicht links und nicht rechts, sondern folge einfach den Schildern. Sonst kommt man nie zu den Kameras.

Das Deutsche Technikmuseum befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Anhalter Güterbahnhofs. Es hat bis heute einen Gleisanschluss, und die Eisenbahnsammlung ist ein wichtiger Bestandteil des Museums. Bild von H. Hattendorf | Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, mit freundlicher Genehmigung

Berlins historische Kamerasammlung ist schon wieder ein Zeitdokument für sich

Das Deutsche Technikmuseum war in vielerlei Hinsicht auch eine Antwort auf das Deutsche Museum, ein Fenster zur Welt und ein Ort der Selbstvergewisserung für die eingemauerten Westberliner. Es befindet sich im Bezirk Kreuzberg, direkt an der ehemaligen Grenze – damals an der Peripherie, heute im Herzen der Stadt. Die Fotografie ist nur eine von vielen Abteilungen im Museums, und dieser Ausstellungsbereich scheint seit etwa 15 Jahren unverändert. In dieser Hinsicht ist er für sich selbst auch schon wieder museal und ein historisches Dokument, denn er bewahrt die Art und Weise, wie wir den Fortschritt in der Fotografie vor 15 Jahren gesehen haben.

Eine Vitrine voller Leicas und, noch erstaunlicher, Leica-Kopien!

Die Berliner Exponate sind hauptsächlich deutscher Herkunft mit bekannten Stücken aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Eine ganze Vitrine ist der Leica und all ihren mehr oder weniger guten Kopien gewidmet. Bei den Objektiven gibt es einige sehr schöne Schnittmodelle, zum Beispiel von einem Tri-Elmar 28-35-50 (aka MATE). Und eine prominente Fotowand am Eingang zeigt einfach Menschen mit den unterschiedlichsten Kameras vor Augen, meist Alltagsmodelle, die erfrischend unspektakulär sind.

Die Fotografie und ihre Rolle für die Gesellschaft

Stärken der Berliner Ausstellung sind sowohl die Dokumente zur Geschichte der Sammlung (es gab viele Höhen und Tiefen) als auch die vielen Hinweise auf die Rolle der Fotografie in der Gesellschaft. Hier verbindet das Museum ganz geschickt Technik mit Kultur, und die Fotografie wird in einen Kontext gestellt. Ein kluger Schachzug, wenn man die Fotografie nicht nur als technische Errungenschaft, sondern auch als wichtiges Medium betrachtet. Tatsächlich zieht sich dieser Ansatz auch durch das gesamte restliche Museum.

Historische Kamerasammlungen: Bild zeigt Werbung für Deutsches Technikmuseum Berlin
Prominente Werbung: Ein Schaltkasten gegenüber vom Berliner Dom lädt mit dem Bild einer Voigtländer-Kamera ins Deutschen Technikmuseum. Dieses Foto wurde tatsächlich mit genau so einer Olympus 35 RC Kompakt-Messsucherkamera aufgenommen, wie sie oben abgebildet ist.

Wer nun also in die historische Kamerasammlung in Berlin möchte…

Nur für die Fotoabteilung des Museums braucht man vielleicht so anderthalb Stunden, aber: Im Haus gibt es auch den ersten Computer von Zuse, ganze Flugzeuge, den Bereich Textiltechnik, die Abteilung Druck, die Geschichte des Rundfunks oder die bereits erwähnten Züge oder oder oder. Am besten verbringt man einen ganzen Tag im Deutschen Technikmuseum, und wenn man eine Pause braucht, kann man sich in der auf alt-berlinerisch gemachten Cafeteria stärken. Ach so, in Berlin gibt es für Fotofans natürlich noch viele, viele weitere places to go, aber das ist eine andere Geschichte. Hier jedenfalls gibt es schon mal alle praktischen Infos für einen Besuch im Deutschen Technikmuseum.


Historische Kamerasammlungen: Hinterm Horizont geht’s weiter

Etwas, das ich an unserem Land wirklich schätze, ist die unglaubliche Fülle an Museen, meist in öffentlicher Trägerschaft und auch nicht auf wenige Metropolen konzentriert. Sie sind in der Regel gut zugänglich und erschwinglich, mit sorgfältig kuratierten Sammlungen und großartigen Exponaten. In jenen Museen, die in den letzten Jahren renoviert wurden, ist in der Regel auch der pädagogische und unterhaltsame Teil gut gelungen. 

Und so gibt es noch viele weitere historische Kamerasammlungen zu besichtigen. Auf meiner Liste weit oben steht das Deutsche Kameramuseum in Plech bei Nürnberg, das im Kern auf der unglaublichen Sammelleistung einer Privatperson beruht. Bis heute ist es ein Ehrenamtlichen-Projekt und daher auch nur sonntags geöffnet. Vielleicht komme ich ja mal günstig dort vorbei. Weitere Orte, die man besuchen könnte, sind sicherlich Dresden, Markkleeberg und Görlitz. Etliche Kameramuseen sind privat geführt und nur ab und zu geöffnet. Diese Website gibt einen Überblick. Und, ach, man kann sich nur wundern, warum die alte Stadt der Optik, Braunschweig, kein Rollei/Voigtländer-Museum hat.

Nein, das ist kein Museum. Bei Lichtblick, meinem Fotoladen hier in Konstanz, ist zwar der Eintritt frei, ein Besuch aber nicht zwangsläufig billig. Auch wegen der erstaunlichen Sammlung von Kameras aus den letzten 100 Jahren.

Nicht zu unterschätzen sind schließlich auch die Fotogeschäfte. Es gibt nicht mehr so viele, aber viele haben eine faszinierende Second-Hand-Auswahl. Manchmal fühle ich mich wie in einem Museum, wenn ich Lichtblick oder den Leica Store hier in Konstanz oder andere gute Fachgeschäfte besuche. Und das Beste ist: Man kann eine Nikon F3, eine Rolleiflex, eine Canon-Messsucherkamera oder eine Rollei 35 einmal in die Hand nehmen. Und anders als im Museum kann man sogar überlegen, sie zu kaufen. Zu Risiken und Nebenwirkungen…


Historische Kamerasammlungen: Warum ich gerne hingehe

Manchmal kann die schiere Masse an Kameras, die in historischen Kamerasammlungen ausgestellt sind, überwältigend sein. Andererseits liegt ein großer Teil der Faszination genau in dieser Vielfalt und der einmaligen Gelegenheit, einen solchen Überblick zu bekommen, die nur ein Museum bieten kann. Ich kann nur dazu ermutigen, solche Museen zu besuchen, seien es spezialisierte Fotosammlungen oder allgemeine Wissenschafts- und Technikmuseen mit einer Fotoabteilung. Es ist immer lohnend! Und sei es nur, um auf Kameras zu stoßen, die man einst besaß oder leider nie besaß, die man liebte oder die man verachtete. Und wer will, kommt schnell mit Gleichgesinnten ins Gespräch.

24 Kommentare

  1. Hallo.
    Wir haben hier in Hechelheim bei Gießen ein Kamera-Museum, Bestand über 3000 Geräte von A wie Agfa bis Z wie Zeiss Ikon. 50 Jahre war die Fa. Minox hier in Heuchelheim, entsprechend groß ist die Zahl der Minox-Produkte. Wir können uns nicht direkt mit den großen Foto-Museen vergleichen,aber unsere zahlreichen Besucher sind von unserem Museum durchweg begeistert.
    Ein Besuch lohnt in jedem Fall!
    Schauen Sie sich einmal unsere Homepage an.
    Viele Grüße
    Siegfried Jaedike
    (Leiter Kamera-Museum Heuchelheim)

    • Joerg-Peter Rau

      Lieber Herr Jaedike,

      vielen Dank für den Hinweis. Bei so vielen tollen Tipps und so viel Leidenschaft beim Sammeln und Präsentieren an so vielen Orten sollte eigentlich jeder ein Kameramuseum finden! Gerne ergänze ich hier noch den Link zur Sammlung in Heuchelheim: https://www.kameramuseum-heuchelheim.de.

      Viele Grüße, Jörg-Peter Rau

  2. Hans-Friedrich Fuge

    Vielen Dank für den interessanten Beitrag! Gerne möchte ich noch eine weitere Sammlung ergänzen, und zwar im beschaulichen Deidesheim in der Pfalz. Das „Deutsche Museum für Foto-, Film- und Fernsehtechnik“ ( http://www.3f-museum.de )hat eine erstaunlich umfangreiche Sammlung, die man auf den ersten Blick hier nicht vermutet. Ein Besuch lässt sich perfekt mit einer Pfälzer Weintour, notfalls auch nur Fotoaufnahmen von Weinbergen, kombinieren.

    • Besten Dank, die Liste wird immer beeindruckender. Wenn ich mal ein bisschen Zeit habe, stelle ich diese ganzen tollen Tipps und Hinweise zusammen. Bis dahin haben die Leserinnen und Leser das Vergnügen, sich hier durch die Kommentare zu hangeln. Was gerade auf dieser Seite ja ohnehin so etwas wie das Salz in der Suppe ist.

  3. Dr. Dietmar Schmidt

    Hallo Jörg-Peter,
    Vielen Dank für den interessanten Beitrag! Gerne steuere ich ebenfalls eine Adresse bei, bei der man speziell Kameras hessischer Provinienz bewundern kann. Im Freilichtmuseum ‚Hessenpark‘ in Neu-Ansbach bei Frankurt steht ein Haus aus Queck, das neben einem Fotoladen im Erdgeschoss eine beachtliche Sammlung an Fotogeräten aus Hessen im ersten Stock des Hauses beherbergt. Aber nicht nur deshalb ist ein Besuch im Hessenpark immer wieder lohnenswert. Im Netz kann man sich laufend über Aktivitäten und Ausstellungen dort informieren.

    Viele Grüße aus Hessen,
    Dietmar

    • Jörg-Peter Rau

      Lieber Dietmar, auch Dir vielen Dank für die Empfehlung. Wenn ich mal etwas Muße habe, trage ich all die Tipps mal auf einer Liste zusammen, suche die Links raus und habe eine kleine Fortsetzung für meinen ersten Beitrag. Vielleicht kommt noch etwas dazu… Viele Grüße vom Bodensee, Jörg-Peter

  4. Michael Schmitz

    Hallo Jörg-Peter,
    in Bad Bertrich gibt es ein privates Kamera-Museum. Montag und Dienstag geschlossen, Eintritt und Führung frei. Auch eine beachtliche Kamerasammlung.
    Gruß
    Michael Schmitz

    • Jörg-Peter Rau

      Vielen Dank, Michael, auch die anderen Leserinnen und Leser hier werden sich über die Info freuen! Viele Grüße, Jörg-Peter

  5. Reinhard Birk

    Lieber Jörg Peter
    Wenn man am Bodensee wohnt sollte man mal die Grenze nach Vorarlberg überschreiten. In der Museumswelt in Frastanz gibt es auch ein Fotomuseum. Öffnungszeiten im Internet. Überhaupt sind die Museen im Ländle sehr aktiv und immer einen Besuch wert. Im jüdischen Museum Hohenems ist zur Zeit eine kleine überaus beeindruckende Fotoausstellung über in Israel lebende Palästinenserinnen zu sehen. Das Landesmuseum in Bregenz zeigt die Fotografenfamilie Hiller und deren Werke in geradezu überwältigender Weise.

    • Lieber Reinhard, besten Dank für die Ergänzungen. Bregenz und Hohenems kenne ich natürlich, aber hier ging es ja um Kamera-Sammlungen und nicht Fotografie-Ausstellungen. In Frastanz muss ich unbedingt mal anhalten. Früher gab es dort einen der letzten Vorarlberger Textilbetriebe mit Socken made in Austria. Long gone… Viele Grüße Jörg-Peter

  6. Also, daß ein Fotokameraenthusiast nicht die Wiege des AGFA-Films auf dem Schirm hat?! Im Industrie- und Filmmuseum Wolfen wurde ebenfalls eine beachtliche Kamerasammlung zusammengetragen und wird den Besuchern präsentiert. Ebenfalls gibt es eine Führung durch die Räume, wo man gezeigt bekommt, wie der Film einst produziert wurde.

    • Jörg-Peter

      Hallo Petra, auch für diese Ergänzung herzlichen Dank! Dass es dort auch eine Kamerasammlung gibt, war mir tatsächlich nicht bekannt. Also ein weiterer Tipp für alle, die mal in diese Richtung unterwegs sind. Grüße Jörg-Peter

  7. Hallo Jörg Peter,

    vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Wetzlar und München hatte ich schon gesehen, das aber Berlin über so eine große Kamerasammlung verfügt, war mir nicht bewusst. War dort eher wegen der Luftfahrzeuge.

    Falls es mal jemanden eher exotisch nach Hong-Kong verschlägt, kann ich nur das F11 Foto Museum empfehlen. Die größte private und zugängliche Leica Sammlung die mir bekannt ist. Leider ist das Museum seit Covid geschlossen, aber zumindest die Website vermittelt einen ganz guten Eindruck der Exponate.
    http://f11.com/home/

    Sehr interessant auch dieser Beitrag, da geht jedem Leica Enthusiasten das Herz auf.

    https://cnaluxury.channelnewsasia.com/remarkable-living/f1-foto-museum-hong-kong-leica-camera-douglas-so-218016

    Ok, jetzt nicht in Deutschland, aber ich dachte vielleicht für den ein oder anderen interessant.

    Grüße

    Andy

    • Jörg-Peter

      Hallo Andy, die fotografische Abteilung habe ich auch erst beim mindestens zehnten Besuch entdeckt. Es gibt dort ja noch so vieles anderes – unter anderem eine funktionsfähige Setzmaschine für Bleilettern! Wird gelegentlich in Betrieb genommen, ein echtes Spektakel. Ich kannte das zuvor nur aus Erzählungen alter Kollegen… Grüße Jörg-Peter

  8. Glöck , Hans-Peter

    Es ist eine Freude und Dankbarkeit solche Berichte lesen zu dürfen, 1953 im goldenen Westen habe ich erstmals eine Leica gesehen, gut das es solche Häuser gibt, die man besuchen kann.

    • Jörg-Peter

      Lieber Herr Glöck, sehr gerne. Tatsächlich ist es ein großer Dienst an der Allgemeinheit und der Nachwelt, wenn solches Wissen und solche Produkte erhalten bleiben. In Fall der Fotografie handelt es sich ja immerhin um ein bedeutsames Stück unserer Medienkultur. Grüße und besten Dank für die Rückemeldung, Jörg-Peter Rau

  9. Hallo,
    Die Technischen Sammlungen Dresden könnten, meiner Meinung nach, etwas länger vorgestellt werden, zumal im Museum noch die Computer – Radio- Trickfilmgeschichte gezeigt werden. Ostsachsen war ja weit über 100 Jahre lang die Kameraschmiede Europas…
    Wer es noch schafft, sollte die Kronesammlung auch noch besuchen, eine einzigartige Sammlung historischer Fotoverfahren! Herzliche Grüße, T Bachler

    • Jörg-Peter

      Hallo Thomas,

      auch für diese Ergänzung ein großes Dankeschön! Sachsen ist ja ohnehin immer eine Reise wert :-), das nächste Mal geht es für mich wenn irgend möglich auch in die Technischen Sammlungen Dresden.

      Grüße, Jörg-Peter

  10. Hallo Herr Rau,
    vielen Dank für den interessanten Artikel!
    Ich möchte noch etwas ergänzen:
    Das Fotomuseum Görlitz beeindruckt schon durch die Gründerzeit-Fassade, von der einen die Büsten der drei Herren Talbot, Daguerre und Niepce anschauen. Im Gebäude war die Firma Herbst & Firl untergebracht, aus der später Ernemann wurde. Ebenfalls aus Görlitz stammen Bentzin und Meyer. Die Ausstellungsräume sind arg vollgestopft, aber sehr interessant. Im Hinterhaus gibt es gelegentlich Fotoausstellungen.
    Dass Braunschweig kein Optikmuseum hat, ist ein Trauerspiel. Es gibt aber inzwischen eine Ausstellung zur Braunschweiger Industriegeschichte, in der es reichlich Produkte von Voigtländer und Rollei anzuschauen gibt. Etwas Besonderes ist ein Original-Arbeitsplatz des Rollei-Service voller Messgeräte, Werkzeuge und Ersatzteile.

    Viele Grüße
    Rolf

    • Jörg-Peter

      Lieber Rolf, vielen Dank auch für diese großartige Ergänzung. Görlitz steht schon lange auf meiner Wunschliste, aber es ist vom Bodensee aus einfach furchtbar weit weg. In Brauschweig habe ich die Internetseite des Museums gesehen, wollte aber keine Bewertung welcher Art auch immer abgeben, ohne vor Ort gewesen zu sein. Um so dankbarer bin ich für Deine Einschätzung. Viele Grüße Jörg-Peter

  11. Manfred Klette

    Hallo Joerg-Peter,
    danke auch für deinen Artikel. Er trifft genau den Punkt, der für mich die Fotografie zu etwas so Interessantem macht: Die Kombination aus Technik und ihrer Geschichte, Sammelleidenschaft und künstlerischer Betätigung.
    An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal für diesen anregenden und niveauvollen Blog bedanken.
    Beste Grüße,
    Manfred

    • Jörg-Peter

      Hallo Manfred, schöner und kürzer hätte ich es kaum sagen können. Fotografie ist eine wunderbar facettenreiche Angelegenheit. Schön, dass für Dich auch dieser Blog dazu beiträgt! Grüße Jörg-Peter

  12. Holger Bohnensack

    Hallo Joerg-Peter,
    danke für diesen Überblick der Kamerasammlungen. Einige davon habe ich auch schon besichtigt. Mir macht es Freude so etwas anzusehen. Auch in Jena gibt es ein sehenswertes Museum das deutsche optische Museum. In Dresden Schandauer Straße die technischen Sammlungen welche sich in den Gebäuden der ehemaligen Praktica-Fertigung befinden. Oder in der Pfalz Deidesheim das 3F Deutsches Museum für Foto-, Film- und Fernsehtechnik. Wenn man dort in der Nähe ist, sollte man sich das nicht entgehen lassen.
    Viele Grüße Holger

    • Jörg-Peter

      Lieber Holger, vielen Dank für die Ergänzungen! Ich hoffe, dass ich möglichst viele der Tipps umsetzen kann, und bin mich sicher, dass unsere Leser sich über solche Empfehlungen aus der Community sehr freuen. Grüße Jörg-Peter

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