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Gottes letzte Worte an die Schöpfung, Douglas Adams

 Update: Neues Theme

Wer immer mal wieder auf die Startseite der Messsucherwelt schaut, wird feststellen, dass ich das Theme gewechselt habe. Im Moment ist das Styling noch sehr rudimentär, aber das kommt noch, wenn ich mehr Zeit habe.
Die Probleme mit dem vorherigen Theme waren mannigfaltig. Erst mal: Zu viel „eye-candy“, etwas ältere Grafik-Karten gingen in die Knie und die hübschen Parallaxe-Effekte ruckelten wie der Blick aus dem Fenster beim Start einer Space-X-Rakete. Dann ärgerte mich besonders, dass die verschachtelten Kommentare einfach nicht funktionierten und der Support des Entwicklers nicht nur unterirdisch, sondern eher nicht existent war. Wiederholte Anfragen seit Oktober wurden schlicht ignoriert. Das war eine negative Erfahrung, die ich nicht erwartet hätte, weil ein Theme desselben Entwicklers zuvor jahrelang super gelaufen war.
Der Kragen platzte mir vollends, als sich plötzlich der „Licence-Key“ nicht mehr aktivieren liess. Nach einigem hin-und-her kann ich nur schliessen, dass Themeshift zu einer Nepp-Firma mutiert ist. Rate dringend vom Kauf der Produkte ab.

Firmware Update Leica M11

Also, nichts gegen Firmware-Updates… neben den üblichen Bug-Fixes gibt es drei neue Features: Die bereits von M10-P, M10-M und M10-R bekannte Perspektivkorrektur (deren kritiklosen Gebrauch ich nicht empfehlen kann), eine weitere Speicheroption der Kombination interner Speicher/SD-Karte (okay… wer’s braucht) und eine neue Belichtungs-Messmethode „helle Bereiche betont“.
Und diese Messmethode ist tatsächlich gar nicht so doof… sie schont nämlich die Highlights, was bei einer Mehrfeld-Messung eher nicht gegeben ist. Die errechnet einfach einen Durchschnitts-Wert der hellen und dunklen Bereiche, oft zum Nachteil der Highlights, die gern ausbrennen. Eigentlich ebenso sinnvoll, wie die eine Hand auf eine heisse Herdplatte zu legen, die andere in flüssigen Stickstoff zu tauchen und dann anzunehmen, die durchschnittlich beste Umbebungstemperatur sei damit erreicht.
Weshalb die Mehrfeld-Messung nie die Methode meiner Wahl war. Ich bevorzugte die mittenbetonte (oder sogar die Spot-) Messung um die Bildbereiche, die mir wichtig waren, anzumessen, zu speichern (Auslöser halb durchgedrückt) und dann auf den gewünschten Bildausschnitt zu verschwenken und auszulösen. Bei digitaler Fotografie sind das eher die hellsten Motivanteile, bei analogem Film (au contraire) die dunklen Bereiche, die noch durchzeichnen sollen. Mit ausgebrannten Highlights hat Negativ-Film kaum ein Problem.

Das ist so eine Belichtungssituation, in der man die neue Messmethode durchaus gebrauchen kann.
„Helle Bereiche betont“ verstehe ich wie eine Art automatischer Belichtungskorrektur zugunsten der Highlights. Seufz… das Handwerk geht vor die Hunde, wieder mal ein Denkprozess weniger beim Belichten. Aber andererseits, warum nicht die Bequemlichkeit nutzen, wenn eine Automatik sinnvoll ist? Mir fällt auch kein Zacken aus der Krone, z.B. die Zeitautomatik zu wählen. Deswegen werde ich die korrekte Bedienung meiner M4 nicht gleich vergessen. Und auch bei einer digitalen M kann ich im Handumdrehen auf voll manuell gehen, wenn die Umstände es erfordern.
Ich werde die neue Messmethode die nächste Zeit erst mal benutzen und sehen, ob sie sich bewährt.

Update: Erwin Puts

Einer der Leser der Messsucherwelt hatte schon letztes Jahr Kontakt mit mir aufgenommen und angefragt, ob es nicht möglich sei, einen Wikipedia-Eintrag für ihn zu machen. Da fühlte ich mich allerdings überhaupt nicht kompetent, weil ich nichts über sein Leben weiss. Wir berieten hin und her, wer sich da berufen fühlen könnte und er klemmte sich dahinter. Ich schlug vor, den Autor des Nachrufs auf Macfilos zu fragen, aber der sagte ab, es fand sich auch keiner aus der Leica Fellowship, der er angehörte. Herr Lausch gab eine sehr ungnädige Antwort auf die Anfrage und die letzte Hoffnung war die Leica Camera AG selbst. „Nein, sowas würden sie grundsätzlich nicht machen“, hiess es von dort. Sicher, warum auch, der Mann hat ja bloss sein Leben lang für die Glorifizierung derer Produkte gesorgt. Und dass die Leica Camera AG Einträge in Wikipedia vornimmt, war auch gar nicht gemeint, sie sollten bloss einen finden, der das tut.
Die gute Nachricht: Erwin Puts Webseite war zunächst vom Netz gegangen, jetzt hat sein Schwager sie mit einem Vorwort wieder eingestellt. Immer noch eine Fundgrube des Wissens!

Leica M11: Stand der Dinge

Inzwischen hatte ich Gelegenheit, eine Eigenschaft der M11 zu benutzen, wo sie wirklich sinnvoll ist: Der Einsatz des elektronischen Verschlusses bei einem klassischen Konzert in St.Stephan, Vlotho.  Bei einer musikalischen Vesper mit Mitgliedern der Nordwestdeurtschen Philharmonie und Heike Malz (u.a. Solo-Flötistin der NDR-Radiophilharmonie) konnte ich während des Konzerts (Rutter: Suite antique) aus der ersten Reihe Fotos machen, ohne irgendjemanden zu stören.

Update
Heike Malz hat ihr Honorar übrigens zugunsten der Ukraine-Hilfe gespendet. Leica M11 mit 90mm Summarit bei f/2.5 1/250s ISO 10000

Verschluss also auf „elektronisch“ gestellt, legte ich los und musste mich nur disziplinieren, den Auslöser vertrauensvoll zu betätigen, weil man einfach keinerlei Rückmeldung hat, ob nach dem Druck darauf auch wirklich ein Bild im Kasten ist. Ich benutzte 50er und 35er Summilux, meine beiden lichtstärksten Objektive und zusätzlich für etwas mehr Reichweite das 90er Summarit. Um Spielraum beim croppen zu haben, hatte ich DNG auf „groß“ gestellt.
Nach kurzer Zeit merkte ich, dass meine (von mir selbst postulierte) Einstellung der automatischen Belichtung vom reziproken Wert der vierfachen Brennweite zu ISO-Zahlen führte, die ständig bei 12500 lagen. Nun macht die M11 damit zwar absolut brauchbare DNG’s, aber ohne Not muss man die ISO auch nicht hochtreiben. Also stellte ich mal experimentell mal auf 1/2xf (statt 1/4xf). Und siehe da, auch damit gelangen mir trotz 60 Megapixel scharfe Bilder. Womit mal wieder der alte Grundsatz gilt: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich daran, weiser zu werden (Adenauer). Fazit: Wer eine ruhige Hand zu seinem Skillset zählt, kann auch mit längeren Belichtungzeiten und 60MP klarkommen.

Update
Vesper. Leica M11 mit 35mm Summilux bei f/1.4 1/80s ISO 1600

Eine Sache bleibt aber: Der optische Sucher mit dem Messfeld liess mich wesentlich schneller fokussieren (denn auch Musiker bewegen sich), als ich das mit dem elektronischen Sucher vermochte. Der ist zwar praktisch, aber mehr für statische Szenen (Makro, Landschaft, Architektur, Porträt) geeignet.

Und sonst so?

Ganz ehrlich? Ich bin immer noch enttäuscht von der unwürdig späten Reaktion der Leica-Firmenleitung auf den Krieg. Das Geschäft mit Russland an dem Tag einzustellen, als die EU sowieso die Ausfuhr von Luxusgütern in die Russische Föderation verboten hat, hinterlässt einen schalen Beigeschmack. Die Kommentare zu dem entsprechenden Beitrag habe ich übrigens geschlossen, da kamen zum Teil echt gehirngewaschene Traktate. Eigentlich wollte ich mal wieder den Leitz-Park besuchen, habe aber zur Zeit keine Lust dazu.
Trotz der neuen M11 habe ich momentan wenig Zeit für’s Fotografieren, und entsprechend auch nicht so viel Zeit für die Webseite. Es gibt halt noch ein Leben ausserhalb dieser Tätigkeiten. Und neues Spielzeug und digitale Fotografie hin und her, ich verspüre plötzlich Lust, auch mal wieder einen Film in die M4, M6 oder die Plaubel Makina einzulegen.

5 Kommentare

  1. Hallo Claus,
    schön, wieder von Dir zu lesen! Und das neue Thema gefällt mir besser als das vorige… viel weniger zu scrollen!
    Es hat mich auch gefreut, zu sehen, dass Erwin Puts‘ Blog erhalten geblieben ist.
    Viele Grüße,
    Tom

  2. Andreas Berger

    Lieber Herr Sassenberg,
    zum „Theme“: Großartig jetzt, ganz großartig. Für mich als simpler User einfach, übersichtlich, ansprechend.
    Beste Grüße

  3. Wow Claus,
    toll gemacht. Bei WordPress ist es glücklicherweise nicht so schwierig, ein Thema zu ändern.
    Der Editor ist geblieben ?
    Die M11 Bilder sind Klasse.
    Viele Grüße, Dirk

    • Claus Sassenberg

      Moin Dirk,

      das schwierigste war, ein passendes Theme zu finden. Es gibt sehr gute kostenlose Themes bei WP, aber ich habe mich für eines mit Support entschieden. Das Theme läuft jetzt ziemlich „basic“, es hat viel mehr Möglichkeiten, aber eigentlich ist schon jetzt alles Wichtige da. Im Lauf der Zeit werde ich das Styling vielleicht etwas verfeinern, aber das ist wie spielen im Sandkasten…
      Der Wechsel hat ein paar Stunden gedauert, weil ich die Startseite neu gestalten und Widgets an die richtige Stelle setzen musste (und lernen musste, wie man das neue Theme customized). Ich verwende weiter den „Classic Editor“, aber du kannst selbstverständlich mit Gutenberg arbeiten. Ich weiss nicht, inwiefern ein Autor das für sich bestimmen kann, sonst kann ich das auf dein Zeichen hin jeweils einstellen 😉

      Liebe Grüße, schönes Wochenende,

      Claus

      P.S. habe in Einstellungen erlaubt, dass Benutzer den Editor wechseln können 🙂 ausserdem noch einen Absatz über Erwin Puts in den Artikel eingefügt.

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