Das Beitragsbild ist von den Krimmler Wasserfällen. Ich habe es vor einigen Jahren mit der M9 und dem 21er Elmarit f/2.8 asph. gemacht.
Es war ein spontaner Entschluss, über Ostern ein paar Tage ins Tannheimer Tal zu fahren, eine Gegend, die uns seit Jahren ans Herz gewachsen ist. Nicht zuletzt wegen des Hotels, in dem wir immer absteigen, dem Lumberger Hof. Komfort, Wellness, Unterbringung und Essen lassen nichts zu wünschen übrig. Wer will, kann mit Franz (dem Chef) oder seiner Tochter Ramona auf geführte Wandertouren gehen.
Die Kinder in Grän treiben am Ostersamstag mit Lärm den Winter aus
Das hätten wir auch gemacht (wie schon so oft), aber wie’s der Zufall wollte, lag sogar noch gut Schnee. Da wir alle ziemlich gern Ski fahren, war es daher keine Frage, was wir tagsüber machten. Ich wage es ja kaum zu sagen… ich hatte die M240 zum ersten mal seit Jahren zuhause gelassen (Schande über mich!), aber ich wusste ja vom Januar, dass ich für die Bedürfnisse eines Skiurlaubs mit der Leica Q allein auskomme.
Fokus auf den Punkt: Slalom, mit einer 16000tel Sekunde festgenagelt
Obwohl ich darüber ja bereits ausführlich geschrieben habe, sei hier noch einmal kurz zusammengefasst, warum ich die Leica Q gegenüber der M beim Wintersport bevorzuge:
Kleiner und leichter, trägt sich gut beim Ski fahren
schneller Autofokus
mit einer Hand bedienbar
die von der M gewohnte mega-Bildqualität
All dies musste sie nicht erneut beweisen. Nachzutragen bleibt noch, dass wir zwar diesmal auch schönes Wetter hatten, aber auch ein Tag mit häufigen Schneeschauern dabei war, ein Umstand, der für mich kein Grund war, die Q davor zu schützen. Es störte sie auch nicht weiter. Einmal hatte es mich richtig verrissen, in einem hässlichen Gewirr von Skiern und Stöcken rutschte ich gut hundert Meter den steilen Hang herunter, bevor ich die Kanten in die Piste bekam. Als ich mich (unversehrt) aufrappelte, blickte ich erstaunt auf meine Brust. Ich konnte mich nicht erinnern, den Kopf eines Schneemannes umgehängt zu haben. Eine kurze archäologische Freilegung brachte die Q zutage, die zum Lawinenopfer geworden war. Ich klopfte den Schnee ab, reinigte den Front-Filter, und das war’s. Wieder Einsatzbereit.
Sammeln vor’m Hotel zum Laternen-Gang
Unterwegs
Ihre Low-Light-Eigenschaften konnte sie auch wieder unter Beweis stellen: An einem Abend machten wir eine Laternen-Wanderung mit Franz und einigen anderen Hotelgästen. Es war stockfinster, mondlos und sternenklar. Das einzige Licht kam von den Petroleum-Laternen.
Uns so sah der Sternenhimmel aus, mehr Restlicht als in St. Jakob (Obersdorf liegt hinter den Bergen)
Doch der eigentliche Anlass für diesen Blog ist diesmal nicht die Q. Im Hotel waren nämlich neue Foto-Drucke (60X90cm) aufgehängt worden und einige davon… waren von mir. Ich hatte Franz in den Vorjahren mehrmals meine Fotos zur freien Verfügung überlassen (ich wusste schon, dass es Postkarten mit meinen Motiven gab), aber jetzt hatte er einige Drucke auf Leinwand anfertigen lassen. Anzumerken ist noch, dass ich die Fotos Franz das erste Mal vor ein paar Jahren kommentarlos gegeben habe (also nicht: “Hier, dass sind gaaanz tolle Fotos aus ‘ner gaaanz tollen Kamera!”). Obwohl er bei seinen Touren regelmässig Fotos mit einer Point-and-Shoot macht, ist er kein “Hobby”-Fotograf. Er benutzt die JPG’s aus der Kamera und ist’s zufrieden. Warum auch nicht. Aber als er die von Raw-Bildern entwickelten Landschaftsaufnahmen aus der M9 sah, war ihm sofort klar, dass das eine andere Liga war. In den Jahren danach hatte ich meine Reputation dann schon gefestigt…
Leica Q: Blick auf den Haldensee vom Neunerköpfle, Ostermontag
Leica M240: Ähnliche Perspektive im Oktober 2014 mit dem 28er Elmarit. Man achte auf den unterschiedlichen Bildwinkel, die Q (Winterbild) erfasst etwas mehr, so als ob sie nicht 28mm, sondern vielleicht 26mm Brennweite hat. Ohne Zweifel hat dies etwas mit der In-Camera-Software-Korrektur der Optik zu tun. Es gibt Puristen, die sich an so etwas stören und es als “mogeln” empfinden. Ich halte dagegen, dass so etwas in moderatem Maß angewandt dazu beiträgt, die Abmessungen von Objektiven kleiner zu halten und auch Kosten zu sparen. Vermutlich in diesem Fall eher das Erstere, denn seit wann hat man bei Leica davon abgestanden, etwas besser zu machen, nur weil es mit Kosten verbunden ist?
Ich stand also angenehm überrascht vor großformatigen Drucken meiner eigenen Bilder und freute mich über die Details, die kein (normaler) Monitor zeigen kann. Dabei wurde mir klar, wie viele solcher Fotos ich habe, selbst wenn ich nur die aus der M9 und der M240 zähle (und in den Jahren vor 2010 gibt es natürlich jede Menge Bilder aus verschiedenen Canon-Modellen bis hin zur 5D Mark II, die auch nicht alle Schrott sind). Ich bin nun mal ein Alpen-Fan, wenn ich nicht mindestens einmal im Jahr dort bin, fehlt mir was.
Gegenlicht am Vilsalpsee
Aber die Möglichkeiten der Landschaftsfotografie beim Wandern und Radfahren erschlossen sich erst so richtig für mich, als mir die M9 mit den kleinen Objektiven in meine Hände fiel. Die Hemmschwelle, Kamera und ein oder zwei Wechselobjektive mitzunehmen, strebte plötzlich gegen null. Nicht nur das, meistens liess ich sie beim Wandern gleich um. Auf die Idee wäre ich mit der Canon 5 D II mit 24-105er Objektiv wohl kaum gekommen. Wer schon mal tausend Höhenmeter mit einem Mühlstein um den Hals hinter sich gebracht hat, kann sich vorstellen, warum.
In my Bag: Das geht alles in die kleine Hadley Digital. In diesem Fall nur weite Brennweiten, normalerweise würde ich statt des 12er Voigtländer-Objektivs (das nur sehr begrenzt einsetzbar ist) eher das 90er Macro-Elmar mitnehmen, 21er, 28er und 50er Brennweite sind dabei. Dann:
Ein Ministativ (sehr stabil, von Manfrotto, hat mir schon gute Dienste geleistet)
LED-Lampe von Viktorinox, unverwüstlich… leider nicht mehr im Handel
Graufilter ND 0.9
Lenspen, Mikrofasertuch zur Objektivreinigung
Elektronischer Sucher (lasse ich auch meist Zuhause)
Ersatz-Speicherkarte
Wie gesagt: Das kann man alles mitnehmen, aber aus meiner heutigen Sicht tue ich das nur in den seltensten Fällen. Mittlerweile ist das hier meine bevorzugte Kombination: 50er Summilux, 28er Elmarit (auf der Kamera) und 21er Super-Elmar zusammen sind mehr als Genug. Ich persönlich lasse im Zweifelsfall immer das 28er auf der Kamera und den Rest zu Hause.
Sowohl die M9 als auch die (jetzige) M mussten bei mir einiges aushalten. Ich weiss noch, wie ich die M9 bei strömendem Regen mit in der Breitach-Klamm hatte, wo zudem das Wasser auch noch von den Felswänden kam. Noch nie war sie so nass geworden. Und überlebte noch einiges andere beim Wandern, Mountainbiken und Kanu-Fahren. Als ich sie schweren Herzens verkaufte, kam das blank polierte Messing an allen Ecken durch. Meine eigene Leica “Correspondent”.
Prost! In der Kissinger Hütte, draussen Regen und Schnee. Bild mit der M9 und dem 50er Summilux. Ich werde nie verstehen, wie manche nur DxO-Messwerte vergleichen. Diese Kamera hatte ein unterirdisches Ranking, und doch habe ich damit Aufnahmen gemacht, die die Canon 5D II echt alt aussehen liessen. Leute, glaubt euren Augen, nicht DxO! Die Wahrheit ist: Beim M-System sind Objektiv und Sensor eine Einheit, die man so leicht nicht toppen kann. Und so etwas ist eben nicht messbar!
Der M240 ist es seither nicht anders ergangen. Ich weiß, dass viele die M’s mit Samthandschuhen anfassen, aber ich kann keine Kamera gebrauchen, die nicht alles mitmacht, was ich unternehme. Wo sollen sonst die Bilder herkommen? Die Q hat auch schon ihr Teil abbekommen.
Selbst beim Mountainbiken bleibt die Kamera manchmal einfach um. Zuviel Mühe, sie ständig aus dem Rucksack zu holen.
Ich nahm mir die Zeit, die Gebirgs-Fotos aus den letzten Jahren zu sichten (ausgenommen die aus dem Ski-Urlauben, das ist wieder eine andere Kategorie) und kam zu dem Schluss, dass ich ruhig mal meine Portfolio-Seiten erweitern könnte, die ich sowieso ziemlich schnell zusammengeschmissen hatte, als ich die Webseite neu gestaltet habe. In den nächsten Tagen werde ich also Alpen-Bilder neu hinzufügen, einmal Farbe, einmal Schwarzweiss.
In der Breitach Klamm bei Dauerregen
Einer der nassesten Ausflüge, die ich je mit der M9 gemacht habe. Ich musste den Filter vor der Frontlinse des 21mm Super-Elmar wegnehmen, weil er von innen beschlug (!)
Meine 81 jährige Omi aus Hessen, Frau Nickela Elmar, hat einen neuen Gespielen. Fuji-san ist ein knackiger junger Mann mit unwiderstehlicher Kraft, Intelligenz und hybridem Sehvermögen direkt aus dem Computerzeitalter. Omi hatte immer schon einen vielschichtigen Geschmack. Sie traf ihn auf Tinder.
Mit ein bisschen Hilfe unseres alten Freundes Silver Efex kommt Leben in Oma Elmar, ein Jungbrunnen für sie. Sie hat so viel Tiefenschärfe, dass meistens nicht mal Fokussieren notwendig ist, speziell nicht für Street-Fotografie. Dies war eine typische “reiss-die-Kamera-hoch-und-drück-ab” Komposition, aber der Zonen-Fokus nagelte die Details auf den Punkt, wie man in der Vergrösserung unten sehen kann.
Kann sie mit Fujis jugendlicher Energie Schritt halten? Das musste ich herausfinden. Also machte ich ein Paar aus ihnen und nahm sie für die Flitterwochen mit auf eine Runde durch das bedeckte, sonntägliche London (Bedeckt war Zufall, aber Omi neigt im Sonnenlicht zu Blendenflecken. Sie braucht eine neue Haube). Es ist schon lange her, seit sie mit dem brummigen Opa Hektor ihre ersten Flitterwochen verlebte, kurz vorm Krieg.
Oben: Ein Besuch bei “The Rutland Arms” inklusive einer Low-Light-Aufgabe für das alte Mädchen
Wakai Fuji war von den alten Brennweiten etwas irritiert: “Maji kayo Oba-chan”, sagte der junge Fuji, “ich dachte, du wärest ein 35mm und jetzt sagst du, du seist 3,5cm?” Ich musste ihm erklären, dass man in Omas Jugend Zentimeter gebrauchte, denn Fuji war mit Millimetern grossgeworden. Noch verwirrender ist, dass Omi sich zu einem 5cm (50mm in moderner Auffassung) entwickelt, wenn sie sich mit dem japanischen jungen Mann, äh… , verbindet. Das war am Anfangs alles etwas verwirrend.
Aber jetzt mal im Ernst. Warum würde irgendjemand, solange er sich geistiger Gesundheit erfreut, ein 81 Jahre altes, vernickeltes 3,5cm Elmar auf das Fuji Flaggschiff, die X-Pro 2, klatschen? Naja, mal abgesehen davon, dass meine geistige Gesundheit tatsächlich zweifelhaft sein könnte, tat ich es, weil ich es konnte! Da ist ein riesiges Arsenal von alten und modernen funktionsfähigen Leica-Objektiven da draussen, nicht zu vergessen die M-Bajonett-Objektive von anderen Herstellern, die nur darauf warten, entdeckt und benutzt zu werden.
Oben: Der Teufel steckt im Detail. Diese Vergrösserung zeigt, dass im Elmar noch einen Menge Leben steckt.
Frau Elmar braucht natürlich einen Adapter, eigentlich zwei, weil sie noch Schraubgewinde (LTM) hat. Ein dünner Ring liefert das M-Bajonett, der Fuji X-M-Adapter verbindet sie mit dem jungen Mann aus Fernost.
Ich wandele auf dünnem Eis, darum lasse ich die gezwungene Analogie mal fallen.
Also, ich tat es, weil ich es konnte, aber auch weil es Spass macht und ich ein neugieriger Charakter bin, der sich schwierige Fragen stellt und dann loszieht, um die Antwort zu finden.
Warum baut man ein 81 Jahre altes Teil auf eine moderne Kamera? Natürlich, weil es geht! Das alte Elmar hat eine einzigartige Zeichnung. Obwohl ich an alte Objektive gewöhnt bin, hat mich dieses überrascht.
Was ich herausfand? Erstens, obwohl die Linse so tut, als sei sie eine 50mm-Brennweite, wenn man sie vor einen APS-C-Sensor baut, verhält sie sich mehr wie ein Weitwinkel-Objektiv. Sie hat so eine mörderische Tiefenschärfe, besonders bei f/5.6 oder f/8, dass die Focus-Peaking Funktion der Fuji die meiste Zeit total durchdreht. Das ist ein nettes kleines Objektiv für Street-Fofografie. Wenn man sie auf zwei, drei Meter Entfernung einstellt, hat man die Leute vor sich und den Mars im Fokus.
Es ist trotzdem eine gute Idee, das hintere Einstellrad zu drücken, um das vergrösserte Sucherbild zu bekommen. Fokus-Peaking ist nämlich teilweise überfordert und behauptet, alles sei im Fokus, obwohl es das offensichtlich nicht ist. Für exaktes fokussieren bei f/3.5 ist es am besten, bei Vergrösserung nach Augenmaß einzustellen.
Weiche Ecken? Mein Kollege William Fagan gibt hierzu die stichhaltige Anmerkung, dass ältere Objektive zwar oft darunter leiden, aber das Problem durch den Gebrauch zusammen mit Crop-Sensor-Kameras wie der Fuji X-Pro 2 vermieden wird. Ich habe nun im Sinn, Omi zusammen mit der M-P auszuführen, um zu sehen, ob es einen grossen Unterschied gibt.
Man sehe sich die folgenden sechs Bilder an. Die ersten drei sind mit dem neuen 35mm f/2 Fuji-Objektiv gemacht, die letzten drei mit dem Elmar. Es ist sicher weicher als das moderne Objektiv, aber zeigt alles in allem eine exzellente Abbildungsleistung. (Alle Bilder Velvia, JPG)
Die zwei Bilder oben sind nun unveränderte RAW-Bilder. Das erste mit dem Fujinon 35mm f/2, das zweite das Ergebnis mit dem Elmar. Das Elmar ist wie erwartet sichtbar weicher, während die moderne Linse besser mit den entfernten Details umgeht. Die Bilder sind an unterschiedlichen Tagen gemacht, darum gibt es Abweichungen in den Farben des Himmels. Rückblickend würde ich sagen, dass die Velvia-Einstellung, die man in den sechs Bildern weiter oben sieht, nicht so gut für das Elmar geeignet ist. Man achte auf den Blaustich in Himmel und Wasser (in den drei oberen Elmar-Velvia- Bildern), was auch mein Leser Stephen Jenner beobachtete. Das ist bei der RAW-Datei nicht zu beobachten, manuelle Bearbeitung hätte also ein besseres Resultat ergeben.
Wenn man die klinisch reinen Bilder moderner Linsen von Fuji oder Leica gewohnt ist, wird man von Oma Elmar überrascht sein. Sie kommt aus einer Zeit, als man Weichheit wertschätzte. Sie ist nicht vergütet, bei hellen Lichtverhältnissen kommt es schnell zu Blendenflecken. Im übrigen liebt sie das neue Dunst-Entfernungs-Werkzeug in Lightroom.
Aber das heisst nicht, dass das nicht ein superbes kleines Objektiv ist. Richtig angewandt erzeugt es atmosphärische und attraktive Bilder. Bei kleinen Blenden ist es überraschend scharf.
Träumerische Fluss-Szene, gemacht mit dem alten Elmar. Da ist definitiv ein nostalgischer Look, insbesondere in Schwarzweiss. Dies ist ein JPG mit Standard-S/W-Einstellung aus der Kamera.
Es hat noch einen andere wichtige Eigenschaft. Es ist winzig. Anders als das 5cm Elmar, das versenkbar ist und zum Gebrauch herausgezogen werden muss, ist das 3,5cm fest. Selbst auf der Fuji mit dem Adapter (der fast so tief ist wie das Objektiv selbst) ist es sehr klein. Auf einer Leica M wird es unsichtbar. Wenn man seine M240 wie eine Kompakte Leica II oder III aus Omis Zeiten präsentieren will, muss man sich eins von den Dingern schnappen.
Dazu sind diese Objektive relativ günstig und verlieren keinen Wert. Wenn überhaupt, steigen sie im Preis, so man sie denn gut behandelt. Diese vernickelte Elmar ist wertvoller als das gebräuchlichere verchromte Modell, das man für etwa £250 bekommt. Dieses kostete £350 bei Red Dot Cameras. Es kostete 1935 £9 und die Chrom-Version £9.5s0d.
Dieses Objektiv ist Mini. Wenn man sonst von “Pancake”-Objektiven spricht, ist dies ein Crêpe. Auf der Fuji ist es wegen des Adapters größer, aber auf der Leica verschmilzt es mit dem Gehäuse. Es macht die Kamera fast Manteltaschen-tauglich. Und die Ergebnisse sind nicht schlecht für ein altes Mädchen im neunten Jahrzehnt.
Dies ist die Kamera eines Lichtbeschwörers. Nicht so plump und ungenau wie eine DSLR. Eine elegante Kamera… für ein zivilisiertes Zeitalter.
(mit ausdrücklicher Entschuldigung an Obi Wan Kenobi)
Da ich sowieso immer mehr Alec Guinness ähnele, scheint es passend, diese Abhandlung so zu beginnen. Schon länger bemerkte ich die Parallelen zwischen dem Lichtschwert eines Jedi-Ritters und der Kamera eines Fotografen. Hat man die bevorzugten Menüoptionen eingestellt, einen Tragriemen, Schutzfolie für den Monitor, Zusatzgriff und Softrelease-Knopf angebracht, ist die Kamera ein sehr persönliches und einzigartiges Werkzeug. Ein ständiger Begleiter – darum sollte sie auch etwas taugen.
Genug streberhafte Vorbemerkungen, kommen wir zur Sache. Mein erster Eindruck der X-Pro 2 ist, das sie so gut ist – besser geht’s nicht. Sie wird dem ganzen Hype, der um sie gemacht wurde, locker gerecht. Ich könnte hier aufhören und so den kürzesten Review schaffen, der je geschrieben wurde. Aber da gibt es mehr – viel mehr – zu sagen. Dies jedenfalls ist kein In-Depth-Review, mehr ein erster Eindruck, ich werde in den nächsten Monaten ausführlicher.
48 Stunden Frust
Ich beginne ganz am Anfang. Ich hatte die Kamera bestellt, seit sie angekündigt worden war. Aber die netten Jungs bei London Camera Exchange wollten einfach mein Geld nicht nehmen, bevor die Kamera offiziell auf dem Markt war. Wie es der Teufel wollte, kam das Ding an, als ich gerade in Edinburgh war. Nach langen 48 Stunden hielt ich sie in Händen, an einem Donnerstag eine Woche vor meinem Geburtstag. Ich war zum Laden gejagt, war mein schwer verdientes Geld losgeworden und raste wieder nach Hause, um die elegante schwarze Box auf meinen Schreibtisch zu legen.
Fuji hat den Stil seiner Verpackung in den letzten Jahren weiterentwickelt. Aus vormals Funktionellem ist etwas Edleres geworden. Sie haben erkannt, das die Verpackung der Kamera schon ein Teil der “Reise” ist, die der Verbraucher mit dem Produkt macht. Zwar bekommt man nicht die Schachteln aus dickem Karton mit Satin-Innenfutter wie bei Leica, aber man hat das haptische Erlebnis, etwas zu öffnen, das Speziell ist. Neben meiner X-Pro 1 macht sich die Familienähnlichkeit sofort bemerkbar und ist irgendwie beruhigend, so, als käme eine alter, immer zuverlässiger Freund in einem neuen, schicken Anzug zum Essen. Objektiv gesehen sind die äusseren Veränderungen geringfügig, bestens dokumentiert durch die erste Welle von Reviews der Beta-Tester. Subjektiv allerdings fühlt sich die Kamera an, als sei sie Lichtjahre von der X-Pro 1 entfernt. Eleganter, geschmeidiger, vollendeter im Erscheinungsbild.
Guildford High Street Clock, 35mm f/1.4
Fujinium Block
Die Schönheit ist nicht nur äusserlich. Die neue X-Pro 2 fühlt sich an, als wäre sie aus einem soliden Block Fujinium gefräst – gut ausbalanciert, aber nicht zu schwer. Ich will es nicht weiter auswalzen. Es ist schon viel über die subtil verbesserten Bedienelemente geschrieben worden – das verschieben der rückwärtigen Kontrollen nach rechts und der bessere Griff vorn und hinten – das macht schon einen deutlichen Unterschied. Die Bedienung ist, wenn nicht schneller, dann wenigsten intuitiver. Das Gruppieren der Knöpfe unter den rechten Daumen ist eine logische Glanzleistung, die es ermöglicht, die Kamera während der meisten Einstellungsveränderungen am Auge zu behalten.
Einen kleinen Nachteil scheint es dadurch zu geben, aber vielleicht geht es nur mir so. Die Kreuzwippe ist ein bisschen weiter unten und näher am Monitor, dadurch landet sie direkt unter meinem Daumenballen, das erfordert die Deaktivierung dieser Knöpfe beim Fotografieren. Ein geringfügiges Übel und notwendig, wenn alles so schön dicht beieinander sein soll. Im Augenblick habe ich den Lensmate Thumbrest der X-Pro 1 im Gebrauch, dadurch kann ich ein wenig Abstand halten. Nur ist der wieder ziemlich nah am Zeit- und ISO-Wahlrad, was deren Bedienung etwas behindert, besonders wenn man Handschuhe trägt. Ich habe einen Handgriff bei Fuji bestellt, mal sehen, ob der hilft. Obwohl der neue Griff an der Kamera größer ist, reicht er für meinen Geschmack immer noch nicht aus. Ich habe mich an einen iShoot-Griff an der X-Pro 1 gewöhnt, leider lässt der sich, anders als der Thumbrest, nicht an der neuen Kamera befestigen. Dafür sorgt das neue mittige Stativgewinde.
Oben rechts: Warten auf den Frühling 35mm f/1.4 , oben links: The power of red, 56mm f/1.2
Um bei den Kontrollen und Bedienung zu bleiben, ich bin von der Ansprache der Knöpfe begeistert. Sie zeigen bei Betätigung einen bemerkenswerten Widerstand und fühlen sich an wie für die Ewigkeit gemacht. Von manchen Seiten wurden Zweifel geäussert über den Sinn des ISO-Wahlrads, das sich jetzt innerhalb des Zeitrads befindet, aber das ist logisch und hochgradig funktionell, mit einem schnellen Blick auf die Deckplatte sieht man die Einstellung der Kamera. Diejenigen, die keine “Knöpfe” mögen und die unbedingt glatte Oberflächen wollen, bei denen alles nur über Menü oder Touchscreen verstellt werden soll, sollen sich mal ihren Kopf untersuchen lassen… wenn man mich fragt.
Großes Hurra! Der Akku ist derselbe wie in allen anderen Fuji-X-System-Kameras. Klar, dass das vermutlich bedeutet, dass die Kapazität des Akkus in der X-Pro 2 geringer ist, da geht wesentlich mehr ab unter der Motorhaube, aber hey, ich bin an eine X100T gewöhnt, da muss ich die Akkus wechseln wie ein Zirkus-Jongleur. Es gibt jetzt zwei SD-Karten-Steckplätze, das erforderte einen Umzug von unten neben dem Akku zur Seite unter eine Extra-Klappe, an die man sich erst gewöhnen muss, obwohl sie sinnvoll ist. Ich habe bisher nur einen Slot benutzt, aber bemerkt, dass die Karte drin sitzt, als hätte sich ein Hund in ein Spielzeug verbissen. Auf der einen Seite bedeutet das, dass das Ding nicht rausflutscht und im nächsten Kanalschacht verschwindet, auf der anderen Seite muss man vorsichtig ziehen, statt sie zu entriegeln. Vielleicht ändert sich das im Gebrauch.
Die Menüs sind auch überarbeitet – ausführlich. Ursprünglich wollte ich die Standardeinstellungen meiner X-Pro 1 einfach übernehmen, aber das lief darauf hinaus, dass ich am Ende meine X100T auf den Knien balancierte. Die Generationen-Kluft zwischen der Version 1 und 2 ist einfach zu groß. Nach einer halben Stunde Gefummel (das könnte so viel einfacher sein!) war ich bereit.
35mm f/2
Dioptrien-Seligkeit
Das Okular des Suchers hat jetzt eine Dioptrien-Korrektur. Worte können nicht ausdrücken, wie glücklich mich das macht! In meinem Alter sind die Worte Myopie oder Hyperopie nicht einfach Scrabble-Gewinner, es ist ein Riesenvorteil beim fotografieren und Gegenchecken, nicht dauernd mit Brillen zu jonglieren wie Professor Branestawm. Der Sucher ist hell und in allen Modi – OVF, EVF und Hybrid – gut zu lesen. Er kombiniert das Beste aus der X-T1 und der X100T. Eine kleine Haarspalterei ist, dass das Okular nicht ganz so toll ist, aber wenn man schon mal keine Brille tragen muss, hilft das auch.
Das Umschalten zwischen OVF und EVF wird immer noch mit dem Hebel vorne geregelt, der praktischerweise ebenso die Vergrösserung des Sucherbildes steuert. Jetzt kann man damit also zusätzlich die Hybridansicht aufrufen und, cleverer Trick, durch drücken auf die Achse die Rahmenlinien für 35, 56, 60, 90mm-Objektive einblenden. Das erinnert stark an den Sucherrahmenhebel der Leica M-Modelle und ist sehr nützlich, um den Bildwinkel zu sehen, noch bevor man das Objektiv wechselt.
Oh. Eine Sache noch. Das Joystick-Teil auf der Rückseite. Ich bin sicher, dass das Ding verdammt nützlich ist für Leute, die dauernd den Fokuspunkt wechseln und damit umherirren wie eine unentschlossene Rennmaus in einem Saatgutgeschäft. Ich habe das bisher nur einmal gemacht, und zwar versehentlich. Wirklich gebrauchen kann man das Ding zur schnellen und präzisen Kontrolle bei der Playback-Funktion. Ausserdem erleichtert es das Durchsuchen und Steuern des Menüs enorm und beschleunigt die In-Camera Raw-Entwicklung.
Eine göttliche Verbindung
Äh, wo war ich stehengeblieben?
Als ich letztes Jahr über das neue 35mm f/2 Objektiv schrieb, erwähnte ich, dass es gerade richtig sei für die irgendwann zu erwartende X-Pro 2. Es ist nett, dass ich in der Annahme so richtig lag. Objektiv und Kamera verschmolzen mit einem selbstzufriedenen Klick zu einer Einheit. Ich drückte den Knopf und eine blaue Klinge fuhr mit einem tiefen Summen hervor…
…sorry, ich schweife wieder ab.
Im Gebrauch ist die X-Pro 2 wie das Kind der originalen X-Pro und der X100T, mit Steroiden grossgezogen. Sie ist eleganter, schneller, leistungsfähiger – sie ist, um ehrlich zu sein, sexier. Ungefähr jeder einzelne Aspekt dieser Kamera wurde umgearbeitet und verbessert. Man darf sich nicht durch die äussere Ähnlichkeit täuschen lassen, das ist nicht das Produkt von Evolution, sondern Revolution. Vom schnelleren Autofokus bis zum grösseren Sensor, von elektronischen Verschluss zur breiteren Belichtungskorrektur und den 8 fps Aufnahmefrequenz, jede Einzelheit der X-Pro 1 wurde zerlegt, überdacht, verbessert, wieder zusammen gebaut und erneut verbessert.
Ich besitze sie erst zwei Tage, aber aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen erwäge ich – oder besser gesagt, bin ich mir sicher über Folgendes: Meine originale X-Pro wird Backup-Kamera. Meine X-T1 ist nun überflüssig und wird verkauft, wahrscheinlich, um in naher Zukunft ein 100-400 Objektiv zu finanzieren (bevor die Flugschau- und Cricket-Saison losgeht). Kurz, die X-Pro 2 ist die Kamera, auf die ich gewartet habe, seit ich meine getreue und vielgeliebte Leica M7 .85 verkauft habe. Sie ist kompakt, leistungsfähig und solide gebaut. Im Gebrauch schmeichelt sie, erzeugt Fotos voller Plastizität und Leuchtkraft, die gleichzeitig die Fuji-Signatur aber auch etwas Neues haben. Ich konnte noch nicht so viele Fotos machen, aber die, die ich habe, mag ich wirklich (das muss nicht jeder so sehen). Die X-Pro 2 entspricht meinen Bedürfnissen und meinem persönlichen Stil und wird in meiner Tasche für geraume Zeit zu finden sein.
Stoneface, 56mm f/1.2
Acros-Impressionen
Die Fotos in diesem Artikel sind mit dem 23mm f/1.4, 35mm f/2 und dem 56mm f/1.2 gemacht. Ich teste meine übrigen Objektive in den nächsten Wochen und gebe dann Rückmeldung. Ich bin besonders neugierig, wie sie sich mit dem 27, 18-135 und 90er macht. Diesmal benutzte ich die Acros Film-Emulation, ebenso wie die Classic-Chrome, beide verhalten sich genau, wie man es erwarten sollte – simulieren ihre Film-Vorbilder exzellent. Die Acros-Einstellung ist besonders beeindruckend, ich habe sie als Standard und beabsichtige sie exzessiv zu nutzen.
So, die ersten 48 Stunden sind um, und die Geschichte hat begonnen. Die Zukunft wird zeigen, wie gut die X-Pro 2 wirklich ist, aber ich habe wenig Grund zum Zweifeln. Der einzige Grund, warum ich “wenig” sage, ist, dass die Kamera über nacht einiges ihrer Konfiguration “vergisst”, wie ich schon in einem vorangegangenen Artikel berichtete. Während ich dies schreibe (07.03.2016), gibt es noch keine Stellungnahme von Fuji über das Problem, über das von einigen berichtet wurde. Ich bin aber zuversichtlich, das es schnell beseitigt wird. Fuji hat sich bei der Kundenbetreuung einen guten Ruf erworben, besonders wenn etwas schief läuft.
Falls sich jetzt jemand fragt, ob ich im Publikationswahn bin, sei gleich gesagt, dass ich vorhabe, mich über Ostern entspannt zurückzulehnen und die Zeit zu geniessen. Ausser einer Sache, und das ist “just for fun”. Ich möchte nämlich noch einen Artikel über die Fuji X-Pro2 von Macfilos übersetzen und hier einstellen, denn ich glaube, dass diese Kamera von allgemeinen Interesse ist.
Obwohl ich noch vor kurzem behauptet und selbst geglaubt habe, ich müsste dieses Jahr nicht zur Lasershow von “Der Hermann leuchtet” fahren, fand ich mich gestern Abend überraschend am Steuer meines Autos wieder, auf der Landstrasse nach Detmold. Irgendwie muss eine meiner multiplen Persönlichkeiten noch gestern Nachmittag meinen guten Freund Volker angerufen haben, der auch gerne fotografiert, und mit ihm vereinbart haben, dorthin zu fahren. Jedenfalls behauptete er das (mein Freund, nicht die multiple Persönlichkeit).
Dieses “Alter Ego” also, nennen wir es mal… Quentin, hatte dafür gesorgt, dass ich nur die Leica Q dabei hatte. Irgendwie hatte er es geschafft, Merlin kaltzustellen. Wer Merlin ist? Nun, sein Name fängt mit M an, also… ich sagte ja, multiple Persönlichkeiten.
Ich beschloss, später herauszufinden, was mit Merlin war und mir die Laune nicht durch die Intrigen meines Unterbewusstseins verderben zu lassen. Ich bin ja nicht verrückt.
Volker und ich waren so in ein “nerdiges” Gespräch über Kameras vertieft , dass ich erst nach sechs Kilometern merkte, das ich längst am Denkmal vorbei gefahren war… Gottseidank waren unsere Frauen nicht dabei, oder sie hätten uns mit Spott überhäuft wie der Chor einer griechischen Tragödie.
Übrigens, das Denkmal… Hermann, oder “Arminius” – ein Relikt aus einer Zeit, als man verzweifelt nach Volkshelden suchte und alles verklärte, was die so angestellt haben. Entgegen der damaligen Auffassung, er sei der “Befreier Germaniens”, weil er in der “Varusschlacht” drei Legionen abgemurkst hat, sieht es heute eher so aus, als hätte er hauptsächlich eigene Interessen verfolgt. Schliesslich war er selbst bei den Römern aufgewachsen und hatte für sie als Offizier gedient, bis er zu seinem Stamm, den Cheruskern, zurückkehrte und Thusnelda, die Tochter des Oberbonzen Segestes, zur Frau nahm. Sie war seine Tussi. Jedenfalls, bevor die Geschichte zu lang wird: Es ist sehr zweifelhaft, dass er mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen für den Erhalt von Bratwurst und Brezeln kämpfte.
Ich frage mich sogar, ob man ihn noch posthum verklagen kann, dass er die Römer vertrieb. Der Schaden für die Tourismusindustrie ist immens! Man denke nur, wie viel lukrative Ruinen die hier hinterlassen hätten!
Naja, jedenfalls residiert dieser Bronze-Pseudo-Siegfried da im Teutoburger Wald und dient wenigstens als beliebtes Ausflugsziel…
Nach einem eleganten Wendemanöver stiessen wir an der Abzweigung der Strasse zum Denkmal auf einen unnachgiebigen Wächter, der sich todesmutig vor unser Auto warf und uns am weiterfahren hinderte. War der Heldenmut durch die unmittelbare Nähe zum Hermann inspiriert oder war er einfach nur stoned? Er beharrte darauf, dass der Parkplatz oben auf dem Berg voll war und wir die Park + Ride – Möglichkeit nutzen sollten, die vom Heimatmuseum abging. Dabei deutete er auf einen Gelenkbus, der gerade vorbeifuhr und in dem sich eine derartige Menge Menschen quetschte, dass die Verkehrsbetriebe von Tokyo noch eine Menge hätten lernen können, was effektive Personenbeförderung betrifft. Der Anblick liess uns spontan beschliessen, noch eine kleine Wanderung zum Denkmal zu machen. Die etwas über drei Kilometer bergauf waren kein Problem, aber es war schon ziemlich dunkel und ab und zu kam einer dieser Busse vorbei, vollbeladen mit verdammten Seelen… aber nein, hinter dem Steuer sass wider Erwarten kein Knochenmann, sondern ein von lippischer Hausmannskost wohlgenährter Busfahrer mit rosigen Wangen.
Oben angekommen, konnte von Verdammnis keine Rede sein. Zu unserem Erstaunen waren die Fahrgäste ohne Knochenbrüche, innere Blutungen oder verlagerte Organe aus dem Bus gekommen. Man tummelte sich feuchtfröhlich an den zahlreich vorhandenen Theken oder flanierte über das Gelände. Der Wald war bunt illuminiert und der Hermann von einer Batterie giftgrüner Laser umgeben, die seinen Standort vermutlich selbst auf dem Jupiter preisgaben.
Alles hübsch bunt, klarer Fall von Augenkrebs…
Mein Freund und ich erforschten die Location, ich machte auch mal ein Bild der Statue von vorne, denn aufgrund der Beschaffenheit des Geländes ist für ausreichen Zuschauer nur dahinter Platz, also wendet uns der Möchtegern-Germane bei der Show unhöflich sein Hinterteil zu. Ich beschloss, die Bildstabilisierung einzuschalten, die ich bisher mit Skepsis betrachtet hatte, stellte auf eine 1/10sec und machte Bilder aus der Hand. Das war kein Problem, ich muss bei Gelegenheit mal die Grenzen austesten, irgendwo habe ich gelesen, dass Bilder aus der Hand bei einer 1/2 Sekunde möglich sind (natürlich funktioniert das alles nur, wenn sich das Motiv nicht bewegt. Der Hermann stand vorbildlich stocksteif da, obwohl man schon vom Hinsehen einen lahmen Arm bekommt…).
Hermann mal von vorne, schon vom Hinsehen wird der Arm lahm
Bevor die Show begann, suchten wir uns einen geeigneten Standort, der bei 28mm Brennweite einen passenden Bildausschnitt bot. Um uns herum waren eine Menge anderer Foto-Enthusiasten mit Kameras aller Kategorien und Stativen. So ein Ding hatte ich aus alter Gewohnheit auch mitgebracht, aber mir wurde jetzt klar, dass das völlig überflüssig war. Sicher, für ein paar “Standfotos” bei niedriger ISO war es o.k., aber bei den meisten Fotos heute Abend ging es um rapide ablaufende Laser, die entsprechend kurze Belichtungszeiten erforderten., sonst würde man auf den Fotos nur Schlieren sehen. Wozu also hatte ich mich überhaupt mit dem sperrigen Teil belastet? Es nervte mich schon geraume Zeit. Quentin lächelte überheblich aus den Tiefen meines Bewusstseins. Er hätte es gleich sagen können. Ich ignorierte ihn und stopfte das überflüssige Stativ in ein Versteck unter einer der Hütten, um die Hände frei zu haben.
Das unvermeidbare Selfie
Ich bin eigentlich ein Typ, der sein Motiv durch den Sucher betrachtet, vorzugsweise durch einen optischen. Es widerstrebt mir, die Kamera wie ein Kind mit einer stinkenden Windel mit ausgestreckten Armen zu halten. Aber man muss auch mal flexibel sein. Bei den vielen Menschen um uns herum war es eindeutig von Vorteil, die Kamera über den Kopf zu heben und mit Live-View zu arbeiten. Die Blende hatte ich natürlich ganz offen, ISO auf Automatik (auf max. 6400 begrenzt) und die Belichtung manuell auf 1/60, dann auf 1/125 gestellt. Die Bildstabilisierung hatte ich angelassen. Ach ja, als Belichtungsmessmethode wähle ich immer “Mittenbetont”, irgendwie komme ich damit am besten zurecht und hier war das sogar sehr sinnvoll, weil das meiste Licht in der Bildmitte entstehen würde. Mehrfeldmessung würde die eher dunklen Bildränder mit einbeziehen und tendenziell eine zu lange Belichtung einstellen (oder höhere ISO), Spot-Messung nur die helle Bildmitte in Betracht ziehen und zu stark unterbelichten.
Man wartet gespannt auf die Show
Die Lasershow begann, um mich herum ratterten die Verschlüsse. Ich hatte zunächst überlegt, die Entfernung manuell einzustellen, aber wollte dem Autofokus einen Chance geben. Und der hatte auch tatsächlich nicht die geringsten Schwierigkeiten, Bild auf Bild den Fokus auf den Punkt festzunageln. Ich hatte auf “S” (Single-Mode) gestellt, weil es normalerweise nicht meine Art ist, beim Fotografieren nach dem Motto “Spray and Pray” vorzugehen. Da ich aber jetzt fast unaufhörlich den Auslöser betätigte, kann das der Sache schon ziemlich nahe. Der Pufferspeicher der Kamera schluckte alles klaglos, die rote Leuchtdiode, die den Schreibvorgang auf die Karte anzeigt, blinkte unaufhörlich, aber ich musst nicht einmal eine Zwangspause einlegen. Das fotografieren ging so idiotisch einfach, dass ich viel zu viele Bilder machte. HCB hätte mich vierteilen lassen, vom “Instant décisif” konnte keine Rede sein. Am Ende hatte ich fast 450 Bilder (DNG+JPG). Aber obwohl die Kamera pausenlos im Live-View-Betrieb lief und diese Menge Bilder gemacht hatte, war der Akku noch zu 2/3 voll.
Gegenüber letztem Jahr hatten die Veranstalter mächtig aufgerüstet, es war deutlich mehr Spektakel und Effekt. Ich war doch froh, dass Quentin mich hierhergelockt hatte. Volker kam übrigens mit seiner Fuji X-E2 auch bestens zurecht (ebenfalls ohne Stativ). Ich wage zu behaupten, dass die Qualität seiner Bilder ebenfalls sehr gut ist und (mal wieder) den Preisunterschied der beiden Kameras von locker 3000 Euro in keiner Weise widerspiegelt.
Hatte ich schon erwähnt, dass es kalt war? Antarktisch. Zwischendurch mussten wir unsere steifen Finger an einem Becher (alkoholfreien) Punsch aufwärmen, sonst hätte jedenfalls ich nicht mal mehr den Auslöser drücken können. An vernünftige Handschuhe hatte ich nicht gedacht, denn die Q (wie auch die M) kann man damit ganz gut bedienen, das hatte sie im Skiurlaub bewiesen (nur den Touchscreen muss man vergessen). Nach etwa zwei Stunden beschlossen wir, dass es sich nicht lohnte, für weitere Fotos erfrorenen Gliedmaße in Kauf zu nehmen. Wir gingen verächtlich an dem schon wieder vollgestopften Shuttlebus vorbei und machten noch mal die kleine Nachtwanderung, dabei wurde uns wenigstens wieder warm. Vor allem, wenn wir uns mit einem Satz in den Graben vor dem Bus in Sicherheit bringen mussten.
Zuhause hatte ich die Qual der Wahl beim aussortieren der Fotos. Die ISO lag meist zwischen 1000 und 3200, manchmal bei 6400. Ich hielt mich mit der Rauschunterdrückung in LR stark zurück. Wenn man in den dunklen Bildbereichen etwas Luminanzrauschen sieht, ist mir das lieber, als alles platt zu bügeln.Quentin bemerkte selbstgefällig, dass ich kaum Ausschuss hatte, Merlin war neidisch und stocksauer, dass er ausgetrickst worden war. Ich blendete das Gezeter der beiden aus und ging todmüde ins Bett. Vielleicht sollte ich meinen Kopf doch mal untersuchen lassen.
Aus verschiedenen Gründen ist die neue, abgespeckte Version der M, die M Typ 262 eine interessante Kamera. Wenn man sie als Indikator für die zukünftige Leica-Strategie betrachtet, ist sie vielleicht die signifikanteste Neuvorstellung seit der M 240 auf der Photokina 2012.
Obwohl die 262 als Fotoapparat genau die gleiche Leistung zeigt wie die deutlich teuerere 240, fasziniert sie durch ihr Konzept der Einfachheit und der Rückkehr zum Purismus der Messsucherfotografie. Kein Wunder also, dass sie von den eingeschworenen Fans der Leica-M Reihe mit offenen Armen aufgenommen wurde.
Es ist also ein Schritt zurück zur reinen Messsucher-Kamera, die von vielen seit dem Ende der Produktion der M9 vermisst wurde. Der Drang zur Nostalgie und der Einfachheit zeigt sich in der steigenden Nachfrage für das Vorgängermodell, der M9. Vor allem, seit Leica das Sensor-Problem gelöst hat. Ich kenne einige M240 und M-P Besitzer, die sich kürzlich eine “günstige” M9 als Zweitkamera zugelegt haben und sich über das geringere Gewicht und die einfache Bedienung freuen. Manche sind deswegen sogar ganz zur M9 zurückgekehrt.
Vielfalt
Die M brachte mehr davon. Obwohl der CMOS-Sensor der M von den meisten (nicht von allen) vor allem wegen der höheren ISO-Kapazität begrüsst wurde, war die Möglichkeit, Videos zu machen und einen elektronischen Sucher aufzustecken nur bei wenigen auf der Wunschliste.
Im Rückblick spricht eigentlich vieles dafür, dass die einfachere M 262 eigentlich das ist, was die M 240 von Anfang an hätte sein sollen. Eine reine, zeitgemässe Messsucher-Kamera. Es ist eine M9 mit CMOS-Sensor ohne weitere unliebsame Komplikationen. Im Vergleich mit der 240 bietet die 262 weniger, also kein Live-View oder alles was damit zusammenhängt, nämlich Video, elektronischer Sucher, alternative Belichtungsmessung-Methoden, Auswahl der Sucherrahmen und der Wahlhebel für die Rahmen (den es nur an der M-P gibt). Der Verzicht auf diese Funktionen erlaubt eine Gewichtsersparnis von attraktiven 80g und eine ebenso willkommene Verschlankung des Menüs.
Es gibt auch kleine Änderungen im Design. Am Auffälligsten ist die Stufe links oben auf der Deckkappe. Leica sagt, es sei eine Reminiszens an die M9, tatsächlich liegt es am fehlenden Mikrofon.
Die scheinbaren Mängel der Kamera erzeugen in Wirklichkeit eine M im traditionellen Sinn, die bei den eher konservativen Leica-Anhängern genau ins Schwarze trifft.
Während der ursprünglichen Entwicklungsphase im Jahr 2010 und 2011 schaute Leica auf die damalige Entwicklung im spiegellosen Sektor und fühlte sich verpflichtet, mehr Funktionen zu implementieren, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten.
Also wurde die Checkliste von Funktionen deutlich erweitert, um der M eine breitere Zielgruppe zu geben. Irgendjemand hatte wohl das Gefühl, dass die M hinterher hinkt, macht man nicht solche Zugeständnisse an Möglichkeiten, die auch andere Hersteller bieten. Video, yes! EVF, yes! Schicke bunte Sucherrahmen, yes! Live View, yes! Genug Kästchen wurden abgehakt, um die Non-Leica Reviewer glücklich zu machen. Leica hielt Schritt mit der Entwicklung, aber nur fast, denn selbst bei Vorstellung der neuen Kamera waren die Konkurrenten schon wieder davongeeilt.
Seither ist noch mehr passiert. Die M 240 bleibt eine tolle Messsucherkamera, aber kann auf dem Gebiet der Elektronik nicht mehr auf Augenhöhe agieren.
Der grosse Unterschied zwischen 2012 und 2016 ist, dass die M sich nicht mehr mit den Mitbewerbern messen muss. Leica hat jetzt die SL, die der M in Bezug auf Technologie, Videoeigenschaften, Live View und Sucher meilenweit voraus ist.
Also, zurück zur 262. Ohne die überflüssigen Funktionen kehrt die M zurück zu dem, was sie am besten kann: Nämlich als optimale Platform für Messsucher-Objektive mit der unzweifelhaft besten Methode, manuell zu fokussieren, die je erfunden wurde. Darüber hinaus macht sie die Gewichtsersparnis und das leicht geänderte Äussere zu einer würdigen Nachfolgerin der immer noch populären M9. Sie fühlt sich sogar ähnlich an.
Bildqualität
Ich erzähle hier nicht, dass die 262 bessere Bilder macht als die 240 oder die M-P. Aber sie sind auch nicht schlechter. Das Ergebnis ist immer dasselbe, egal welches Objektiv, egal welche Kamera.
Man opfert absolut gar nichts in Bezug auf die Bildqualität. Ich reite jetzt nicht weiter darauf herum: Es gibt “da draussen” -zig Tests von der M und M-P, manche erschöpfend, die keine Fragen offen lassen.
Um ehrlich zu sein: Ich musste nicht viel Zeit mit der Kamera verbringen, um den Review zu schreiben. Aber es geht nichts darüber, sie ein paar Tage zu benutzen um die Unterschiede zur M 240 wirklich deutlich wertzuschätzen. Als also Leicas Presseabteilung mir mitteilte, dass eine Verfügbar sei, griff ich schnell zu.
Design
Ohne eine Menge zusätzlicher Elektronik, dem EVF-Interface und einem Mikrofon konnten die Leica-Ingenieure die Deckkappe wieder wie bei der M9 gestalten. Diese ist statt aus Messing nun aus Aluminium. Das Gehäuse aus Magnesium-Druckguss ist das gleiche wie bei der M 240 und M-P. All das bringt eine willkommene Gewichtsersparnis von 680 auf 600g.
Es gibt die Kamera zur Zeit nur in Schwarz (obwohl ich bald eine Chrom-Version erwarten würde) und hat den roten Punkt und den fehlenden Sucherrahmen-Hebel mit der M 240 gemeinsam. Die M-P hat den Hebel, aber keinen roten Punkt.
Gefühl, Handling
Die 80g weniger spürt man, sobald man die Kamera in die Hand nimmt. Sie fühlt sich besser an als M oder M-P, mehr wie die M8 oder M9, die M7 nicht zu vergessen. Wem dieses traditionelle M-Design gefällt, fühlt sich sofort zur 262 hingezogen.
Wer mehr Griffsicherheit braucht kann sich eines Thumbs Up (eines meiner Lieblings-Accessoires überhaupt) und des Leica-Handgriffs bedienen. Sowohl der einfache als auch der Multifunktionelle passen, aber das interface des letzteren ist nur für diagnostische Zwecke. Die meisten M262 Besitzer werden sich die Gewichtsersparnis nicht durch die Griffe kaputt machen, sondern bestenfalls beim Thumbs Up bleiben.
Schlankeres Menü
Durch Verzicht auf Live-View und Video haben es die Leica-Ingenieure geschafft, das Menü von sechs auf drei Seiten zu schrumpfen, das Set-Menü eingeschlossen. Also, bescheidene 2 Menüseiten durch eine Seite Set-Menü ergänzt. Das ist einer der Haupt-Anziehungspunkte der 262. Ein Schritt zurück zur verlorenen Einfachheit. Die meisten modernen Kameras leiden unter aufgeblähten Menüs. Speziell bei Sony und Fuji kommt man nach meiner eigenen Erfahrung nur schwer damit klar. Leicas Entscheidung, die Dinge einfach zu halten ist lobenswert. Die M262 ist eine einfache Kamera mit einfachen Kontrollen aber einem reichhaltigen Fotografie-Erlebnis. Alles was man braucht, aber nichts darüber hinaus.
Verschluss
Den technischen Daten kann man entnehmen, dass die M262 einen neuen Metall-Lamellen Schlitzverschluss mit vertikalem Ablauf aufweist, im Gegensatz zum dualen Verschluss der M240, der sowohl die klassische als auch die Live-View Öffnung unterstützt.
Man sagt er sei leiser und diskreter, designed um Street-Fotografen anzusprechen, die Wert auf so etwas legen. Trotzdem, nach einem direkten Vergleich mit meiner M240-P kann ich das ehrlich nicht bestätigen.
Er hat einen anderen, markanten Ton, kaum dass die minimale Differenz der Lautstärke, wenn es sie überhaupt gibt, ein Kaufargument ausmacht. Vielleicht finden ihn manche angenehmer, aber ich bin mit dem Auslösegeräusch meines alten Verschlusses ganz zufrieden. Ich habe ein etwas improvisiertes iPhone-Video gemacht, auf dem man den Unterschied der Verschlüsse von M 262 und M240-P (derselbe wie der der M 240) hören kann. Es findet sich am Ende des Beitrags.
Wetterfestigkeit
Von Anfang an war die M240 Wetterfest, aber es wäre ein Fehler, eine Versiegelung auf dem Standard anderer Kameras, z.B. der neuen X Pro-2 zu erwarten. Leica sagt darüber:
Die M ist so effektiv wie möglich versiegelt, um die Möglichkeit der Penetration von Wasser in das Kamerainnere auf ein absolutes Minimum zu verringern. Das bedeutet zum Beispiel, dass leichter Regen kein Problem ist. Nichtsdestotrotz sollte bedacht werden, dass das M-Bajonett ebensowenig wie die M-Objektive gegen Spritzwasser versiegelt sind.
Das ist klar genug und die Objektivfassung, die nicht geschützt werden kann, bleibt die Achillesferse. Aber schliesslich kann man mit dem M-Bajonett Objektive aus über 80 Jahren verwenden, wenn auch mit unterschiedlichem Erfolg.
Die M 262 bietet exakt dasselbe Niveau an Wetterfestigkeit, mit einer Ausnahme. Die mit Live-View ausgestatteten grossen Brüder haben eine Schwachstelle im EVF-Anschluss. Wenn der mitgelieferte Blitzschuh-Stecker nicht angebracht ist, der auch den EVF-Anschluss schützt, kann dort Wasser eindringen. Die 262 hat diesen Anschluss nicht, ist also etwas sicherer.
Im Vergleich zur M 240
Die 262 hat die 240 ziemlich weggefegt. Wie ich schon früher gesagt habe, die M-P bietet mehr Preis-Leistung als die 240, die man meiner Meinung nach ignorieren sollte (ausser Gebraucht). Man sollte sich entweder für die M 262 oder die voll ausgestattete M-P entscheiden.
Im Vergleich zur M-P
Zur Zeit ist die M-P mit ihrem 2GB Arbeitsspeicher (der die dreifache Geschwindigkeit bietet), dem Saphirglasbildschirm und dem Sucherrahmen-Wahlhebel ( der aus irgendeinem Grund bei der M 240 und 262 wegrationalisiert wurde), den manche immer noch brauchbar finden, die weit bessere Wahl, wenn man Live View und EVF möchte.
Das Saphirglas ist beständiger als das Gorilla-Glas der M 240/262, das schlichte Design der M-P ist mit dem traditionellen Schriftzug auf der Deckkappe gefälliger. Wenn man also mehr möchte als die M 262 bietet, sollte man zur M-P greifen und nicht zur 240.
Im Vergleich zur SL
Selbst wenn man sie nur mit M-Objektiven benutzt (vom einzigen Systeminternen Zoom mal abgesehen), könnte die SL für die, die viele technische Spielereien und einen guten EVF möchten, attraktiv sein. Und was für ein Sucher: Der wahrscheinlich beste EVF, den ich je benutzte, besser noch als der der Q, und das will was heissen. Im Vergleich ist der VF-2 der M geradezu lächerlich veraltet und für eine solch teure Kamera eine bittere Enttäuschung. Für den Schrott soll man auch noch 400 Euro bezahlen. Weiterhin hat die SL einen fantastischen (eingebauten) Handgriff, bei der M muss man dafür auch extra in die Tasche greifen.
Würde ich noch mal anfangen und nicht schon einen M-P besitzen käme ich in Versuchung, mir eine puristische M 262 zuzulegen, mit einer SL als Zweitkamera.
Vorbote der Veränderung
Die auf das Wesentliche reduzierte M262 trifft aus dem Blickwinkel eines Messsucher-Enthusiasten so ins Schwarze, dass sie ein Ausgangspunkt für das nächste M-Modell sein sollte. In gewisser Weise vermute ich, das sie ein Experiment ist, um zu sehen wie die Verbraucher reagieren. Ich würde mir wünschen, dass Leica für die nächste M mal genau hinsieht, wie das Fortbestehen der Messsucherkameras aussehen kann. Ich persönlich bin mehr denn je überzeugt, das es eine strahlende Zukunft gibt.
Mit der SL, die die Techno-Freaks bei Laune hält hat Leica eine Chance, die nächste M in einen wahren Nachfolger der Film-M’s zu verwandeln. Die Funktionen einfach halten, etwas Gewicht und Grösse verlieren (Sony hat mit der A7-Serie gezeigt, wie es geht), schon sind wir bei einer digitalen Version der M7, oder gar dem heiligen Gral, der originalen M3. Messsucher-Fanatiker hätten nichts lieber als eine digitale M3 in Feel und Look. Es gibt definitiv eine Nische für solch eine Kamera und Leica kann sie füllen.
Schlussfolgerung
Die M262 is der natürliche Nachfolger der M9, mehr als die M oder die M-P die, wie ich glaube, eher überambitioniert sind und mehr bieten als der Messsucher-Enthusiast wirklich braucht oder will.
Die Gewichtsersparnis und geringeren Kosten sind ein guter Ausgleich gegen Live-View, von dem ich weiß, dass ihn die meisten selten nutzen. Es ist eine reine Messsucher-Kamera und daher für Fans eine bessere Wahl als die M oder M-P. Es ist die Kamera die denen, die von der M9 oder M-E upgraden, am ehesten gefallen wird, Gewicht und Form sind mehr oder weniger identisch.
Test-Videos
Mein Freund Jim Arnold in Ohio erwarb früh eine M 262, nachdem er mit einer M9 basierten M-E Blut geleckt hatte. Im Video gibt er eine ausführliche Beurteilung der M262 im Vergleich zur M9 – anders als in meinem Review, der sie mit der M und M-P vergleicht.
Das zweite ist das kurze Video zum Vergleich des Auslösegeräuschs von M-P und M262, das letzte Video ist Kai Wongs “All the Leica you need”- Review zur M262.
(Text ins Deutsche übersetzt von Claus Sassenberg)
Es war 2009, da kam ich auf die Idee, eine Fotografie-Webseite zu erstellen. Zu der Zeit hatte ich mir in meiner Heimatstadt bereits einen Namen als Landschaftsfotograf gemacht. Ich hatte viel von anderen Foto-Enthusiasten im Net gelernt und fühlte mich bereit, etwas von meinem erworbenen Wissen und Erfahrungen weiterzugeben. Ich nutzte MobileMe und iWeb, um mir einen Webseite zu basteln. Das Design erscheint heute altbacken, damals war es ganz ansprechend. Eine “learning curve” begann, die bis heute anhält. Schaue ich mir heute die ältesten Beiträge an (die nicht mehr online sind), erröte ich ein wenig ob einer gewissen Naivität und der Steifheit des Schreibstils. Von den Fotos ganz zu schweigen, denn was ich damals unter “Postprocessing” verstand, würde ich heute als Vandalismus bezeichnen. Zum Glück machte ich schon da seit Jahren Raw-Bilder, viele der alten Aufnahmen können im neuen Glanz erstrahlen.
Südtirol, auf dem Ritten. Foto mit der Canon 5D Mark II
Einer der Hauptwendepunkte in meinem “fotografischen” Leben (nach dem Wechsel zur digitalen Fotografie in 2001) war die Entdeckung der M9 in 2010. Ich weiß noch, dass ich vor meinem Monitor saß und nicht glauben konnte, dass es sich um eine neue Kamera handelt (zu der Zeit hatte ich die Canon 5D II). Und doch… ich vermute, irgendein genetisches Gedächtnis musste es verursacht haben (oder vielleicht ein posthypnotischer Befehl), jedenfalls dauerte es nicht lang, und ich hielt sie in meiner Hand.
Meine M9, die mir treu gedient hat.
Ich weiß nicht mit was für unsichtbaren Drogen Leica die Oberfläche der Kameras behandelt, aber von dem Moment an, als ich die M9 das erste Mal in Händen hielt, fand ich mich in einem neuen Universum wieder. Größer, schöner… und mit Sucherrahmen versehen!
Das spiegelte sich natürlich im Blog wieder, ich begann, meine “Messsucherwelt” zu erforschen. Je mehr ich mich mit Leica beschäftigte, desto neugieriger wurde ich auf die analogen Vorgänger meiner M9. Als ich eine M3 angeboten bekam, griff ich zu, dazu fand ich ein versenkbares 50mm Elmarit-Objektiv. Als jemand, der noch zur Zeit analoger Fotografie grossgeworden ist, geniesse ich es manchmal, eine Rolle Film einzulegen und dem Tuchverschluss der M3 zu lauschen. In der Diskussion um analog oder digital werde ich keine Stellung nehmen, weil ich mich in beiden Lagern befinde! Beides hat seinen Wert.
Meine M3 (Bj. 1955) mit 50mm Elmar (Bj. 1963), versenkbar.
Andere Kameras inspirierten mich auch, die Fuji X100 in ihren verschiedenen Versionen oder die X-Pro1. Ich schrieb auch einiges über sie, um zu zeigen, dass es auch andere gute Kamerahersteller gibt.
Aber “Panta Rhei”, Alles ist im Fluss. Die M240 kam, und ich war ein “Early Adopter”. Ich gehörte zu denen, die ohne Bedauern die neuen Möglichkeiten annahmen. Blog und Inhalte wuchsen und Google Analytics zeigte, dass es “da draussen” tatsächlich Leute gab, die meine Webseite lasen. Ich lernte viele interessante und nette Menschen dadurch kennen.
Eines meiner ersten M9-Bilder in Berlin
Letztes Jahr wurde mir der Umgang mit iWeb endgültig zu mühsam (dauernd musste ich die Spinnweben wegwischen), ich “switchte” zu einer WordPress-basierten Webseite in neuem, coolem Design.
Der jüngste Meilenstein ist die Leica Q, die ich erst nach langem Zögern erwarb. Als ich sie dann hatte, wurde mit klar, dass ich ihren Gebrauchswert total unterschätzt habe (oder hat Leica neue, noch perfidere Drogen zur Gehäusebehandlung entwickelt?). Jedenfalls benutze ich sie gleichberechtigt mit der M, und das konnte bisher keine Kamera schaffen.
Aber jetzt… der eigentliche Grund für diesen historischen Abriss. Vor ein paar Tagen kontaktierte mich Mike Evans, der die grosse, englischsprachige, in London basierte Webseite Macfilos betreibt. Mike spricht gut Deutsch und hat meinen Blog seit einiger Zeit verfolgt. Er kam auf die Idee, meine Inhalte auch seinem Publikum zugänglich zu machen (verlinken war keine Option, da er seinen Lesern keine deutschsprachige Seite anbieten kann), daher schlug er vor, bestimmte Blog-Beiträge zu übersetzen und auf seiner Seite zu präsentieren.
Nachdem ich meine Hyperventilation einigermassen im Griff hatte (denn Macfilos hat ein riesiges Publikum, sie erreicht fast eine Million Zugriffe im Jahr), fand ich die Idee grossartig, vor allem, weil ich im Austausch Beiträge von Macfilos ins Deutsche übersetze und hier veröffentliche, vielleicht zum Vorteil derjenigen, die aus verschiedenen Gründen nicht so flüssige Leser von englischen Webseiten sind. Macfilos ist wie meine Seite Non-Kommerziell und beschäftigt sich mit Apple, Leica und Fuji, was so ziemlich exakt auch meine technischen Neigungen widerspiegelt. Als Einstands-Artikel habe ich Mikes Review zur M 262 herausgesucht und übersetzt, ich bin sicher, dass dieses Thema für meine Leser von Interesse ist. Eventuell folgt bald etwas über die Fuji X-Pro2, die uns Leica-User gleichsam anspricht.
Mike, danke dass du mich für “würdig” erachtest, zu deinen illustren Autoren zu gehören! Ich wäre ein verdammter Heuchler, nicht zuzugeben, das so etwas auch das Ego streichelt. Ich sehe der Kooperation gespannt und optimistisch entgegen!
Wegen des Beitrag-Bildes, kleines Kuriosum zum Schluss: Im Januar machte ich ein paar Landschaftsbilder vom Hof der Burg Vlotho, ein klassischer Ausblick über das Wesertal. Hier einmal das identische Motiv, einmal mit der Leica Q und einmal mit der M240 und dem 28mm Summicron. Neben geringen Unterschieden in der Farbgebung (die Farben der Q sind “intensiver”, ich glich das M240 Bild durch leichte Erhöhung der Dynamik in LR an) und der Form der Sonne (wegen der unterschiedlichen Blendenlamellen) fällt etwas besonders auf: Die Bildränder! Die Q hat eine etwas weitere Ansicht als das 28er Summicron. Liegt die Q in Wirklichkeit bei 26 oder 27mm Brennweite, um die kamerainterne Kompensation der optischen Distortion auszugleichen? Keine Ahnung, aber irgendwas wird es sein… da fällt mir ein: Das Summicron hat natürlich ebenfalls in der M ein Korrekturmodul. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das Bild aus der optisch (viel besser als der Q) korrigierten Linse so weit beschnitten wird. Aber eigentlich juckt es mich wenig, ich sehe nur, dass ich mit beiden Bildern gut leben kann.
Eine Weile ist vergangen, seit ich den letzten Blog schrieb. Es gab so vieles anderes, das mich beschäftigte ausser Fotografie. Das heisst nicht, dass ich nichts fotografiert habe (meist innerfamiliäres). Ebenso habe ich wie gewohnt die großen fotografischen Webseiten verfolgt (eigentlich eine tägliche Routine), aber auch dort gab es nichts bahnbrechendes zu berichten. Zumindest, was meine Zielgruppe betrifft. Es gibt Neuauflagen von professionellen DSLR’s und von Kameras im spiegellosen Segment mit kleineren Sensoren, beides für mich ohne Interesse.
Ich gebe zu, dass ich ein wenig Schadenfreude empfunden habe, als der Review der Sony RX1R II bei DPreview herauskam und man am Ende (vorsichtig) durchblicken liess, das in den Augen der Tester die Leica Q gegenüber der Sony (in gewisser Weise) zu bevorzugen sei. Erstaunt war ich auch, denn ich hatte angenommen, dass Sony inzwischen den “automatischen Gold-Award” gebucht hatte. Es gibt noch Überraschungen.
Auf derselben Website gab es vor ein paar Tagen einen Bericht über die Leica Q im Einsatz bei einem Hochzeitsfotografen. Dies war… gelinde gesagt “underwhelming”. Oh, er war verständig genug, hat die richtigen Dinge gesagt, “great Lens”, “schneller Autofokus”, “tolle Farben”, und so weiter in der Art. Aber die Bilder dazu… ich will auf keinen Fall zu sehr darauf herumhacken (es gibt genügend mittelmässige Bilder auf meiner Webseite, von geschmacklichen Erwägungen beim Postprocessing ganz abgesehen), aber… um es mal so auszudrücken: Wenn ich auf einer so großen Webseite einen Bericht abliefere, dann müssen zumindest zwei, drei Bilder richtige Whopper sein. Da das Bildmaterial eher durchschnittlich war, fing der Mann sich einen Haufen Troll-Kommentare ein, die weder er noch die Q verdient haben. Immerhin zeigt der Beitrag, dass Profis wie er, die sich sonst nur auf ihre DSLR’s als “Workhorses” verlassen haben, Kameras wie der Leica Q eine Chance geben. Überhaupt hat die Q anscheinend eine ganze Menge Leute dazu gebracht, Leica als Kamerahersteller (wieder) ernst zu nehmen. Nicht wenige, die sonst mit Leicas gar nichts anfangen konnten, haben sich eine Q zugelegt.
Auch wenn ich gerade keinen neuen Blog schreibe, freue ich mich über den stetigen Zustrom von Kommentaren und E-Mails, durch die ich interessante und nette Leute kennen lerne (bisher wurde ich von Trollen verschont, mal sehen, wie lange noch…). Es sind oft Anregungen oder auch Anfragen zu technischen Details, die ich gerne beantworte. Neulich bekam ich sogar ein Script “geschenkt”, das verhindert, dass beim herunterladen von der Speicherkarte auf die Festplatte die (an sich) überflüssigen JPG’s der Leica Q mit geladen werden und Speicherplatz fressen. Vielen Dank nochmal! Aufmerksam machen möchte ich noch auf einen “Leica-Kollegen”, Kai-Torsten Steffens, der hauptsächlich mit einer M7 und (analog-) MP fotografiert und eine Schleswig-Holstein-Webseite mit vielen interessanten Inhalten aufgebaut hat. Für seinen (sehr lesenswerten) Beitrag zur Insel Sylt hat er auf Bilder zurückgegriffen, die ich in den Jahren 2011-2013 mit M9 und M240 gemacht habe.
Letzten Samstag spielte “Cellissimo”, das ist das Cello-Ensemble von Oliver Krüger, in einem Flüchtlingsheim in der Nähe von Vlotho. Da meine Tochter auch beteiligt ist, war ich dabei und hatte mir vorgenommen, die Sache fotografisch zu dokumentieren. Eine willkommene Gelegenheit, die Q in Kombination mit der M zu testen. Ich nahm also beide Kameras mit, die M nur mit dem 50er Summilux, kein weiteres Objektiv. Ich wollte sehen, was ich mit 28 und 50mm Brennweite abdecken kann. Ein weiterer Grundgedanke war, ohne Objektivwechsel auszukommen und so Staub (auf dem Sensor) und Zeit zu sparen.
Als ich die M checkte, sah ich eine Anzeige, die ich noch nie zuvor gesehen hatte: Auf dem Display erschien in roter Schrift: “Akku-Alter prüfen”. Obwohl der Ladezustand noch gut war, scheint eine gewisse Alterung der Ladungsträger einzutreten. Jedenfalls zeigte mir dass, wie sehr ich mich in letzter Zeit auf die Q verlassen habe. Ein kurzes Nachladen behob das Problem.
Wir waren eine Stunde vor Konzertbeginn am Ort, nicht nur Cellissimo war beteiligt, sondern auch die “Cellissimo-Kids”, die ganz jungen Schüler von Oliver Krüger. In dieser Zeit vor Beginn machte ich schon einige Fotos, man kann schon mal die Belichtungsbedingungen testen und sich “warmschiessen”. Oft ist auch schon was Brauchbares dabei. Je näher der Beginn rückte, desto mehr Besucher fanden sich in der ehemaligen Aula der alten Schule ein, vor allem Kinder.
Und während ich meine Bilder machte, fand ich mich auf einmal von den Kindern umringt, die sich fragten, was ich gleich mit zwei Kameras dort anstellte. Bemerkenswert ist nebenbei, dass sie meine Kameras so anziehend fanden, denn dort waren auch andere, z.B. mit einer Bridge-Kamera mit Klapp-Display oder kleine Kompakte Kameras. Sie stürzten sich aber auf die Leicas. Warum? Ich vermute, dass selbst bei diesen Kindern, die (geschätzt) zwischen 5 und 11 Jahre alt waren, die “Gestalt” der Kameras quasi den Archetyp eines “ernstzunehmenden” Fotoapparats darstellt. Allerdings will ich das nicht überbewerten, wenn ich mit einer Canon 5D dort gewesen wäre, hätte die die Kinder auch angezogen.
Ich zeigte ihnen die Kameras und sie verstanden sehr schnell (wir verständigten uns mit Zeichensprache), dass die M zu kompliziert für sie war (eigentlich haperte es wie immer nur am manuellen Fokus, ein Konzept, dass für sie fremd war). Die Q hingegen konnten sie sofort intuitiv bedienen. Vielleicht erklärt mich der eine oder andere für Verrückt, aber ich liess sie mit der Q losziehen und drauflos fotografieren. Sie blieben ja im Saal, und die Sache machte mir genauso viel Spass wie ihnen. Das einzige, was schade war: Bei dem Gefummel an der Kamera hatte ich nicht bemerkt, dass das Zeitrad von Stellung “A” auf eine 1/2000 Sekunde gerutscht war. Daher machte die Kamera (deren maximale ISO ich auf 6400 eingestellt hatte) Bilder, die ich in Lightroom zwei Blendendstufen hochziehen musste. Andererseits beschert mir das einen Test über High-ISO, denn die resultierenden Bilder entsprechen 25 000 ISO. Sie sind trotzdem brauchbar, haben eine verträgliche Körnung und nur eine minimale Andeutung von Banding in ganz dunklen Bildbereichen (wenn man nicht danach sucht, findet man es nicht). Diese und alle anderen Bilder habe ich übrigens in Silver Efex entwickelt, dazu etwas Filmkorn gegeben (keins der anderen Bilder war über ISO 2000, also war etwas Struktur erwünscht, um die Dateien nicht so “klinisch” wirken zu lassen). Hier kommen die “High-ISO-Bilder:
So also wurde die Q zu meiner “Verleih-ca” (Begriff bei Paul Ripke geklaut).
Während die Q unterwegs war, machte ich einige Schnappschüsse von den Kindern mit der M und dem 50er Summilux:
Was die Kombination 28/50 mm betrifft: Unter den dort vorherrschenden Bedingungen brauchte ich nichts anderes, da ich mich frei bewegen konnte und auch nah dran kam (gerade bei 28 mm muss ich immer an Robert Capa denken: “If your Photos aren’t good enough, you’re not near enough!”). Müsste ich mehr Reichweite haben, bliebe immer noch, das 75er oder 90er zum Wechseln mitzubringen. Hier war das überflüssig.
Der unterschiedliche Bildwinkel beider Brennweiten sorgt für Abwechslung, 28mm bezieht mehr Umgebung mit ein, selbst bei “Close-Up”-Aufnahmen, während 50mm tendenziell mehr isoliert. Das Freistellungspotential beider Objektive ist natürlich willkommen. Nur bei dem Gruppenbild zum Schluss habe ich einmal auf f/2.8 abgeblendet, sonst immer Offenblende benutzt. Hier einmal eine Gegenüberstellung der Perspektiven bei ähnlichem Motiv und Entfernung:
Ich machte einige “Studien” mit dem 50er Summilux:
Nach dem Konzert stellten sich alle zu Gruppenbild auf, darunter auch einige Kinder und die Dolmetscher:
Aber die Kinder waren nicht nur auf meine Kameras scharf, die Musik hatte sie durchaus erreicht. Sie zeigten dann reges Interesse für die Celli. Ich hatte nun meine Q wieder:
Meine Tochter und ich verliessen die Schule mit einem Gefühl menschlicher Wärme. In diesen zwei Stunden konnten wir nur wieder mal feststellen, dass die Flüchtlinge und deren Kinder genau so sind wie wir. Nur haben wir das Glück, nicht in einer Gegend zu wohnen, wo blutrünstige Fanatiker uns ermorden wollen. Obwohl — was Fanatiker betrifft, haben wir die hier auch um uns. Der Hohe Bauzaun um das Schulgebäude und die zahlreichen Security-Leute waren ja wohl nicht da, um die Bevölkerung vor den Flüchtlingen zu schützen…
Die Fotos habe ich auch dem DRK-Mann gesandt, der das Camp leitet. Er wird sie den Kindern zur Verfügung stellen.
Die Schlussfolgerungen:
Die Q und die M mit 50er Objektiv sind eine Super-Kombination.
Die Q kann man jedem bedenkenlos in die Hand drücken
Aber noch etwas war an diesem Wochenende: Das 8-Klassenspiel der Waldorfschule Minden, die meine jüngere Tochter besucht. Die Klasse hatte in den letzten Wochen intensiv das Stück “Die Welle” einstudiert, das einen geradezu unheimlichen aktuellen Bezug hat. Meine Frau fotografiert sonst mit dem iPhone, aber als Fotos von den Proben für’s Programmheft gebraucht wurden (und ich keine Zeit hatte), drückte ich ihr die Q in die Hand. Sie war erst skeptisch, dann brachte sie ordentliche Fotos nach Hause:
Ich machte während der Aufführung noch ein paar zur Erinnerung (mit der M, weil ich für die Q zu weit weg war):
Zu guter Letzt noch ein Tipp: Wer nicht zu weit von Detmold entfernt wohnt und seine Technik für Nachtaufnahmen perfektionieren möchte, sollte wissen, dass die Aktion “Der Hermann leuchtet” wieder begonnen hat. Das ist ein Lichterspektakel mit Lasershow, das noch bis zum 20. März am Hermannsdenkmal stattfindet. Letztes Jahr war ich dort (siehe auch diesen Blog-Beitrag), diesmal hatte ich eigentlich nicht vor, dorthin zu fahren. Ich bin mit den Fotos vom letzten Jahr noch durchaus zufrieden, selbst wenn ich ein wenig neugierig bin, wie die Q sich machen würde.
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