Im zweiten Teil der keinen Serie „Gut belichtet“ geht es um Handbelichtungsmesser. Sie ermöglichen die objektunabhängige Lichtmessung, und die moderneren unter ihnen sind wahre Hightech-Wunder. Bühne frei also für den Lunasix F und den Variosix F von Gossen sowie den L-398A, den L-208 Twinmate und den L-758D von Sekonic. 

Fünf von vielen: Handbelichtungsmesser gibt es seit Jahrzehnten, und die Auswahl ist riesig. Hier geht es um den Gossen Lunasix-F den Sekonic L-398A Studio Deluxe III, den Gossen Variosix F, den Sekonic L-758D und den Sekonic L-208 Twinmate (von links)
Fünf von vielen: Handbelichtungsmesser gibt es seit Jahrzehnten, und die Auswahl ist riesig. Hier geht es um den Gossen Lunasix-F den Sekonic L-398A Studio Deluxe III, den Gossen Variosix F, den Sekonic L-758D und den Sekonic L-208 Twinmate (von links)

Aufsteckbare Belichtungsmesser, das Thema von Teil unserer Serie, sind in ihrer Kleinheit sicher praktisch. Man kann sie sogar auf dem Zubehörschuh der Kamera belassen, wenn man unterwegs ist. Allerdings sind sie in ihren Möglichkeiten begrenzt. Handbelichtungsmesser bieten da weitaus mehr Optionen. Im Laufe der Jahrzehnte wurden unzählige verschiedene Modelle hergestellt, und einige Hersteller wie Weston wurden sogar legendär. Bemerkenswert ist auch, dass sowohl Minolta als auch Kodak ihr Fachwissen in Belichtungsfragen für die Entwicklung von Belichtungsmessern nutzten.

In all der Zeit haben Handbelichtungsmesser den Markt nicht ohne Grund dominiert. Sie sind die vielseitigsten Geräte zur Lichtmessung, zumal viele von ihnen sowohl mit Umgebungslicht als auch mit Blitzlicht umgehen können. Der Markt schrumpft seit vielen Jahren, aber es gibt immer noch eine recht große Auswahl an Handbelichtungsmessern neu zu kaufen. Die bekanntesten Hersteller sind Gossen (Deutschland) und Sekonic (Japan), die beide einen langjährigen Ruf auf diesem Gebiet haben.

Was wollen wir messen? Das Licht oder eine Reflexion?

Ein Handbelichtungsmesser bietet vor allem deshalb erweiterte Möglichkeiten, weil er das tatsächliche Licht messen kann und nicht nur das, was vom jeweiligen Motiv reflektiert wird. Auch die raffinierteste TTL-Belichtungsmessung basiert auf dem Licht, das in die Kamera zurückstrahlt. Das ist in vielen Fällen großartig, aber manchmal wird das System getäuscht: Manche Motive tun einem ja partout nicht den Gefallen, eine Helligkeitsverteilung aufzuweisen, die im Durchschnitt bei 18 % Grau liegt. Der Schneemann, die Dampflok, wir kennen die Beispiele.

Das kann nur ein Handbelichtungsmesser: Lichtmessung (oder, wie ich es vom Begriff her für klarer halte, Auflichtmessung). Dafür schiebt man die opake Halbkugel über die Messzelle.
Das kann nur ein Handbelichtungsmesser: Lichtmessung (oder, wie ich es vom Begriff her für klarer halte, Auflichtmessung). Dafür schiebt man die opake Halbkugel über die Messzelle.

Anstatt die Belichtung zu korrigieren oder mit dem Histogramm zu arbeiten, erlaubt es der Handbelichtungsmesser, die Menge des einfallenden Lichts zu bestimmen. Man misst also vom Motiv aus gegen die Lichtquelle. Die Helligkeit (das Reflexionsvermögen) des zu fotografierenden Objekts spielt dabei keine Rolle. Diese Technik ist zwar etwas aus der Mode gekommen, aber sie ist immer noch sehr hilfreich. Ich kann nur jeden ermutigen, sie auszuprobieren. Sie lehrt einen sehr schnell, die Lichtmenge in einer bestimmten Situation abzuschätzen, und zwischen absoluter und relativer Lichtmenge zu unterscheiden.

Außerdem verhilft ein entsprechend ausgestatteter Belichtungsmesser zu mehr Genauigkeit bei der Arbeit mit Studioblitzanlagen. Hier wurden immer spezielle Belichtungsmesser verwendet, um die verschiedenen Lichtquellen zu berechnen und abzustimmen. Das Aufkommen leistungsfähiger und hochwertiger LED-Dauerlichtquellen und die Möglichkeit, das Ergebnis über Tethered Shooting zu kontrollieren, haben die Dinge vielleicht einfacher gemacht, aber komplexe Blitzsituationen sind immer noch die Domäne  der High-End Belichtungsmesser. Ich werde hier nicht ins Detail gehen, da ich auf diesem Gebiet nicht wirklich kompetent bin.

Aufstecken oder in die Hand nehmen?

Alt und neu, stattlich und winzig: Der Hedeco Lime One wird auf die Kamera gesteckt, während Lunasix F in der Hand bleibt.
Alt und neu, stattlich und winzig: Der Hedeco Lime One wird auf die Kamera gesteckt, während Lunasix F in der Hand bleibt.

Die Frage, ob man lieber einen Handbelichtungsmesser oder ein Aufsteck-Teil verwendet, beantwortet man wohl am ehesten anhand der Frage, mit welcher Methode man arbeiten möchte. Für die Messung des einfallenden Lichts ist nur ein Handbelichtungsmesser sinnvoll. Wer ihn benutzt, muss sich freilich zum Motiv begeben und dort (oder an einem gleichwertigen Ort) die Messung vornehmen. Mit einem Gerät, das an der Kamera befestigt ist, misst man dagegen stets in Richtung des Motivs (oder eines Ersatzes wie einer Graukarte). Doch während Aufsteck-Belichtungsmesser nur die Objektmessung beherrschen, können Handbelichtungsmesser in aller Regel beides. Das macht sie vielseitiger, aber man muss halt doch immer zusätzliches Gerät mitführen.

It’s the light, stupid. Nicht auf die Helligkeit der Haut kommt es an, sondern auf die Stärke des Lichts in Richtung Kamera. Und genau dahin zeigt hier die Messzelle des Handbelichtungsmessers.
It’s the light, stupid. Nicht auf die Helligkeit der Haut kommt es an, sondern auf die Stärke des Lichts in Richtung Kamera. Und genau dahin zeigt hier die Messzelle. 

Zum Thema Aufsteck- vs. Handbelichtungsmesser möchte ich kein abschließendes Urteil fällen, da ich persönlich beide Arten von Belichtungsmessern mag. Für Reportage- oder Schnappschussfotografie bietet der aufgesetzte Belichtungsmesser mehr Geschwindigkeit und eine gute Zuverlässigkeit, sobald man ein sicheres Gefühl für seinen Messwinkel hat (oft entspricht er in etwa der 90-Millimeter-Brennweite, die in vielen Messsucherkameras angezeigt wird). Für bedächtigeres Arbeiten oder unter kontrollierten Umständen ist der Handbelichtungsmesser mit seinen Möglichkeiten der Auflichtmessung dagegen das bessere Werkzeug. Und die meisten passen ja immer noch irgendwo in die Fototasche, wenn nicht gerade jedes einzelne Gramm zählt. 

Von museal bis digital: Fünf interessante Handbelichtungsmesser

Im Review-Teil werden wir uns fünf verschiedene Handbelichtungsmesser anschauen. Sie spiegeln die Technik aus mehreren Jahrzehnten wider, sind aber alle auch heute noch voll einsetzbar. Die allerneuesten Belichtungsmesser haben ein Smartphone-ähnliches Display, und einige verfügen sogar über eine Touch-Steuerung. Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit, mit einem dieser Geräte zu arbeiten.

Die Hauptquelle für die folgenden Bewertungen sind natürlich eigene Erfahrungen, aber auch die Bedienungsanleitungen waren oft hilfreich. Sowohl Sekonic als auch Gossen bieten eine große Anzahl von Anleitungen an, selbst für längst abgekündigte Produkte. Dies verdient ein besonderes Lob. Eine weitere hilfreiche Quelle ist camera-wiki.org, wo ich einige der Produktionsdaten sowie ein paar zusätzliche Info-Häppchen gefunden habe. 


Der Klassiker unter den Handbelichtungsmessern: Lunasix F

1981 auf den Markt gekommen und forever young: Der Lunasix F gilt als einer der besten analogen Handbelichtungsmesser, die Gossen je hergestellt hat.
1981 auf den Markt gekommen und forever young: Der Lunasix F gilt als einer der besten analogen Belichtungsmesser, die Gossen je hergestellt hat.

Gossen Lunasix – das ließ die Profifotografen und ambitionierten Amateure schon mal mit der Zunge schnalzen. Lange ist das her; den bis heute hervorragenden Ruf der Gossen-Belichtungsmesser hat die Erlanger Firma vor allem in den 50er und 60er Jahren begründet. Damals war der eingebaute Belichtungsmesser in der Kamera noch die absolute Ausnahme. Das ist passé, aber Gossen hat sich behauptet, und sowohl in der Firmengeschichte als auch für uns Anwender nimmt der Lunasix F eine ganz besondere Rolle ein. Er hat ein ungewöhnliches Bedienprinzip – und es war der letzte professionelle Belichtungsmesser mit analogem Zeigerinstrument und ohne Mikroprozessoren, den Gossen überhaupt hergestellt hat.

Mit dem früheren Lunasix hat der 1981 (als Variante des damaligen Spitzenmodells Profisix) erstmals vorgestellte Lunasix F nur den guten Namen gemeinsam. Der Lunasix F benutzt anders als seine Vorgänger elektronische Schaltkreise und arbeitet mit einer Silizium-Photodiode (hier war erst von einer CdS-Zelle die Rede – danke für den Korrekturhinweis!). Er beherrscht auch die Blitzbelichtungsmessung und konnte mit Zubehörteilen, etwa für die Spotmessung oder sogar für den Einsatz unter dem Vergrößerer im Fotolabor, erweitert werden. Schon wenige Jahre nach Einführung des Lunasix F begann der Siegeszug der digitalen Handbelichtungsmesser, die dann auch schnell als weit überlegen galten (nicht immer zurecht).

Der Lunasix verwendet die Nullpunktmessung. Man dreht das Einstellrad mit seiner Rechenscheibe so, dass für eine Standard-Belichtung die Nadel bei Null stehen bleibt.
Der Lunasix verwendet die Nullpunktmessung. Man dreht das Einstellrad mit seiner Rechenscheibe so, dass für eine Standard-Belichtung die Nadel bei Null (oder beim gewünschten Korrekturwert) stehen bleibt.

Das vielleicht Beste am Lunasix F ist, dass er mit so genannter Nullpunktmessung arbeitet. Ob bei Auflichtmessung oder Objektmessung, der Zeiger wird immer irgendwie ausschlagen. Dann dreht der Benutzer das große Einstellrad – zugleich ist es eine Rechenscheibe – so weit, dass der Zeiger in der Mitte bei Null zum Stehen kommt. Das schließt Messfehler durch geringere mechanische Genauigkeit an den Skalenenden effektiv aus, und die Bedienung ist absolut intuitiv. Und noch besser: Wenn man schon weiß, dass man eine Blende überbelichten will, stellt man das Rad einfach so ein, dass der Zeiger bei +1 zum Stehen kommt. Oben auf der Skala sind dann alle passenden Zeit-Blende-Kombinationen zu sehen, unten die EV-Messwerte. Auch eine Skala für das Zonensystem gibt es.

Alle Handbelichtungsmesser können auch für die Objektmessung eingesetzt werden. Auch hier kann der Lunasix F mit guter Ergonomie punkten.
Alle Handbelichtungsmesser können auch für die Objektmessung eingesetzt werden. Auch hier kann der Lunasix F mit guter Ergonomie punkten.

In der praktischen Nutzung ist der Lunasix F ein angenehmer Gefährte. Er ist nicht superklein und federleicht, aber auch nicht sperrig. Vor allem aber lässt er sich sehr schnell ablesen. Mit nur zwei Knöpfen kann man von Messwertspeicherung auf Dauerlichtmessung umstellen und von Blitz- auf Umgebungslicht. Korrekturfaktoren, zum Beispiel für Filter, lassen sich leicht einstellen, ein rotes Merkfeld erinnert einen sogar daran. Nicht zu unterschätzen ist überdies, dass mit dem Zeiger der Kontrastumfang eines Motivs sehr leicht zu ermitteln ist, so lange er nicht über sechs Blendenstufen hinausgeht. Das ist nach heutigen Standards natürlich knapp.

Those were the days: Der Lunasix F hatte noch ein Etui aus echtem Leder.
Those were the days: Der Lunasix F hatte noch ein Etui aus echtem Leder.

Dass Handbelichtungsmesser mit Zeigerablesung bis heute eine Berechtigung haben, zeigen die beiden Sekonic-Produkte, die ich in der Folge näher vorstelle. Doch keiner lässt sich für die Dauerlichtmessung so einfach bedienen wie der Lunasix F. Wer ein gut kalibriertes Exemplar besitzt oder ein bezahlbares findet, wird damit vielleicht noch auf Jahrzehnte große Freude haben: Selten ist retro so zeitgemäß wie beim hervorragend gebauten Lunasix F mit seinem unverwüstlichen Leder-Etui. 


Das Fossil unter den Handbelichtungsmessern: Sekonic L-398A

Museal: Der Sekonic-Handbelichtungsmesser L-398A geht auch in seiner Version III mit „Studio Deluxe“ im Namen auf eine Konstruktion von 1957 zurück. Die Scheibe zum Einstecken braucht man bei sehr viel Licht.
Museal: Der Sekonic L-398A geht auch in seiner Version III mit „Studio Deluxe“ im Namen auf eine Konstruktion von 1957 zurück. Die Scheibe zum Einstecken braucht man bei sehr viel Licht.

Dass es so etwas überhaupt noch gibt… Der Sekonic L-398A sieht nicht nur retro aus, sondern er ist es auch. Als die Herstellerfirma im Jahr 2021 ihr 70-jähriges Bestehen feierte, wählte sie nicht zufällig genau diesen Belichtungsmesser als Basis für ein Jubiläums-Sondermodell aus. Zwar gibt es ihn nicht direkt seit 1951, aber er fußt nach Angaben von Camerawiki direkt auf dem L-28, der 1957 erstmals vorgestellt wurde. Seither wurde er natürlich mehrfach überarbeitet, aber die Grundfunktionen sind bis heute die gleichen geblieben. Die aktuelle Version heißt mit vollem Namen Sekonic L-398A III Studio Deluxe und ist seit 2006 in heutige Form erhältlich.

Früher hieß diese Belichtungsmesser-Serie auch „Director“, und dies deutet ebenso wie das „Studio Deluxe“ die maßgeblichen Einsatzzwecke dieser Belichtungsmesser an: Sie taugen am besten für die Arbeit am Filmset oder eben im Fotostudio. Mit dem Blitzen haben es diese lebenden Fossile nicht, denn sie können nur Dauerlicht messen. Und ihr Messbereich oder genauer die hier verwendete Technologie machen sie eher für die Auflichtmessung als für die Objektmessung geeignet. Und auch das besser dort, wo die Ausleuchtung zumindest ordentlich ist. Wie eben zumeist am Filmset oder im Studio.

Denn jetzt kommt’s: Der L-398 funktioniert ohne Batterie – so wie es bei Belichtungsmessern lange Zeit üblich war. Traditionell verwendeten diese eine Messzelle aus Selen, die Licht in elektrische Spannung umwandelt und so einen Zeigerausschlag erzeugt. Seit 2006 und der Einführung der Version III ist auch die Selenmesszelle im klassischen Sekonic-Belichtungsmesser Geschichte, aber er kommt immer noch ohne Batterie aus. Eine spezielle Technik macht es möglich – um den Preis, dass die Verstärkung durch die Batterie bei wenig Licht natürlich nicht zur Verfügung steht.

Wie der Name schon sagt, ist der Sekonic-Handbelichtungsmesser L-398A am ehesten im Studio zu Hause, so lange kein Blitzlicht ins Spiel kommt. Früher hieß das Modell auch „Director“, was noch besser auf sein Habitat hinweist, das Filmset mit seinen starken Dauerlichtquellen.
Wie der Name schon sagt, ist der Sekonic L-398A am ehesten im Studio zu Hause, so lange kein Blitzlicht ins Spiel kommt. Früher hieß das Modell auch „Director“, was noch besser auf sein Habitat hinweist, das Filmset mit seinen starken Dauerlichtquellen.

In der Benutzung ist der Sekonic L-398A etwas speziell. Der Zeigerausschlag steht für einen Messwert in der amerikanischen Einheit Footcandle (lumen pro Quadratfuß, lm/ft²). Man stellt diesen Wert dann auf der Rechenscheibe ein (die sonst tatsächlich keine andere Funktion hat) und kann in der Folge Zeit-Blende-Kombinationen ablesen. 

Mit etwas Übung geht das flott, aber eine gewisse Fehlerwahrscheinlichkeit bleibt gegenüber der Direktablesung eines EV-Werts oder einer Zeit-Blende-Kombination verloren; die Ergebnisse sind dadurch weniger reproduzierbar. Dennoch kann man mit diesem Quastenflosser unter den Belichtungsmessern praktisch arbeiten. Die größte Beschränkung ist, dass es bei Auflichtmessung erst bei EV 4 und bei Objektmessung sogar erst bei EV 9 losgeht. Für die Dämmerung ist der Sekonic-Klassiker also nicht geeignet.

Gleichwohl macht es Spaß, mit diesem etwas altertümlichen Gerät zu arbeiten. Der schwenkbare Kopf gibt ihm Flexibilität, und die einsteckbaren Scheiben (extra zu kaufen) erlauben eine Direktablesung von Blendenwerten (wenn man das Prinzip mal verstanden hat). Vorsicht ist geboten mit Kreditkarten und elektronischen Geräten in direkter Nähe des L-398A. Der starke Magnet, der in diesem Gerät verbaut ist, könnte Schaden anrichten. 

Mit den Einsteckscheiben in diesem Etui ist es auch möglich, mit dem Sekonic L-398A direkte Blendenwerte abzulesen. Richtig bequem ist das freilich auch nicht.
Mit den Einsteckscheiben in diesem Etui ist es auch möglich, mit dem Sekonic L-398A direkte Blendenwerte abzulesen. Richtig bequem ist das freilich auch nicht.

In der Summe ist der Sekonic Studio Deluxe L-398A III ein interessantes Werkzeug. Dass er ohne jede Batterie funktioniert, macht diesen Belichtungsmesser einzigartig. Wenn man’s raus hat und genügend Licht da ist, kann man gut mit ihm arbeiten. In der Summe aber doch eher ein Produkt für Spezialisten.


Das Leichtgewicht unter den Handbelichtungsmessern: Sekonic L-208 Twinmate

Klein, leicht, günstig: Der Sekonic L-208 Twinmate, ein attraktiver Handbelichtungsmesser.
Klein, leicht, günstig: Der Sekonic L-208 Twinmate.

Wer den Sekonic L-208 Twinmate zum ersten Mal in die Hand nimmt, wird sich vielleicht fragen, ob man dieses kleine und federleichte Teil überhaupt ernst nehmen kann. In der Tat ist dieser Belichtungsmesser so klein und leicht, dass man ihn sogar mit einem mitgelieferten Adapter auf den Blitzschuh der Kamera stecken kann! Ich würde allerdings sehr dazu raten, ihn hand-held einzusetzen.

So klein der Sekonic Twinmate auch ist, so erwachsen ist er in seinen Funktionen. Bis auf die Blitzbelichtungsmessung beherrscht er alles, was man erwarten kann. Über die Messzelle lässt sich eine kleine opake Halbkugel schieben, was dann eine vollwertige Auflichtmessung ermöglicht. Alternativ ist natürlich auch Objektmessung möglich. Jede der Methoden hat ja bekanntlich ihre Vor- und Nachteile.

Wie viel Licht spendiert die Sonne? Der kleine Sekonic ist auch für die Lichtmessung gut geeignet, trotz der kleinen Messkalotte arbeitet er recht präzise.
Wie viel Licht spendiert die Sonne? Der kleine Sekonic ist auch für die Lichtmessung gut geeignet, trotz der kleinen Messkalotte arbeitet er recht präzise.

Die Messzelle ist an diesem kleinen Gerät fest verbaut, was im Studio, bei der Objektfotografie oder bei Reproarbeiten nicht ganz so komfortabel ist, aber dann wiederum ist der Twinmate so klein, dass man ihn auch als ganzes in jede beliebige Richtung ausrichten kann. Nur auf eines sollte man aufpassen – dass nicht ein Finger versehentlich die Messzelle verdeckt.

Alles ein bisschen retro: Der Twinmate passt irgendwie gut zu klassischen Kameras, und mit der Leica teilt dieser kompakte Handbelichtungsmesser das Streben nach maximaler Handlichkeit und Einfachheit.
Alles ein bisschen retro: Der Twinmate passt irgendwie gut zu klassischen Kameras, und mit der Leica teilt er das Streben nach maximaler Handlichkeit und Einfachheit.

Eine Anleitung wird man für den kleinen Sekonic kaum brauchen. Einfach den Messknopf drücken, dann wird die Belichtung gespeichert und die Nadel bleibt stehen. Dann den grünen Zeiger mit der Nadel in Deckung bringen, und schon kann man alle passenden Zeit-Blende-Kombinationen ablesen. Zu beachten ist lediglich, dass die Lumisphere genannte Halbkugel für die Objektmessung zur Seite geschoben sein muss.

Dem Sekonic L-208 liegt auch ein Teil bei, das die Montage auf dem Blitzschuh ermöglicht. Zumindest vom Gewicht her kein Problem. Rein ästhetisch kann er als Handbelichtungsmesser allerdings besser überzeugen...
Dem Sekonic L-208 liegt auch ein Teil bei, das die Montage auf dem Blitzschuh ermöglicht. Zumindest vom Gewicht her kein Problem.

Der größte Vorzug des Twinmate ist sicher seine geringe Größe und das niedrige Gewicht. Es gibt eigentlich keine Ausrede, ihn nicht mit in die Fototasche zu nehmen, und er ist so ziemlich jeder fotografischen Aufgabe gewachsen, solange kein Blitzlicht im Spiel ist. Hinzu kommen eine sehr gute Messgenauigkeit, die Einfachheit der Bedienung sowie der günstige Preis. Alles in allem also ein no-brainer.

Der Messkalotte (hier zur Seite geschoben) sei Dank: Der Sekonic-Handbelichtungsmesser L-208 kann auch Lichtmessung.
Der Messkalotte (hier zur Seite geschoben) sei Dank: Der L-208 kann auch Lichtmessung.

Der Pionier unter den Handbelichtungsmessern: Gossen Variosix F

Modern: Der Variosix F war der erste Gossen-Handbelichtungsmesser mit Digitalanzeige. Bei sehr hellem Licht verwendet man eine Messkalotte mit Korrekturfaktor (beim späteren Modell Variosix F2 nicht mehr benötigt).
Modern: Der Variosix F war der erste Gossen-Belichtungsmesser mit Digitalanzeige. Bei sehr hellem Licht verwendet man eine Messkalotte mit Korrekturfaktor (beim späteren Modell Variosix F2 nicht mehr benötigt).

Der Gossen Variosix F (in den USA wurde er als Lunastar-F angeboten) kam 1990 auf den Markt und war damals das Flaggschiff des deutschen Herstellers. Er war radikal anders als die bisherigen Produkte der Firma – ohne Anzeigenadel und ohne analoge Einstell- und Rechenscheibe, dafür mit einem großen und übersichtlichen Flüssigkristall (LC)-Display. Er beherrschte alle Messmethoden, und mit dem optionalen Spot-Aufsatz war er auch für die Objektmessung besonders gut ausgestattet.

Mit zwei Schaltwippen kann man zwischen den Funktionen und den Wertepaaren sehr einfach hin- und herschalten. Innerhalb kurzer Zeit beherrscht man das intuitiv, und auch etwas komplizierte Aufgaben wie die Messung des Kontrastumfangs gehen recht leicht von der Hand. Hier hilft auch die zusätzliche Anzeige auf einer analogen Blendenwertskala.

Was mich allerdings stört, ist die mathematisch falsche und verwirrende Unterteilung der vollen Blendenwerte in Dezimale. So bedeutet am Variosix F eine angezeigte Blende 5,65 genau die Mitte zwischen f/5,6 und f/8. Für mich wäre hier 6,7 (wie es eigentlich alle modernen Kameras anzeigen) deutlich intuitiver, zumal ja auch viele Objektive halbe oder drittel Blendenwerte haben. An anderen modernen Belichtungsmessern kann man die gewünschte Art der Anzeige einstellen. (In diesem Absatz habe ich den Text nach einem Leser-Hinweis noch etwas präzisiert, vielen Dank für die Rückmeldung!)

Einmal mit Filter messen, einmal ohne, und schon hat der Variosix F den Korrekturfaktor berechnet. Das ist Komfort am Handbelichtungsmesser!
Einmal mit Filter messen, einmal ohne, und schon hat der Variosix F den Korrekturfaktor berechnet.

Ein großer Vorzug des Variosix F ist dagegen, dass er Korrekturfaktoren, wie sie zum Beispiel bei Verwendung eines Filters berücksichtigt werden müssen, automatisch ermitteln kann. Ebenfalls sehr praktisch ist die Funktion, die das Verhältnis der verschiedenen Lichtquellen beim Blitzen berechnet. Außerdem ist er sehr hochwertig verarbeitet. Meiner brauchte nach über 15 Jahren eine Reparatur, die Gossen zu einem fairen Preis ausgeführt hat. Ich habe keinen Zweifel, dass mir der Variosix für viele weitere Jahre gute Dienste leisten wird.

Vielleicht am wohlsten fühlt sich der Variosix F im Studio. Blitzköpfe können per Kabel testweise ausgelöst werden.  Ein typsicher Anwendungsfall für gut ausgestattete Handbelichtungsmesser.
Vielleicht am wohlsten fühlt sich der Variosix F im Studio. Blitzköpfe können per Kabel testweise ausgelöst werden.

Die Produktion des Variosix F ist längst eingestellt, obwohl er eigentlich bis heute up to date ist. Beim Gebrauchtkauf sollte man darauf achten, dass auch der zweite halbkugelförmige Diffusor für den Bereich zwischen EV 18 und EV 23 mit enthalten ist. Der direkte Nachfolger, Variosix F2, braucht dieses kleine und leicht zu verlierende Zubehörteil nicht mehr, außerdem ist er noch etwas besser bei ganz schlechtem Licht (untere Messgrenze EV -2,5 statt -2). 

Bis heute können die größeren Gossen-Belichtungsmesser ihre Verwandtschaft mit dem Variosix F nicht verleugnen, und sie haben weitgehend auch das ausgereifte Bedienkonzept übernommen. Wer also günstig einen Variosix F oder Variosix F2 findet, kann eigentlich nicht viel falsch machen. Wie immer, würde ich aber darauf bestehen, die korrekte Funktion vor dem Kauf zu prüfen. Besonders achten sollte man dabei, ob im Display alles korrekt angezeigt wird und dass die Anzeige nicht über die Jahre den Kontrast verloren hat.


Das High-End-Teil unter den Handbelichtungsmessern: Sekonic L-758D

Das zweitneueste Handbelichtungsmesser-Modell in der Sekonic-Profilinie und das letzte mit CdS-Messzellen und klassischer Tastenbedienung: Der L758D. Sein Nachfolger misst über CMOS-Sensoren und wird über einen Touchscreen bedient.
Das zweitneueste Modell in der Sekonic-Profilinie und das letzte mit CdS-Messzellen und klassischer Tastenbedienung: Der L758D. Sein Nachfolger misst über CMOS-Sensoren und wird über einen Touchscreen bedient.

Der Sekonic L-758D ist fraglos der modernste und am besten ausgestattete Belichtungsmesser in dieser Übersicht. Eigentlich ist er sogar eher ein kleiner Computer, der mit einer entsprechenden Erweiterung auch benutzt werden kann, um Studioblitze für die Messung via Funk auszulösen (eine Buchse für Standardkabel gibt es aber ebenfalls). Er vereint einen ausgewachsenen Spot-Belichtungsmesser und ein Gerät für Objektmessung in einem einzigen Gehäuse.

Es würde zu weit führen, alle Funktionen hier aufzuzählen; es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass das Handbuch des L-758D fast 70 Seiten umfasst. Gerade wegen des enormen Funktionsumfangs ist er eher ein Gerät für Fotografen, die ihn regelmäßig nutzen. Und über custom functions lassen sich bestimmte Funktionen auch ein- und ausblenden. Gar nicht schlecht, um einigermaßen die Übersicht zu behalten. Ach so, man kann den L-758D auch via USB an den Computer anschließen und weitere Kalibrierungen und Einstellungen vornehmen.

Spotmessung durch einen Sucher gehört zu den vielen Merkmalen des Sekonic-Handbelichtungsmessers L-758D.
Spotmessung durch einen Sucher gehört zu den vielen Merkmalen des Sekonic L-758D.

Bei der Auflichtmessung kann die Messkuppel in zwei verschiedenen Positionen benutzt werden – je nachdem, ob man ein dreidimensionales Objekt fotografiert oder eine flache Vorlage. Bei der 1°-Spotmessung können bis zu neun Werte gespeichert und dann verrechnet werden. Das ist meine persönliche Lieblingsfunktion, denn genau so eine Multi-Spot-Messung haben auch zwei Lieblingskameras meiner fotografischen Karriere, die Olympus OM-4 sowie die Canon EOS-3. Wer mit dieser Messmethode ein wenig Übung hat, wird sie sehr schnell jeder Matrix-Messung vorziehen, deren Rechenwege ja immer etwas unergründlich sind.

Bei Spotmessung bietet der Sekonic-Handbelichtungsmesser L-758D sogar eine Direktanzeige im optischen Sucher. Nice.
Bei Spotmessung bietet der L-758D sogar eine Direktanzeige im optischen Sucher. Nice.

Zur Messgenauigkeit braucht man hier keine Worte zu verlieren, der L-758D mit seinen zwei getrennten CdS-Messzellen arbeitet mustergültig präzise. Auch die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig, und als kleines Schmankerl kann man auf die Eintrittslinse für die Spotmessung sogar direkt ein Filter (z. B. für die Schwarzweißfotografie) aufsetzen. Und wenn man sich mal die für einen selbst relevanten Funktionen erarbeitet hat, ist er nicht einmal so kompliziert zu bedienen. 

Der L-758D wurde 2001 eingeführt und ausdrücklich auch für die Digitalfotografie vermarktet. Inzwischen wurde er von seinem Nachfolger, dem L-858, abgelöst. Dieser ist mit Farbdisplay und Touch-Bedienung vielleicht noch attraktiver, zumal er die Funk-Transmitter für die gängigen Blitzsysteme bereits fest eingebaut hat. Das alles ändert aber nichts daran, dass auch der Sekonic L-758D ein unglaublich leistungsstarker Handbelichtungsmesser ist, der keine Wünschen offen lässt. Nur einarbeiten muss man sich halt.

Darf’s noch ein bisschen Technik mehr sein? Der L-758D kann via USB mit einem Computer verbunden und dort weiter konfiguriert und kalibriert werden.
Darf’s noch ein bisschen Technik mehr sein? Der L-758D kann via USB mit einem Computer verbunden und dort weiter konfiguriert und kalibriert werden.

Fazit und Ausblick

Wir haben gesehen, dass Handbelichtungsmesser leistungsfähige und vielseitige Werkzeuge sind. Es ist dann sinnvoll, sie zu nutzen, wenn man ihr breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten halbwegs ausschöpft. Wer gerne sein Motiv präzise vermessen und dem Thema Belichtung wirklich auf den Grund gehen will, wird an den Flaggschiffen von Gossen oder Sekonic große Freude haben. Sonst tut es sicher auch ein geringer ausgestattetes oder älteres Modell – aber Vorsicht: Belichtungsmesser, die mit einer Selenzelle arbeiten, können durch die Alterung ihres wichtigsten Bauteils unbrauchbar werden.

Von den fünf verschiedenen Geräten, die ich hier getestet habe, ist es schwierig, eine Empfehlung auszusprechen. Ich persönlich mag die analoge Ablesung mit einer Nadel, und ich verwende nur selten die Blitzmessung. Für solche eher grundlegenden Bedürfnisse ist der Sekonic L-208 Twinmate eine ausgezeichnete Wahl zu einem attraktiven Preis. Für anspruchsvollere Arbeiten sind der Variosix F oder ein moderner digitaler Sekonic-Belichtungsmesser eine tolle Sache.

Aber: Man kann auch ganz ohne Belichtungsmesser arbeiten. Entweder mit der Sunny-Sixteen-Regel (mit etwas Erfahrung ist das einfacher, als man vielleicht erwartet), oder man verwendet eine Belichtungsmesser-App fürs Smartphone. Im dritten und letzten Teil dieser Messsucherwelt-Mini-Serie werden wir uns fünf verschiedene Apps für iOS ansehen.

Nochmals zu den Quellen (ich habe, wie immer, keine kommerziellen Interessen oder Verbindungen): Der Variosix F und der kleine Sekonic Twinmate begleiten mich seit vielen Jahren (der Variosix sogar seit Jahrzehnten). Den Sekononic L-758D habe ich als Leihgabe vom Lichtblick Fotofachgeschäft Konstanz bekommen, und den Lunasix F habe ich online zu einem fairen Preis bei Jo Geier Mint&Rare in Wien gefunden. Wer einen Online-Kauf in Erwägung zieht und sich nicht super auskennt, dem oder der rate ich, bei einem solchen seriösen Händler zu kaufen. Andernfalls wird das vermeintliche Schnäppchen schnell zum teuren Schrott.

Schreiben mit Licht: Nicht immer steht dafür eine hilfreiche Automatik bereit. So war es an diesem Frühwinterabend bei Appenzell und mit der analogen Leica CL in der Hand. Auftritt also für den Handbelichtungsmesser.
Schreiben mit Licht: Nicht immer steht dafür eine hilfreiche Automatik bereit. So war es an diesem Frühwinterabend bei Appenzell und mit der analogen Leica CL in der Hand. Auftritt also für den Handbelichtungsmesser.

Gut belichtet: Die Mini-Serie über Belichtungsmessung und -messer

Teil 1: Warum Belichtungsmesser überhaupt sinnvoll sind, dazu ein Streifzug durch die Welt der Aufsteck-Belichtungsmesser mit Erfahrungsberichten zu Leicameter MR, Voigtländer VC Meter II, KEKS EM-01, Hedeco Lime One und TTArtisan Two Dials exposure meter.

Teil 2: Warum Lichtmessung manchmal die bessere Option ist und warum Handbelichtungsmesser auch sonst ihre Berechtigung haben – mit Reviews zu Gossen Lunasix F und Variosix F sowie zu den Sekonic-Belichtungsmessern L-208 Twinmate, L-398A Studio Deluxe und L-758D (dieser Artikel hier).

Teil 3: Wie man das Handy als Belichtungsmesser nutzen kann, den man fast nie mitzunehmen vergisst, mit einem Blick auf die iOS-Apps MyLightmeterPro, Lightmate, Lghtmtr, Luxi und Photometer). Dazu die große Übersicht über alle 15 Wege, die Belichtung zu messen (wird noch veröffentlicht). 

Auf Englisch erscheint die Serie auf www.macfilos.com

Decent exposure: The Macfilos mini-series about light measuring solutions

Part 1: Why light meters are useful or necessary and which camera-attachable light meters are recommendable (with reviews of Leicameter MR, Voigtländer VC Meter II, KEKS EM-01, Hedeco Lime One and TTArtisan Two Dials exposure meter.

Part 2: Why incident light metering is better and what other advantage hand-help light meters have (with reviews of Gossen’s Lunasix F and Variosix 3 and Sekonic’s L-208 Twinmate, L-398A Studio Deluxe, and L-758D (this article in English).

Part 3: How you can work with a light meter app for your smartphone and which chances and risks you have to know (with reviews of MyLightmeterPro, Lightmate, Lghtmtr, Luxi and Photometer). Plus: The complete overview of all 15 tested solutions (yet to be published).

4 Kommentare

  1. Zitat: „So bedeutet Blende 5,65 genau die Mitte zwischen f/5,6 und f/8.“ Meinen Sie eigentlich dass 6,65 genau die Mitte zwischen f/5,6 und f/8 wäre? (Es tut mir Leid aber ich *lese* gern was geschrieben ist und mein Hirn schreit: stop! that can’t be right. Also, you asked for a website so I entered one of mine :-))

    • Joerg-Peter Rau

      Lieber Andrew Bauer,

      vielen Dank für die Rückmeldung und die Frage. In der Textpassage geht es ja genau darum: Der Variosix F unterteilt den Bereich zwischen zwei vollen Blendenstufen in zehn Dezimale. Das bedeutet: Blende 5,6 plus eine Drittelblende wird als 5,63 dargestellt (siehe Foto direkt unter der entsprechenden Textpassage) und Blende 5,6 plus eine halbe Blende als 5,65. Das habe ich als irritierend bezeichnet, und Ihnen geht es ja offenbar genauso. Mathematisch tifft da eine dezimale auf eine logarithmische Skala, und das kann nicht so richtig gut gehen.

      Eine mathematisch korrekte Reihe mit Blenden-Zwischenschritten wäre bei Drittelstufen 5,6 – 6,3 – 7,1 – 8 und bei halben Stufen 5,6 – 6,7 – 8. (die 6,8 im Text habe ich in 6,7 korrigiert). Zur rechnerischen Herleitung finde ich diesen Wikipedia-Artikel ganz hilfreich.

      Ich hoffe, damit ist die Verwirrung nicht perfekt, sondern aufgelöst. Für mich ganz persönlich zeigt sich mal wieder: Zeigerinstrumente sind schneller und intuitiver abzulesen und zu verstehen als Digitalanzeigen. Ich jedenfalls komme mit Mathe etwas besser zurecht, wenn sie auf diese Art sinnfällig gemacht ist.

      Viele Grüße, Jörg-Peter

  2. Joerg-Peter Rau

    LIeber Mike Obert, herzlichen Dank! Ich habe den Korrekturhinweis gleich in den Text eingearbeitet. Ich wusste das eigentlich, bin aber wohl mit dem Polysix durcheinandergekommen. Der ist eher träge im Aufscheinen-Lassen der beiden LEDs. Auch der Hinweis auf die langlebigen Batterien sind für die Leserinnen und Leser sicher hilfreich. Die guten Wünsche gehen zurück – Teil 3 der kleinen Serie erscheint dann auch demnächst.

  3. Mike Obert

    Vielen Dank für den umfangreichen Bericht über die Belichtungsmessung !

    Der Genauigkeit halber möchte ich darauf hinweisen, dass der wesentliche Vorteil beim LunaSix F und beim ProfiSix die Verwendung einer trägheitslosen Silizium-Photodiode ist. Bei meinem ProfiSix prangt das Kürzel „SBC“ für die „Silicon Blue Cell“ sogar prominent mittig auf der Rechenscheibe. Die SBC ist nicht nur trägheitslos, sondern erweitert den Messbereich auch stark in Richtung der dunklen Seite des Lichts. Selbst wenn es zu dunkel ist, um den ProfiSix ohne Taschenlampe abzulesen: die Messwerte stimmen !

    Allzeit Gut Licht !

    P.S.
    Mit einem Lithium 9 Volt Block mit 10 Jahren Verwendbarkeit, wie sie für Rauchmelder verfügbar sind, muss man sich keine Sorgen um ausgelaufene Batterien mehr machen.

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