So fuhr ich also mit einem nur teilweise einsatzfähigen Messsucher nach Paris. Aber für das, was ich vorhatte, brauchte ich die kurzen Entfernungen auch nicht, bzw. konnte ich mich dann mit dem elektronischen Sucher behelfen.

Das Projekt, das ich im Sinn hatte, könnte man als „Cityscapes“ bezeichnen, also „Stadtlandschaften“. Schon vor zwei Jahren, als ich das letzte mal dort war, habe ich einige Aufnahmen in dieser Richtung gemacht, ich wollte nun sehen, ob sich noch mehr Möglichkeiten ergeben. Darunter verstehe ich die Darstellung der markanten Strassen und Plätze im Kontext, also mit Menschen und Verkehr unter Einbeziehung der klassischen Bildkomposition.

Davon abzugrenzen ist das, was als „Street“ bezeichnet wird. Erst mal stehen bei „Street“ die Menschen im Vordergrund, es werden meist weniger weite Brennweiten benutzt und es soll eine „Geschichte“ erzählt werden. Wer vorbeieilende Passanten ablichtet und das als „Street“ bezeichnet, hat das Thema weit verfehlt. Das ist einfach nur langweilig.

Bei meinen Aufnahmen hingegen gehören die Passanten zur „Landschaft“, sie sind aber nicht das eigentliche Motiv. Das sich gelegentlich interessante Details ergeben (wie die Taschendiebin auf dem Bild vom Trafalgar Square in London) bleibt dem Zufall überlassen. Auch warte ich gelegentlich, bis sich bestimmte Konstellationen ergeben.

Paris
Am Centre Pompidou Leica M mit 28mm Elmarit asph. bei f/4.8 1/750sec ISO 200

Die ersten beiden Tage waren leider recht bewölkt, so dass das Licht sehr schlecht war. Der Himmel war wie eine riesige Softbox, das Licht diffus, alles wirkte zu flach. Ich war nicht zufrieden mit den Fotos, was an Wolkenstrukturen da war, wirkte selbst für S/W-Fotos nicht attraktiv. Ausserdem sollte man nicht dem Irrtum verfallen, Schwarzweiss-Bilder benötigten kein gutes Licht. Au contraire!

Ich benutzte die Zeit zum „scouting“, das heisst, ich schaute mir potentielle Blickwinkel und Standorte an, von denen (bei gutem Licht) vielversprechende Bildkompositionen möglich waren. Der Wetterbericht gab Hoffnung auf bessere Verhältnisse, also hatte ich Geduld und „sammelte“ im Geiste.

Ich wohnte übrigens in Versailles, dieser Standort hatte sich schon vor zwei Jahren bewährt, als ich mit Familie dort war. Ganz in der Nähe war die RER-Station (S-Bahn), die mich innerhalb einer Viertelstunde nach Paris brachte. Schon vorher hatte ich herausgefunden, dass man im Gegensatz zur Metro dort Fahrräder (sogar kostenlos) mitnehmen durfte, solange dies ausserhalb der Spitzenzeiten geschah. Also hatte ich mein „Stadtrad“ dabei. Dies ersparte mir viel Lauferei oder ständiges Abtauchen in die Metro. Paris auf dem Rad zu erschliessen ist übrigens sicher ein guter Tipp, vorausgesetzt, man bringt genügend Flexibilität mit für die französische Auffassung von Stadtverkehr. Eine rote Ampel z.B. ist nur ein wohlmeinender Vorschlag, man könne jetzt vielleicht in Erwägung ziehen, mal anzuhalten, wenn es denn die Verkehrslage erfordert. Wenn aber kein anderer so dreist ist, seine grüne Ampel einzufordern, kann man derlei Signaleinrichtungen getrost ignorieren. Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass man keine Strassen oder Plätze in der naiven Annahme überqueren sollte, man habe ja grün…

Die Autofahrer halten sich in der Regel an die Ampelfarben, aber je weniger Räder am Vehikel sind, desto eher werden Verkehrszeichen als nicht bindend angesehen (gilt auch für Fussgänger). Hat man sich erst mal an die darin verborgene Logik gewöhnt, kommt man gut klar. Es gibt viele abgeteilte Radwege, die zwar manchmal etwas seltsam geführt sind, aber einen vom Hauptverkehrsfluss abgeteilt entspanntes Fahren ermöglichen. Befindet man sich aber doch mal mitten im Getümmel einer Hauptstrasse, so darf man keine Unsicherheit zeigen, denn hier gelten evolutionäre Prinzipien: „The survival of the fittest“. Nach ein paar Tagen Übung war ich in der Lage den Place de la Concorde oder den Triumphbogen mutig zu umradeln, man muss allerdings immer ein Auge auf die Autos von innen haben, die sich mit planetarer Fluchtgeschwindigkeit in die Seitenstrassen absetzen oder von dort in den Kreis hineinschiessen.

Aus meinem früheren Paris-Besuch hatte ich mir schon nützliche Ortskenntnis erworben, die mir bei der Planung zugute kam. Ich hatte auch eine Vorstellung von dem, was ich erreichen wollte. Natürlich zählten die Hauptattraktionen von Paris dazu, der Eiffelturm, Notre-Dame und die Île de la Cité, Montmartre, die Champs-Élysées, Avenues Klèber und Haussmann, die Gegend um die Oper, das Marais mit dem Centre Pompidou, das etwas ausserhalb gelegene La Defense, der Friedhof Pere Lachaise und die Katakomben.

Um es gleich zu sagen: Etwas zu ambitioniert. Ich schaffte natürlich nicht alles, aber doch erstaunlich viel. Die Katakomben waren jedesmal, wenn ich dort morgens ankam, bereits von einer gut 300 Meter langen Schlange belagert und ich schaffte es einfach nicht (bei meinen nächtlichen Aktivitäten, auf die ich noch zu sprechen komme) vor, sagen wir, 9 Uhr da zu sein, weil die um 10 Uhr öffneten. Überhaupt ist Schlange stehen in Paris um die Jahreszeit normal, man steht Schlange vor jedem Kartenschalter, Klo oder Sehenswürdigkeit, selbst vor Geschäften wie Louis Vuitton, je nach Attraktivität bis zu mehreren Stunden. Auf dem folgenden Bild vom Turm von Notre Dame erkennt man unten auf dem Platz die Schlange der Besucher der Kirche.

Gargoyles Leica M mit 21mm Super-Elmar asph. bei f/3.4 1/3000sec ISO 200   Die Schlange vor Louis Vuitton Leica M mit 28mm Elmarit asph. bei f/4.0 1/250sec ISO 200

Bis auf die Geschichte mit den Katakomben schaffte ich es aber, die gröbsten Stosszeiten in der Hinsicht zu vermeiden. Um auf den Turm von Notre Dame zu kommen, brauchte ich etwa eine Dreiviertelstunde, was das längste war, was ich investieren musste. Alles andere ging wesentlich schneller. Trotzdem…man muss sich geduldig einreihen. Immerhin kann man die Zeit nutzen, mit seinen Schicksalsgenossen vor- und hinter einem Smalltalk zu betreiben und so zur internationalen Völkerverständigung beitragen. Ich hatte sehr nette und angeregte Gespräche mit Amerikanern, Japanern, Holländern, Engländern und Spaniern.

Als ich am dritten Tage aufstand (wo habe ich das schon mal gelesen? Ach so, da, aber da hiess es glaub‘ ich „auferstand“…), jedenfalls war da der Himmel blau, zwar zogen am Tag einige Wolken durch, aber das ist ja für Fotos eher gut, nicht langweilig knallblauen Himmel zu haben.

Ich setzte jetzt alles in die Tat um, was ich mir die Tage zuvor so überlegt hatte. Ich radelte den ganzen Tag wie besessen durch die Stadt und suchte auch bei steigendem Sonnenstand (der Feind des Fotografen) das beste daraus zu machen. Ich fuhr auch durch den Bois de Boulogne und machte einige „richtige“ Landschaftsfotos. Es ist etwas schade, dass dieser Park von Hauptverkehrsadern durchzogen wird, da hat man im englischen Garten oder Hyde-Park doch mehr Ruhe. An den Hauptstrassen passierte ich hin und wieder auffällig gekleidete junge Frauen und dann dämmerte es mir, was ich über den Bois de Boulogne noch gehört hatte. Aber das hier sogar tagsüber in der Hinsicht was los war, hatte ich Landpomeranze nicht gecheckt. Ich durchkreuzte den Park auf der Suche nach der „Grand Cascade“, einem Wasserfall, von dem ich schon gehört hatte. Trotz spärlicher Beschilderung fand ich ihn dann am östlichen Rand und siehe da, er war sogar recht fotogen.

Paris
Grand Cascade im Bois de Boulogne Leica M mit 50mm Summilux asph. bei f/16 1sec ISO 100, ND-Filter

Gegen Abend landete ich in La Defense, dort wurde das Licht episch. Am Nachmittag tobte dort das Leben, hierhin verirren sich auch viel weniger Touristen. Die Pariser entspannten sich nach Feierabend in den Cafés und auf den Plätzen, wo sogar sehr gute Live Musik geboten wurde. Ich hielt mich dort längere Zeit auf und nutzte den niedrigen Sonnenstand aus.

Nachmittags in La Defense Leica M mit 21mm Super-Elmar asph. bei f/9.5 1/350sec ISO 200  An der Grenze der bekannten Welt Leica M mit 28mm Elmarit asph. bei f/4.0 1/125sec ISO 200

La Defense Leica M mit 21mm Super-Elmar asph. bei f/3.4 1/1500sec ISO 200 Der neue Bogen Leica M mit 50mm Summilux asph. bei f/6.8 1/125sec ISO 100

Als die Sonne endgültig weg war, ging’s zurück bis Notre Dame und von dort Seineaufwärts Richtung Trocadero. An dem Tag machte ich fast alles, was ich mir vorgenommen hatte. Bis in die Nacht hinein fotografierte ich von den Orten aus, die ich mir ausgeguckt hatte.

Mond über dem Louvre Leica M mit 28mm Elmarit asph. bei f/4.0 1/25sec ISO 3200

Der Turm Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/4.8 0,7sec ISO 200

Mitternacht, Tanz am Trocadero Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/1.4 1/45sec ISO 3200 Live-Music zum Tanz Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/1.4 1/12sec ISO 3200

Als ich erschöpft, aber zufrieden das Fahrrad durch die Tür in die RER-Station bei Javel schob, kam mir ein Schaffner entgegen. „Nous avons fermé“, rief er mir nicht unfreundlich entgegen. Ich hielt verblüfft inne. “ Fermé? Mais pourqois?“, stotterte ich. Der Schaffner grinste leicht und hielt die Arme ein wenig vom Körper ab, wie es Franzosen in einer entschuldigenden Geste tun. „Parsque c’est fini!“

Jetzt fiel der Groschen. In meinem blinden Eifer hatte ich die Zeit völlig vergessen. Es war etwa 1 Uhr nachts. Die Metro fuhr, aber die S-Bahn macht Pause bis in die frühen Morgenstunden. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, mit dem Fahrrad nach Versailles zu fahren, 20 km können mich nicht schocken. Aber die Vernunft siegte. Es war stockfinster, ich kannte die Strecke überhaupt nicht und davon abgesehen, war ich doch hundemüde. Ich schloss das Fahrrad ans nächste Geländer zwischen einigen anderen ab und ging über die Strasse, wo ich nach kurzer Zeit ein freies Taxi fand. Spannend war dann noch, sich in Versailles zurecht zu finden, denn ich konnte mich einfach nicht mehr an den Namen der Strasse erinnern, in der ich wohnte. Zum Glück fiel mir noch der „Workaround“ ein, den Fahrer zu bitten, einfach bis zum Schloss zu fahren, denn von dort kannte ich den Weg. In diesem Zusammenhang war ich übrigens mal wieder froh, dass ich so viel Interesse an Sprachen habe, denn mit Englisch kommt man zwar in Paris hier und da klar, aber meist, wenn es wirklich wichtig ist, spricht das Gegenüber nur die Landessprache. So auch der Taxifahrer. Mein Französisch ist mit einem schlimmen Akzent behaftet und voller Fehler, aber ich komme klar damit. Gegen zwei Uhr sank ich frisch geduscht in die Federn und war eingeschlafen, noch bevor ich das Kopfkissen ganz eingedrückt hatte.

Am nächsten Morgen war ich kaputter, als ich gedacht hätte. Aber ich hatte mich am Vortag rücksichtslos verausgabt und jetzt bezahlte ich den Preis dafür. Ich schleppte mich nach Montmartre und trieb mich dort eine Weile herum. Um wieder mal festzustellen, dass dies hier das Zentrum des Touristennepps in Paris ist. Dauernd wird man angehauen und geht am besten schnell weiter, denn es gibt immer neue, fantasievolle Ideen, den Besuchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die ständige Anmache „where are you from?“ ging mir am ende so auf den Geist, dass ich auf meine Fjellräven-Jacke schaute und einem zuletzt antwortete: „Je suis suedois!- Ich bin Schwede!“, was den in Verblüffung stürzte, weil er mich richtig als Deutschen eingestuft hatte. Ich sagte ihm nach was auf Schwedisch (kann ich besser als französisch) und liess ihn stehen. Natürlich kindisch von mir, aber irgendwie war das meine milde Rache an alle, die vom Touristen-Nepp leben.

Vor Sacre Coeur Leica M mit 28mm Elmarit asph. bei f/6.8 1/1000sec ISO 200

Ich hielt mich danach noch in der Gegend um die Oper herum auf, aber meine Augen, mit denen ich am Vortag viel zu viel ins Gegenlicht gestarrt hatte, taten weh und tränten wie verrückt. Mittags war ich zurück im Quartier, tropfte meine Augen und legte mich ins Bett. Am späten Nachmittag ging’s mir wieder besser und vom fanatischen Jagdinstinkt getrieben, ging ich mein letztes Ziel an: Abends auf den Arc de Triomphe zu steigen (also auch taktisch früh genug zu erscheinen, denn da gab’s selbstverständlich eine Schlange…).

Am Ende der Prachtstrasse Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/16 1/350sec ISO 200 Die Avenue Kléber Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/4.0 1/750sec ISO 200

Ich wandelte entspannt die Champs-Élysées entlang, machte nur wenige Fotos und umlauerte mehr oder weniger mein Ziel, den Triumphbogen. In der Avenue Kléber setzte ich mich in eine kleine Brasserie und trank in Ruhe ein Bier.

Der Bogen Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/5.6 1/500sec ISO 200

Dann war es Zeit, die Sonne stand kurz über dem Horizont. Die Schlange war kürzer, als ich dachte. Ein fülliges amerikanisches Paar vor mir machte einen Rückzieher, als sie erfuhren, dass der Fahrstuhl „out of order“ war. Aber schon die Wendeltreppe war ein Foto wert.

Die Wendeltreppe Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/4.0 1/3sec ISO 3200

In nullkommanichts war ich oben, keinen Moment zu spät, denn die Sonne neigte sich dem Horizont zu. In minutenschnelle scannte ich mein Potential von den verschiedenen Blickrichtungen, die sich vom Bogen aus boten und begann nun, mit verschiedenen Objektiven die Stadien des Lichtes von Sonnenuntergang bis völliger Dunkelheit zu fotografieren. Es wurde recht voll dort oben, umkämpft waren vor allem die Plätze auf der Seite zum Eiffelturm hin, denn jeder wollte ein Selfie mit dem Ding im Hintergrund.

Selfie-Wahn Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/1.4 1/125sec ISO 200

Das ist übrigens der Zeitpunkt für einen kleinen Exkurs: Der Selfie-Wahn! Nachdem ich dies Phänomen in den letzten fünf Jahren immer häufiger beobachtet hatte, fand ich einen vorläufigen Kulminationspunkt dieses Jahr in Paris erreicht. Alles und jeder lief mit diesen Selfie-Sticks herum (verbrennt sie!) und lichtete sein Konterfei vor jedem Brocken Paris ab. Die afrikanischen Mini-Eiffelturm-Händler hatten ein weiteres Produkt auf der Palette, welches reissenden Absatz fand: Eben jene Sticks. Wie narzisstisch muss eine Gesellschaft sein, die sich nur selbst porträtieren will? Ich mein, ein Foto hier und da ist ja o.k., aber was will ich mit hundert Selbstporträts vor Sacre Coeur, Notre Dame, dem Miro-Brunnen, kurz, vor jedem verdammten Klo? Es ist fast unheimlich, dauernd durch Leute zu gehen, die der Welt entrückt idiotisch in ihr an einem Stick befestigtes Handy grinsen. Aber: Wer selber ohne Fehl, der werfe den ersten Stein. Mir ist durchaus klar, dass meine Gier nach Motiven auch an Fanatismus grenzt. Andererseits würde der Angelsachse es vielleicht auch als „single-mindedness“ (d.h. Zielstrebigkeit) bezeichnen. Ohne diese Eigenschaft hätte ich vieles nicht erreicht. Whatever (französisches Schulterzucken).

Leica M mit 90mm Macro-Elmar auf Manfrotto Tisch-Stativ
Leica M mit 90mm Macro-Elmar auf Manfrotto Tisch-Stativ

Das Gedränge an den Hauptaussichtspunkten tangierte mich nicht besonders, weil ich mich inzwischen in die Hocke begeben hatte, um meine Kamera mit Mini-Stativ auf der Steinbrüstung der Aussichtsterrasse zu platzieren. Davor, also innen, findet sich ein Absperrgitter von konischen Stahlpfählen, die nach oben offen sind, also zum Glück kein Plexiglas oder Maschendraht. Man konnte durchreichen und etwas auf der eigentlichen Brüstung, die nicht eben war, platzieren. Sie war gerade auf Armeslänge entfernt. Wieder einmal erwies sich mein solides Manfrotto Mini-Stativ als Gold wert, das auch auf der gewölbten Oberfläche sicher stand. Ebenso Live-View, denn die Kamera war ja weit draussen, den Sucher konnte ich nicht erreichen. Aber Bildkomposition bei Landschaftsaufnahmen mache ich sowieso immer über das Display.

Paris
La Defense, Leica M mit 90mm Apo-Macro Elmar bei f/4.0 6sec ISO 200

Blick nach Südosten Leica M mit 21mm Super-Elmar asph. bei f/3.4 1/8sec ISO 3200

Ich „arbeitete“ ruhig und konzentriert, probierte verschiedene Objektive und Belichtungsarten, vor allem Langzeitbelichtungen bei niedriger ISO, aber auch gelegentlich besonders kurze Belichtungszeiten bei hoher ISO, um den „Suchscheinwerfer“ des Eiffelturms naturgetreu im Bild zu haben. Ich benutzte immer den Selbstauslöser, eingestellt auf zwei Sekunden, um Vibrationen durch das drücken des Auslösers zu vermeiden. Von viertel nach Neun bis zwanzig vor Elf war ich dort oben. Diesmal verpasste ich nicht die S-Bahn, um viertel nach Elf war ich bei Javel…

Noch rechtzeitig am Bahnsteig Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/2.8 1/125sec ISO 3200

Am nächsten Morgen machte ich noch eine Abschiedstour durch die Stadt mit dem Fahrrad. Ich fotografierte kaum, denn ich hatte (bis auf Pere Lachaise und die Katakomben) mehr oder weniger das erreicht, was ich mir vorgenommen hatte. Interessante Museen und Ausstellungen hatte ich ignoriert, ich war ja auf „Stadtlandschaften“ aus (und das Wetter war einfach zu schön). Ausserdem muss ja noch was für künftige Besuche übrig bleiben.

Die Pont du Bir-Hakim Leica M mit 35mm Summilux asph. bei f/6.8 1/1000sec ISO 200

 

Eine Auswahl der Bilder aus Paris ist im Portfolio zu sehen.

 

2 Kommentare

  1. Hallo

    eine toller Blog, sehr interessant und schön geschrieben. Ich selber habe mir auch eine M240 zugelegt, und freue mich über jeden Erfahrungsbericht, tolle Bilder ( wie hier ) und das ganze drum herum, was mit Leica glücklich macht. Schaue auf jeden Fall öfters vorbei, danke Claus ..

    Gruss vom Tegernsee Michael

  2. Großartige Fotos, stimmungsvoll, vor allem die Nachtaufnahmen, und dies mit einer nicht ganz funktionstüchtigen Kamera – tja, der, der kochen kann, kann es in der kleinsten Küche. Wirklich beeindruckend.

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