“The force is strong with this one.”
Darth Vader
Philosophiestunde: Der Mensch neigt dazu, Dinge, die ihm bequem und angenehm sind, nach einiger Zeit für selbstverständlich zu nehmen. Erst, wenn diese Bequemlichkeit entzogen wird, merkt er, wie gut er es hatte.
Ich zum Beispiel bin total verwöhnt von der Leica Q, die ich nun gut zwei Jahre besitze. Für mich ist die Kamera jetzt schon ein Design-Klassiker (soweit das digitale Modelle vermögen…). Und noch mehr als vor zwei Jahren lehne ich den Vergleich zu irgendwelchen Sonys ab! Kommt mir nicht mit diesen funktionsüberbordeten elektronischen eierlegenden Wollmilchsäuen. Ein Sensor ist nur so gut, wie das, was darum herum gebaut ist… Ich vergleiche ja auch kein Jäger-LeCoultre Chronometer mit einer Apple-Watch.

Wieder mal im Skiurlaub: St. Jakob im Defereggen bei besten Pistenverhältnissen. Leica Q bei f/4.0 1/200sec ISO 100. Zur Erinnerung: Beim fotografieren im Schnee der am Strand (= in sehr hellen Umgebungen) bei Belichtungs-Automatik immer die Belichtungskorrektur 1-2 Blendenstufen nach oben korrigieren, sonst hat man deutlich unterbelichtete Bilder. Dieser Grundsatz gilt unabhängig davon, ob man analog oder digital fotografiert. Hier war die Belichtungskorrektur +1EV.
Nun kommt ein schwierig zu formulierender Teil. Die Erkenntnis, was ich an der Q habe, kam nämlich durch die Leica CL. Und weil ich keine Lust habe, diese wirklich gute Kamera zu trashen, erfordert das eine genauere Erklärung. Auf keinen Fall will ich mich in die ewigen kleinkarierten Nörgeleien einreihen, die jede neue Leica lostritt. Bei Jörg Langer las ich, das entsprechendes schon wieder im L-Forum passiert. Im Interesse meiner geistigen Gesundheit lese ich dort aus Prinzip kaum noch. Wie Jörg erwähnte, gibt es dort auch zum Beispiel auch (wieder mal!) “Erleuchtete” (oder meinte ich doch “Unterbelichtete”?), die der Meinung sind, RAW-Aufnahmen seien überflüssig und nur für Leute, die nicht richtig belichten können. Man solle doch gleich JPG’s machen, die seien doch jetzt so gut. Richtig, ich werde demnächst auch meine Negative verbrennen und Fotokopien von den Abzügen machen, die sind ja inzwischen auch so gut…
Wenn ich solchen Idiotien begegne, klappt mir schlicht die Kinnlade herunter.

Schneller Autofokus, gute Gegenlicht-Eigenschaften: Voll in die Sonne fotografiert (man achte auf ein wenig Flare am rechten Bein der Skifahrerin): Leica Q bei f/4.0 1/2500sec ISO 100 (Belichtungskorrektur: + 0,6EV)
Kurzes Q-Kompendium
Wie wichtig mir die Leica Q ist, zeigt sich schon allein daran, dass ich ausser dutzender Blog-Beiträge auch noch eine nur Ihr gewidmete Seite eingerichtet habe, auf der ich mit diversen Bildbeispielen zeige, was die Q leisten kann. Im Skiurlaub konnte ich mal wieder feststellen, was die Q alles drauf hat. Davon abgesehen kann man sie auch mal jemanden in die Hand drücken, der keine Ahnung vom Fotografieren hat. Die Automatik wird’s schon richten… in gewissen Grenzen.
Was ist für mich an der Q so besonders? Ganz klar die klassischen Kontrollen: Der Blendenring, das Zeitenrad sind vertraut für einen Fotografen, der auch viel mit analogen Apparaten umgeht. Die sofortige Umstellung auf manuellen Fokus, wenn man den Distanzring aus dem Anschlag löst, ist ein geniales Stück Design. Wenn ich einen Blick auf die Kamera werfe, weiss ich sofort, wie sie eingestellt ist, dazu muss sie nicht eingeschaltet sein. Ich muss sie nicht vom Auge zu nehmen, wenn ich beim Blick durch den Sucher feststelle, dass ich mehr Tiefenschärfe brauche oder eine Belichtungskorrektur nötig ist. Bin ich mit dem Autofokus nicht einverstanden, genügt ein Dreh am Distanzring. Meist habe ich Auto-ISO eingestellt, aber ein Druck auf den extra dafür vorgesehenen Knopf genügt, und das ist in Sekunden geändert. Ich brauche nie ins Menü zu gehen, um mich den unterschiedlichsten Belichtungssituationen anzupassen!

Aufpassen beim Belichten: Während einer Wanderung am späten Nachmittag liegt das Tal im Schatten, dabei sind die Bergspitzen im vollen Sonnenlicht. Ein Blick auf’s Histogramm im Sucher macht die prekäre Lage sofort klar, ein Dreh am Daumenrad, und die entsprechende Belichtungskorrektur ist durchgeführt. Leica Q bei f/4.0 1/160sec ISO 100
Das alles ist auch der M240 oder M10 so ähnlich, dass man sich beim Wechsel zwischen den Kameras kaum umstellen muss. Der Ein/Aus-Schalter der Q lässt zwischen Einzel- und Serienaufnahmen wählen, und das erspart ebenfalls jedesmal einen Trip ins Menü. Nebenbei: Das vermisse ich an der M10 nicht (wer macht schon Serienaufnahmen mit einem Messsucher? Kommt zumindest selten vor…), aber das man damit noch bis zur M240 den Selbstauslöser anschalten konnte, das fehlt mir schon.
Und dann ist da noch eine Kleinigkeit, und das kommt jetzt sicher komisch rüber von einem Typen, der auch viel analog fotografiert: Die Bildstabilisierung ist einfach Spitze. Bei mehr “statischen” Low-Light-Situationen habe ich mich bei der Q so daran gewöhnt, jede Menge hohe ISO zu sparen. 1/8 Sekunde aus der Hand, trotzdem superscharfe Bilder!

Bildstabilisierung: Die Alpe Stalle bei Mariahilf im Mondlicht. Leica Q bei f/1.7 1/15sec ISO 5000. Ich setzte bei ISO 6400 meine persönliche Grenze (bei der M10 bei 12500). Ebenso wie bei der CL ist das Rauschen dann noch absolut erträglich. Und: Leica DNG’s sind “ehrlicher” als z.B. die RAF-Dateien von Fuji, die gleich schon etwas “glatt gebügelt” aus der Kamera kommen (Quelle: Sean Reid). Ich finde, der Fotograf sollte selbst entscheiden dürfen, wie viel Rauschunterdrückung er anwendet. In diesem Bild ist so gut wie nichts in der Hinsicht passiert (der Luminanz-Slider in LR steht auf 14).
Mit der Q kann man das Stativ ruhig zuhause lassen, es sei denn, man möchte unbedingt mit minimaler ISO belichten.
Der Auslöser ist extrem leise (klassische Konzerte! Kommt bei mir häufig vor) bzw. unhörbar, wenn die Kamera ab 1/2000 Sekunde auf elektronischen Auslöser umschaltet, was wiederum jeden ND-Filter überflüssig macht. Man kann die Blende bei Sonnenschein nach Herzenslust öffnen, wenn einem danach ist.
Ist es notwendig, auch nur ein Wort über die Qualität der DNG’s zu verlieren, die sie auswirft? Der Vollformat-Sensor gepaart mit dem Summilux Objektiv liefert stellare Bildqualität.
Die Q liegt angenehm in der Hand, mit der kleinen Daumenmulde kann ich die Kamera sicher fassen und brauche keinen Schickimicki wie “Thumbs up” oder gar den Handgriff (der die Kamera unnötig aufbläht). Und wer je eine Leica (egal, welches Modell) in der Hand gehalten hat, kennt diese Aura der Hochwertigkeit, die davon ausgeht. Wer nicht, kann nicht verstehen, wovon ich gerade rede.
Die Q ist nominell nicht Wetterversiegelt, und ich würde auch niemanden auffordern, die Grenzen auszutesten. Aber da ich sie schon 2 Jahre in Gebrauch habe, hat sie schon einiges mitgemacht. Vor Weihnachten ist sie zum Beispiel während eines Shootings bei starkem Schneefall klatschnass gewesen und hat nicht gemuckt. Weder extreme Hitze noch Kälte konnten ihr bisher was anhaben. Zuletzt, im Skiurlaub widerstand sie Temperaturen von -17° C (den Windchill nicht mitgerechnet), so dass sie überfror wie ein Eisblock, wenn ich sie einfach umgehängt mit in die Hütte nahm. Über der Kamera schwebte dann leichter Nebel… Da so etwas keinen praktischen Wert hat, gewöhnte ich mir an, sie bei so krassen Temperaturunterschieden vor dem Eintreten in die kleine Tasche zu stecken, die ich dabei hatte. Man muss das Schicksal nicht herausfordern.
Oben und unten: Serienaufnahmen, 10 Bilder/Sekunde. Auf eine entsprechend schnelle Speicherkarte schreibt die Q bis zu 14 DNG’s ohne schlapp zu machen. Das dokumentieren schneller Bewegungsabläufe ist kein Problem. Einfach mal durch die Slider klicken.
Ups! Leica Q bei f/2.8 1/4000sec ISO100
Auch in diesem Skiurlaub war die Q mein ständiger Begleiter auf der Piste. Mit nicht allzu langem Trageriemen quer über die Schulter gehängt, stört sie nicht beim Skifahren. Auch während der Fahrt kann man mit einer Hand Fotos machen und kommt zu mehr “Action-Bildern” von der Familie, was sich angenehm von den statischen Gruppenfotos auf der Piste oder in Hütten abhebt und für mehr Abwechslung bei den Urlaubs-Erinnerungen sorgt (vor zwei Jahren hatte ich sie am gleichen Ort auf Herz und Nieren getestet). Seither war sie (wie vorher die von mir immer noch hoch geschätzte Fuji X100s) meine ständige Begleiterin vor allem beim Skifahren. Siehe zum Beispiel auch diesen Artikel. Ich hatte auch schon gelegentlich mal eine Leica-M dabei (analog wie digital), aber das Bedienen des Messsuchers erfordert immer beide Hände, ausserdem betone ich jedesmal, dass es nicht gesund sein kann, sich mit einem solch schweren Backstein um den Hals zu verplätten.

Action-Bilder von der Familie gestalten das Album etwas abwechslungsreicher. Leica Q bei f/4.0 1/1600sec ISO 100 (Belichtungskorrektur: +1EV)
Meine Episode mit der CL
Die Geschichte war so: Kurz vor Weihnachten hatte ich die CL gekauft. Jawohl, und zwar mit dem festen Vorsatz, sie zu behalten. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die irgendwelche Produkte bestellen, ausprobieren und zurückschicken. Aber ich hatte mich geirrt. Und zwar nicht in der Wertigkeit der Kamera, sondern in mir. Zugegeben, mit mehr Überlegung hätte ich die Erkenntnis auch vorher haben können, aber “nobody is perfect” und… hinterher ist man immer schlauer.
Ich spreche immer noch in Rätseln. Die CL ist meiner Meinung nach die beste APS-C Kamera, die Leica bisher gebaut hat. Endlich ein sehr guter Sucher, der Sensor ist ebenfalls top. Es gibt genügend TL-Objektive für jeden Geschmack, und das sind alles hochwertige Optiken, wie bei Leica üblich. Und was all die “Superschlauen” immer vergessen, die ständig Fuji oder Sony zum Vergleich aus der Ecke kramen: Die CL ist (gegen die SL) die wirtschaftlich beste Alternative, wenn man M-Objektive verwenden will! Andere Kameras kommen dafür eh nicht in Frage.
Baut doch mal ein M-28 oder 21mm auf eine Fuji oder Sony. Die Ergebnisse sind, gelinde gesagt, “suboptimal”. Aber von denen verlangt ja auch keiner, dass sie ihre Sensoren für die Konkurrenz optimieren. (Exkurs Fuji: Sean Reid weist immer noch auf Probleme (also Artefakte) bei der Raw-Konvertierung mit dem X-Trans Sensor hin. Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich überzeugter Fuji-Fan bin. Meine X-70 ist zur Zeit als Dauerleihgabe mit meiner ältesten Tochter in Kanada, wo sie zur Verblüffung der Gastfamilie die Bildqualität der familieneigenen Canon-DSLR deutlich übertraf (Surprise!). Mit dem Ergebnis, dass alle Familienaufnahmen nur noch aus der X-70 kommen…)
Es gibt sicher eine Anzahl Leute, die M- oder R- Glas besitzen, aber sich nie durchringen konnten, eine digitale M zu kaufen. Oder die eine M oder SL haben und die CL als Backup nutzen möchten. Ich will jetzt nicht zu lange auf einzelnen Eigenschaften der CL verharren. Die gewohnte Qualität der Bauweise, sparsam ausgelegte Bedienelemente, das überschaubare Menü – und – für mich nicht ganz unwichtig: Die Kompaktheit in Verbindung mit bestimmten Objektiven. Man kann sie in die (Mantel-) Tasche stecken. Das kann man von der Q nicht behaupten. Aber ich will keinen Review der Kamera abliefern. Ein sehr schöner und ausführlicher Bericht findet sich bei Jörg Lange (cetus-a.de).

Vor Emils Hütte (bester Kaiserschmarrn im Tal). Leica Q bei f/5.6 1/60sec ISO 100 (Belichtungskorrektur hier : +2EV)
Was also war da los? Ich hatte schon vor Eintreffen der Kamera Reviews und durchaus auch die Bedienungsanleitung studiert und war gut vorbereitet. Als sie kam, setzte ich gleich den Akku der Leica Q ein (sehr praktisch, dass der passt, gell?) und legte los. Als Prime hatte ich das 23mm TL-Summicron dazu genommen, ich stehe halt auf Festbrennweiten. Ein M-Adapter ermöglichte mir das ansetzen der M-Linsen, und da ich auch einen M-R-Adapter habe und man die beiden kombinieren kann, probierte ich natürlich auch meine R-Objektive aus (die sich allerdings wie die SL-Optiken etwas unproportional ausnehmen). Aber alles funktionierte ausgezeichnet, sehr schöne DNG’s als Ausbeute, die sich zudem in LR wie gewohnt “anfühlen”.
Das Konzept der Bedienung war eingängig (wenn auch der übliche Kritikpunkt sofort auftaucht, dass die Werte von Belichtungszeit und Blendenöffnung auf dem oberen Bildschirm vertauscht werden müssen und der “Punkt-Fokus”, den ich bevorzuge, sich bekanntermassen schnell verschiebt, weil man zu leicht die Kreuzwippe kommt. O.K., schwamm drüber, ein Firmware-Update mag’s richten. Dagegen besonders gut: Die Verriegelung am Dioptrien-Ausgleich des Suchers. Der wiederum ist bei der Q ständig verstellt).
Aber dann kam mein persönliches Problem. Abends nahm ich sie mit auf den Weihnachtsmarkt in Bad Salzuflen. Eine super Low-Light-Arena mit allen Belichtungssituationen, von stockfinster bis grell alles dabei. Das 23mm Tl-Summicron war davor, ich wollte auch die Autofokus-Eigenschaften erforschen. Der war übrigens durchaus zufriedenstellend (obwohl ich glaube, der von der Q ist bei schlechtem Licht schneller, aber das mag auch an dem Unterschied zwischen f/1.7 und F/2.0 der Linsen liegen). Bei den häufig wechselnden Lichtbedingungen ändere ich gewöhnlich auch ständig Einstellparameter. Also Blende, Belichtungszeit, mal von Auto-ISO auf einen fest eingestellten Wert, mal die Belichtungskorrektur hoch und runter. Ich war, gelinde gesagt genervt, weil ich dafür ständig die Kamera herunternehmen musste, auf den oberen Drehknöpfen herumdaddelte und teilweise gezwungen war, ins Menü zu gehen. Nun kann mir ein Kenner gern erklären, wie einfach, entspannt und flott das alles sein kann, wenn man erst Routine hat. Nur musste ich die ganze Zeit an die Leica Q denken, bei der ich das alles machen kann, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen.
Ich vermisste übrigens auch sehr die Bildstabilisierung der Q. Ja, ja, ich weiss, mit SL-Objektiv kann die CL das auch, aber wer so ein Teil hat, wird vermutlich gleich die Sl benutzen. Es ist wohl kaum anzunehmen, dass jemand ernsthaft zur CL so ein Monsterteil anschafft, wenn er die SL nicht sowieso hat.

Blick auf St. Leonhard, beinah Schwarzweiss. Leica Q bei f/4.0 1/250sec ISO 100 (Belichtungskorrektur: +1EV)
Ich zitiere jetzt einmal Jörg Langer, weil er das so schön formuliert hat: „Eine Kamera ist ein Werkzeug, welche emotionale Bilder liefern soll. Da muss die Chemie zwischen Werkzeug-Anwender und dem Werkzeug selbst stimmen.“
Mir war nicht gleich an dem Abend klar, dass wir ein Kommunikationsproblem hatten, die Kamera und ich. Ich schlief darüber zwei Tage, dann dämmerte es mir. Mir wurde klar, dass ich in Zukunft jedes Mal, wenn die Entscheidung anstand, welche Kamera ich zu einem Event (oder Urlaub, oder sonstwas) mitnehme, ich die CL zuhause lassen würde, weil:
- ich die M-Objektive wesentlich schneller auf meiner M10 fokussieren kann (danke, lieber Gott, dass ich gute Augen habe) als mit Fokus-Peaking (und das gilt auch für die SL). Als Plattform für M-Linsen oder Backup für meine M10 brauchte ich sie also nicht. Ja, Kruzi, fast das ganze letzte Jahr war die M10 quasi die Backup-Kamera für meine analogen M’s, umgekehrt funktioniert das genauso gut. Wenn die M10 mal streikt, kann ich zur Not immer z.B. zur M6 greifen.
- ich die Haptik und Performance der Q immer noch bei weitem bevorzuge, inklusive des schnellen Autofokus. Sicher, keine langen Brennweiten, aber dafür habe ich ja die M10.
Asche auf mein Haupt, das hätte ich auch vorher wissen können. Aber da war eben diese “gefühlsmässige” Erfahrung, die ich erst noch machen musste. Ich brauche halt einen Blendenring und physische Kontrollen, bin eben zu sehr “retro” eingestellt”. An Heiligabend sandte ich die Kamera zurück und entschuldigte mich bei meinem Händler. Auch wenn das rechtlich gar nicht notwendig ist, fand ich das angebracht. Ich zeige mit Absicht keine Bilder aus der Kamera (man kann sicher sein, dass ich ein paar Gute habe), weil ich sie zurückgegeben habe.
Und an dieser Stelle erst schliesst sich der Kreis zum Anfang des Artikels, denn ich sah plötzlich die Q wieder mit anderen Augen. Ich nahm sie wie gewohnt mit in den Skiurlaub kurz nach Weihnachten (wohin mich eigentlich die Cl begleiten sollte) und erfreute mich am genialen Design. In Nullkommanix allen Situationen angepasst, zuverlässig und total Wetterstabil. Also nochmal: Wenn ich nicht die Q schon gehabt hätte, wäre die CL geblieben.
Doch wer jetzt meint, dass ich hier Äpfel mit Birnen vergleiche, hat vielleicht sogar zum Teil recht, denn die CL bietet mehr Brennweiten-Flexibilität als die Q. Und das Problem haben ja viele mit der Q, dass sie 28mm einfach zu weit finden. Dennoch ist die einzige Kamera, die mich in Zukunft noch locken kann (ausser meinen analogen Modellen) eine Q zwischen 40 und 75mm Brennweite bei gleichzeitiger Lichtstärke wie jetzt (mit anderen Worten: Finger weg vom derzeitigen Design, da will ich nichts geändert haben!), sollte doch mal das Wunder geschehen und ein solches Wahnsinnsteil herauskommen.

Happy New Year: Langzeitbelichtung mit Stativ, Jahreswechsel im Defereggental. Leica Q bei f/8.0 10sec ISO 100. Seit dem Firmwareupdate vor einiger Zeit kann die Q bis zu 120 Sekunden bei ISO 100 belichten. Ich hätte gern den Sternenhimmel fotografiert, aber während der gesamten Zeit in St. Jakob war es Nachts nie richtig klar, zudem war fast Vollmond (der Feind der Astro-Fotografie).
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